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Francisci, Erasmus: Das eröffnete Lust-Haus Der Ober- und Nieder-Welt. Nürnberg, 1676.

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Von dem Mond.
oder Anblick der Planeten/ unter den Stralen der Sonnen; hat manDie vierdte.
nicht anders alsdenn zu urtheilen/ als ob kein Aspect wäre; und also auch/
an den Gerichts-Tägen: wofern nicht Saturn/ oder Jupiter/ etwan
orientalisch wären (vor der Sonnen her gingen) und sechs Stuffen/
oder mehr/ voneinander: denn also führen sie ein halbes Zeugniß
mit sich. Fünde sich aber/ zwischen dem Eisen-Stern () und der Son-
nen ein geringere Distantz/ als 10. Grad/ und orientalisch: so wird
man ein böses Zeugniß von ihm vermuten: Erstreckt sie sich aber darüber/
und zwar bis an den 15. Grad; giebt solches nur ein halbes Zeugniß.
aber mit dem und Jupiter nach dem 15. Grab ertheilen ein rechtes gewisses
Zeugniß/ wofern sie orientalisch: seynd aber erste drey occidentalisch (oder
nidergängisch) das ist/ gehn sie der Sonnen nach/ und die Sonnen bleibt
15. Grad von ihnen: so ist ihr Zeugniß bös. An der und (Venus
und Mercur) aber/ hat man zu be trachten/ ob sie weniger/ denn 15.
Stuffen/ der Sonnen vortretten: denn/ bey solcher Stellung/ klingt ihr
Zeugniß übel. Jst aber die Venus nidergängisch (gehet sie/ nach der
Sonnen/ her) bis auf 10. Grad von der Sun; bedeutet es ein mittelmässi-
ges Gezeugniß: und imfall sie die nordliche Breiten hat; ist ihr Zeugniß
gewiß. Seynd/ zwischen dem Merkur und der Sonnen/ 12. Grad:
wird sein Gezeugniß mittelmässig seyn: ist aber seine Breite mitternächtig;
so wird es fest und gewiß seyn.

V. Fünfftens hat man zu beobachten: wofern der Mond/ zu einemDie fünffte.
Grad/ gekommen/ welcher/ in der Länge/ dem Grad seiner Stelle gleich
ist/ in der Länge nemlich deß Monds/ welche entstehet von der Conjun-
ction zweier Zirckeln von 2 aequinoctial Puncten/ als da sind [] oder
die oder von den Solstitial Puncten/ als deß () Krebses und ([])
Steinbocks. Solcher Art ist der 10 Grad der () Fische und 20. Grad
deß Widders/ und der Anfang der () Jungfrauen/ das Ende deß
[] und der 10. Grad deß ([]) Steinbocks/ samt dem 20. Grad der ()
Zwillinge; oder auch die Grade/ welche indem Unterscheid der Täge/
mit ihren Nächten/ verglichen werden; als wie der 20. mit dem 10.
(deß Krebses) Und so alsdenn der Mond/ in einem guten oder bösen
Aspect/ steht/ in dem er solche ihm gleiche Stuffen/ beschriebener Massen/
erreicht hat: wird dem Patienten eine Verändrung begegnen/ so der Artzt
ihm nicht eingebildet.

VI. Wofern ein Zeichen/ am Anfange der Kranckheit/ entwederDie sechste.
im Anfange deß [] oder der . aufsteiget/ und der sich im Winckel
befindet: wird man gewisse und feste Schlüsse oder Urtheile haben/ ohne

zweif-
Y y y

Von dem Mond.
oder Anblick der Planeten/ unter den Stralen der Sonnen; hat manDie vierdte.
nicht anders alsdenn zu urtheilen/ als ob kein Aſpect waͤre; und alſo auch/
an den Gerichts-Taͤgen: wofern nicht Saturn/ oder Jupiter/ etwan
orientaliſch waͤren (vor der Sonnen her gingen) und ſechs Stuffen/
oder mehr/ voneinander: denn alſo fuͤhren ſie ein halbes Zeugniß
mit ſich. Fuͤnde ſich aber/ zwiſchen dem Eiſen-Stern (♂) und der Son-
nen ein geringere Diſtantz/ als 10. Grad/ und ♂ orientaliſch: ſo wird
man ein boͤſes Zeugniß von ihm vermuten: Erſtreckt ſie ſich aber daruͤber/
und zwar bis an den 15. Grad; giebt ſolches nur ein halbes Zeugniß. ♂
aber mit dem ♄ und ♃ nach dem 15. Grab ertheilen ein rechtes gewiſſes
Zeugniß/ wofern ſie orientaliſch: ſeynd aber erſte drey occidentaliſch (oder
nidergaͤngiſch) das iſt/ gehn ſie der Sonnen nach/ und die Sonnen bleibt
15. Grad von ihnen: ſo iſt ihr Zeugniß boͤs. An der ♀ und ☿ (Venus
und Mercur) aber/ hat man zu be trachten/ ob ſie weniger/ denn 15.
Stuffen/ der Sonnen vortretten: denn/ bey ſolcher Stellung/ klingt ihr
Zeugniß uͤbel. Jſt aber die Venus nidergaͤngiſch (gehet ſie/ nach der
Sonnen/ her) bis auf 10. Grad von der ☉; bedeutet es ein mittelmaͤſſi-
ges Gezeugniß: und imfall ſie die nordliche Breiten hat; iſt ihr Zeugniß
gewiß. Seynd/ zwiſchen dem Merkur und der Sonnen/ 12. Grad:
wird ſein Gezeugniß mittelmaͤſſig ſeyn: iſt aber ſeine Breite mitternaͤchtig;
ſo wird es feſt und gewiß ſeyn.

V. Fuͤnfftens hat man zu beobachten: wofern der Mond/ zu einemDie fuͤnffte.
Grad/ gekommen/ welcher/ in der Laͤnge/ dem Grad ſeiner Stelle gleich
iſt/ in der Laͤnge nemlich deß Monds/ welche entſtehet von der Conjun-
ction zweier Zirckeln von 2 æquinoctial Puncten/ als da ſind [♈] oder
die ♎ oder von den Solſtitial Puncten/ als deß (♋) Krebſes und ([♑])
Steinbocks. Solcher Art iſt der 10 Grad der (♓) Fiſche und 20. Grad
deß Widders/ und der Anfang der (♍) Jungfrauen/ das Ende deß
[♈] und der 10. Grad deß ([♑]) Steinbocks/ ſamt dem 20. Grad der (♊)
Zwillinge; oder auch die Grade/ welche indem Unterſcheid der Taͤge/
mit ihren Naͤchten/ verglichen werden; als wie der 20. ♐ mit dem 10.
♋ (deß Krebſes) Und ſo alsdenn der Mond/ in einem guten oder boͤſen
Aſpect/ ſteht/ in dem er ſolche ihm gleiche Stuffen/ beſchriebener Maſſen/
erreicht hat: wird dem Patienten eine Veraͤndrung begegnen/ ſo der Artzt
ihm nicht eingebildet.

VI. Wofern ein Zeichen/ am Anfange der Kranckheit/ entwederDie ſechſte.
im Anfange deß [♈] oder der ♎. aufſteiget/ und der ☽ ſich im Winckel
befindet: wird man gewiſſe und feſte Schluͤſſe oder Urtheile haben/ ohne

zweif-
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[537/0577] Von dem Mond. oder Anblick der Planeten/ unter den Stralen der Sonnen; hat man nicht anders alsdenn zu urtheilen/ als ob kein Aſpect waͤre; und alſo auch/ an den Gerichts-Taͤgen: wofern nicht Saturn/ oder Jupiter/ etwan orientaliſch waͤren (vor der Sonnen her gingen) und ſechs Stuffen/ oder mehr/ voneinander: denn alſo fuͤhren ſie ein halbes Zeugniß mit ſich. Fuͤnde ſich aber/ zwiſchen dem Eiſen-Stern (♂) und der Son- nen ein geringere Diſtantz/ als 10. Grad/ und ♂ orientaliſch: ſo wird man ein boͤſes Zeugniß von ihm vermuten: Erſtreckt ſie ſich aber daruͤber/ und zwar bis an den 15. Grad; giebt ſolches nur ein halbes Zeugniß. ♂ aber mit dem ♄ und ♃ nach dem 15. Grab ertheilen ein rechtes gewiſſes Zeugniß/ wofern ſie orientaliſch: ſeynd aber erſte drey occidentaliſch (oder nidergaͤngiſch) das iſt/ gehn ſie der Sonnen nach/ und die Sonnen bleibt 15. Grad von ihnen: ſo iſt ihr Zeugniß boͤs. An der ♀ und ☿ (Venus und Mercur) aber/ hat man zu be trachten/ ob ſie weniger/ denn 15. Stuffen/ der Sonnen vortretten: denn/ bey ſolcher Stellung/ klingt ihr Zeugniß uͤbel. Jſt aber die Venus nidergaͤngiſch (gehet ſie/ nach der Sonnen/ her) bis auf 10. Grad von der ☉; bedeutet es ein mittelmaͤſſi- ges Gezeugniß: und imfall ſie die nordliche Breiten hat; iſt ihr Zeugniß gewiß. Seynd/ zwiſchen dem Merkur und der Sonnen/ 12. Grad: wird ſein Gezeugniß mittelmaͤſſig ſeyn: iſt aber ſeine Breite mitternaͤchtig; ſo wird es feſt und gewiß ſeyn. Die vierdte. V. Fuͤnfftens hat man zu beobachten: wofern der Mond/ zu einem Grad/ gekommen/ welcher/ in der Laͤnge/ dem Grad ſeiner Stelle gleich iſt/ in der Laͤnge nemlich deß Monds/ welche entſtehet von der Conjun- ction zweier Zirckeln von 2 æquinoctial Puncten/ als da ſind ♈ oder die ♎ oder von den Solſtitial Puncten/ als deß (♋) Krebſes und (♑) Steinbocks. Solcher Art iſt der 10 Grad der (♓) Fiſche und 20. Grad deß Widders/ und der Anfang der (♍) Jungfrauen/ das Ende deß ♈ und der 10. Grad deß (♑) Steinbocks/ ſamt dem 20. Grad der (♊) Zwillinge; oder auch die Grade/ welche indem Unterſcheid der Taͤge/ mit ihren Naͤchten/ verglichen werden; als wie der 20. ♐ mit dem 10. ♋ (deß Krebſes) Und ſo alsdenn der Mond/ in einem guten oder boͤſen Aſpect/ ſteht/ in dem er ſolche ihm gleiche Stuffen/ beſchriebener Maſſen/ erreicht hat: wird dem Patienten eine Veraͤndrung begegnen/ ſo der Artzt ihm nicht eingebildet. Die fuͤnffte. VI. Wofern ein Zeichen/ am Anfange der Kranckheit/ entweder im Anfange deß ♈ oder der ♎. aufſteiget/ und der ☽ ſich im Winckel befindet: wird man gewiſſe und feſte Schluͤſſe oder Urtheile haben/ ohne zweif- Die ſechſte. Y y y

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Zitationshilfe: Francisci, Erasmus: Das eröffnete Lust-Haus Der Ober- und Nieder-Welt. Nürnberg, 1676, S. 537. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/francisci_lusthaus_1676/577>, abgerufen am 20.05.2024.