Francisci, Erasmus: Das eröffnete Lust-Haus Der Ober- und Nieder-Welt. Nürnberg, 1676.Von dem Venus-Stern. ckeln/ anstehet: als ist auch der tieffe Winckel AFB. gerad/ und lauffen der-halben alle Winckeln deß Drey-Ecks AB F. gerad: darum ist die hypo- thenusa A B. (*) grösser/ als der Cathetus, (oder die perpendicular Lini) B F. Solchem nach sitzet das Venerische Centrum F. dem Auge näher als das Centrum A. in der Sonnen. Und das wäre also der Scheinerianische Beweiß. Noch deutlicher/ und völliger/ erklärt P. Schottus den Lauff dieses heli- (*) Hypothenusa alias etiam subtensa dicitur: quia recto angulo subtenditur. Quem- admodum Cathetus illa vocatur, quae basi perpendiculariter insistit: unde haec etiam per- pendicularis dici solet. G g g g
Von dem Venus-Stern. ckeln/ anſtehet: als iſt auch der tieffe Winckel AFB. gerad/ und lauffen der-halben alle Winckeln deß Drey-Ecks AB F. gerad: darum iſt die hypo- thenuſa A B. (*) groͤſſer/ als der Cathetus, (oder die perpendicular Lini) B F. Solchem nach ſitzet das Veneriſche Centrum F. dem Auge naͤher als das Centrum A. in der Sonnen. Und das waͤre alſo der Scheinerianiſche Beweiß. Noch deutlicher/ und voͤlliger/ erklaͤrt P. Schottus den Lauff dieſes heli- (*) Hypothenuſa aliàs etiam ſubtenſa dicitur: quia recto angulo ſubtenditur. Quem- admodum Cathetus illa vocatur, quæ baſi perpendiculariter inſiſtit: unde hæc etiam per- pendicularis dici ſolet. G g g g
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0645" n="601"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von dem Venus-Stern.</hi></fw><lb/> ckeln/ anſtehet: als iſt auch der tieffe Winckel <hi rendition="#aq">AFB.</hi> gerad/ und lauffen der-<lb/> halben alle Winckeln deß Drey-Ecks <hi rendition="#aq">AB F.</hi> gerad: darum iſt die <hi rendition="#aq">hypo-<lb/> thenuſa A B.</hi> <note place="foot" n="(*)"><hi rendition="#aq">Hypothenuſa aliàs etiam ſubtenſa dicitur: quia recto angulo ſubtenditur. Quem-<lb/> admodum Cathetus illa vocatur, quæ baſi perpendiculariter inſiſtit: unde hæc etiam per-<lb/> pendicularis dici ſolet.</hi></note> groͤſſer/ als der <hi rendition="#aq">Cathetus,</hi> (oder die perpendicular Lini)<lb/><hi rendition="#aq">B F.</hi> Solchem nach ſitzet das Veneriſche <hi rendition="#aq">Centrum F.</hi> dem Auge naͤher als<lb/> das <hi rendition="#aq">Centrum A.</hi> in der Sonnen. Und das waͤre alſo der Scheinerianiſche<lb/> Beweiß.</p><lb/> <p>Noch deutlicher/ und voͤlliger/ erklaͤrt P. Schottus den Lauff dieſes<lb/> Planeten um die Sonne/ vermittelſt derſelbigen Figur. Weil er aber/ mit<lb/> wenigern/ und anders-geſtelleten Buchſtaben/ ſolches ausfuͤhret: muß ich<lb/> dem Herꝛn dieſelbe Figur/ wie wol mit verſtelleten Zeig-Littern/ noch<note place="right">Figuͤrliche-<lb/> Abbildung<lb/> deß Veneri-<lb/> ſchen Auf-<lb/> und Unter-<lb/> gangs.</note><lb/> eins entwerffen. <hi rendition="#aq">A.</hi> ſo vorhin die Sonne geweſen/ ſoll jetzt die Erde<lb/> ſeyn/ oder das Auge/ ſo nach der Venus hinauf ſchauet; hingegen <hi rendition="#aq">B.</hi> an-<lb/> jetzo die Sonne; <hi rendition="#aq">C B D. Ecliptica,</hi> oder Sonnen-Straſſe/ welche ſie<lb/> mit ihrem jaͤhrlichem Lauffe/ durchreiſet. <hi rendition="#aq">CEDF.</hi> ſey der Veneriſche<lb/> Zircul-Lauff um die Sonne/ welchen ſie/ nach ihrem <hi rendition="#aq">motu proprio,</hi><lb/> von <hi rendition="#aq">D.</hi> in <hi rendition="#aq">HEG. &c.</hi> verrichtet/ <hi rendition="#aq">E.</hi> iſt das <hi rendition="#aq">apogæum,</hi> oder der/ vom Erdbo-<lb/> dem am weiteſten entfernete/ Punct; <hi rendition="#aq">F.</hi> das <hi rendition="#aq">perigæum,</hi> oder der Punct/<lb/> ſo der Erden <hi rendition="#aq">A.</hi> am nechſten <hi rendition="#aq">C.</hi> und <hi rendition="#aq">D.</hi> ſeynd die Puncten der ferneſten<lb/> Entweichung Veneris von der Sonnen; <hi rendition="#aq">E.</hi> und <hi rendition="#aq">F.</hi> die Puncten ihrer<lb/> Zuſam̃enkunfft mit der Sonnen; und zwar <hi rendition="#aq">E.</hi> das <hi rendition="#aq">punctum conjunctio-<lb/> nis apogææ,</hi> oder die Staͤtte der Conjunction in ihrer hoͤchſten Diſtantz/<lb/> von der Erden; <hi rendition="#aq">F.</hi> aber die Staͤte der Conjunction/ ſo uns am nechſten.<lb/> Die uͤbrigen Littern <hi rendition="#aq">GHIK.</hi> bemercken die Puncta der mittelmaͤſſigen<lb/><hi rendition="#aq">Elongation</hi> oder Entweichung. Jn dem Halb-Zirckel <hi rendition="#aq">FDE.</hi> von dem<lb/> Punct <hi rendition="#aq">F.</hi> bis an den Punct <hi rendition="#aq">E. (excluſivè)</hi> iſt die Venus <hi rendition="#aq">matutina</hi> oder<lb/> der Morgen-Stern: weil ſie/ aus dem Horizont eher herfuͤrbricht/<lb/> als die Sonne <hi rendition="#aq">B.</hi> Jn dem uͤbrigen Halb-Zirckel <hi rendition="#aq">ECF.</hi> von dem Punct<lb/><hi rendition="#aq">E.</hi> bis zu <hi rendition="#aq">F.</hi> (ausgeſchloſſen) iſt ſie <hi rendition="#aq">veſpertina,</hi> oder der Abendſtern: ſinte-<lb/> mal ſie alsdenn ſpaͤter unter den Horizont gehet/ als die Sonne. Jn den<lb/> Puncten <hi rendition="#aq">E.</hi> und <hi rendition="#aq">F.</hi> gehet ſie/ mit der Sonnen/ auf/ und unter. Wenn<lb/> ſie vom <hi rendition="#aq">I.</hi> zum <hi rendition="#aq">F.</hi> gelangt; ſo gehet ſie/ deß Abends/ unter <hi rendition="#aq">heliacè,</hi> das<lb/> iſt/ unter den Sonnen-Deckel. Wenn ſie/ von <hi rendition="#aq">F.</hi> fortſchreitet/ auf den<lb/> Punct <hi rendition="#aq">K.</hi> zu; ſo gehet ſie/ fruͤhmorgens <hi rendition="#aq">heliacè</hi> auf/ das iſt/ tritt aus dem<lb/> Sonnen Deckel herfuͤr. Wenn ſie/ vom <hi rendition="#aq">H.</hi> zum <hi rendition="#aq">E.</hi> kommt; geht ſie<lb/> fruͤhmorgens <hi rendition="#aq">heliacè</hi> unter; das iſt/ muß/ vor der Sonnen unſichtbar<lb/> werden. Reiſet ſie ferner fort/ von <hi rendition="#aq">E.</hi> auf <hi rendition="#aq">G.</hi> ſo gehet ſie/ deß Abends/<lb/> <fw place="bottom" type="sig">G g g g</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">heli-</hi></fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [601/0645]
Von dem Venus-Stern.
ckeln/ anſtehet: als iſt auch der tieffe Winckel AFB. gerad/ und lauffen der-
halben alle Winckeln deß Drey-Ecks AB F. gerad: darum iſt die hypo-
thenuſa A B. (*) groͤſſer/ als der Cathetus, (oder die perpendicular Lini)
B F. Solchem nach ſitzet das Veneriſche Centrum F. dem Auge naͤher als
das Centrum A. in der Sonnen. Und das waͤre alſo der Scheinerianiſche
Beweiß.
Noch deutlicher/ und voͤlliger/ erklaͤrt P. Schottus den Lauff dieſes
Planeten um die Sonne/ vermittelſt derſelbigen Figur. Weil er aber/ mit
wenigern/ und anders-geſtelleten Buchſtaben/ ſolches ausfuͤhret: muß ich
dem Herꝛn dieſelbe Figur/ wie wol mit verſtelleten Zeig-Littern/ noch
eins entwerffen. A. ſo vorhin die Sonne geweſen/ ſoll jetzt die Erde
ſeyn/ oder das Auge/ ſo nach der Venus hinauf ſchauet; hingegen B. an-
jetzo die Sonne; C B D. Ecliptica, oder Sonnen-Straſſe/ welche ſie
mit ihrem jaͤhrlichem Lauffe/ durchreiſet. CEDF. ſey der Veneriſche
Zircul-Lauff um die Sonne/ welchen ſie/ nach ihrem motu proprio,
von D. in HEG. &c. verrichtet/ E. iſt das apogæum, oder der/ vom Erdbo-
dem am weiteſten entfernete/ Punct; F. das perigæum, oder der Punct/
ſo der Erden A. am nechſten C. und D. ſeynd die Puncten der ferneſten
Entweichung Veneris von der Sonnen; E. und F. die Puncten ihrer
Zuſam̃enkunfft mit der Sonnen; und zwar E. das punctum conjunctio-
nis apogææ, oder die Staͤtte der Conjunction in ihrer hoͤchſten Diſtantz/
von der Erden; F. aber die Staͤte der Conjunction/ ſo uns am nechſten.
Die uͤbrigen Littern GHIK. bemercken die Puncta der mittelmaͤſſigen
Elongation oder Entweichung. Jn dem Halb-Zirckel FDE. von dem
Punct F. bis an den Punct E. (excluſivè) iſt die Venus matutina oder
der Morgen-Stern: weil ſie/ aus dem Horizont eher herfuͤrbricht/
als die Sonne B. Jn dem uͤbrigen Halb-Zirckel ECF. von dem Punct
E. bis zu F. (ausgeſchloſſen) iſt ſie veſpertina, oder der Abendſtern: ſinte-
mal ſie alsdenn ſpaͤter unter den Horizont gehet/ als die Sonne. Jn den
Puncten E. und F. gehet ſie/ mit der Sonnen/ auf/ und unter. Wenn
ſie vom I. zum F. gelangt; ſo gehet ſie/ deß Abends/ unter heliacè, das
iſt/ unter den Sonnen-Deckel. Wenn ſie/ von F. fortſchreitet/ auf den
Punct K. zu; ſo gehet ſie/ fruͤhmorgens heliacè auf/ das iſt/ tritt aus dem
Sonnen Deckel herfuͤr. Wenn ſie/ vom H. zum E. kommt; geht ſie
fruͤhmorgens heliacè unter; das iſt/ muß/ vor der Sonnen unſichtbar
werden. Reiſet ſie ferner fort/ von E. auf G. ſo gehet ſie/ deß Abends/
heli-
Figuͤrliche-
Abbildung
deß Veneri-
ſchen Auf-
und Unter-
gangs.
(*) Hypothenuſa aliàs etiam ſubtenſa dicitur: quia recto angulo ſubtenditur. Quem-
admodum Cathetus illa vocatur, quæ baſi perpendiculariter inſiſtit: unde hæc etiam per-
pendicularis dici ſolet.
G g g g
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |