Francisci, Erasmus: Das eröffnete Lust-Haus Der Ober- und Nieder-Welt. Nürnberg, 1676.von den Wandel-Sternen oder Planeten. einen andren Ganymedes. Aber/ ohne Schertz/ wenn sich der Wegreiten liesse/ so würde der Reuter die gesetzte Zeit ohne zweifel wol brau- chen. Denn wenn wir den P. Franc. Pomey hören wollen; wird uns der-Planeten- Höhe von der Erden. selbe sagen/ der Mond sey bisweilen dreissig/ und bisweilen 40. tausend Meilen hoch; Venus/ vier und sechzig tausend; (als welche/ bey ihm/ gleich nach dem Mond/ folget) Merkur 167. tausend; die Sonne eilff- mal hundert tausend Meilen (verstehet Stunden-Meilen) Mars/ zwölff hundert tausend solcher Meilen; Jupiter acht Millionen dergleichen Meilen: Saturnus/ 14. Millionen Stunden. Wobey ich nicht un- erinnert lasse/ daß in dem neu-gedruckten Indiculo Universali P. Fran- cisci Pomey, woselbst solche Planeten-Höhe/ aus dem Alfragano kürtz- lich beschrieben wird (a) das Lateinische Wort Leucae übel geteutschet(a) P. 28. worden Frantzösische Meilen: angemerckt/ Ricciolus/ und andreP. Rheitae Meinung. Astronomi/ allhie gemeinlich damit nur Stunden-Meilen verstehen/ dergleichen es in den Niderlanden gibt. Der Jesuit P. Antonius Maria Rheita vermeint/ der Saturn sey 19860000. Stund-Meilen weit/ von der Erden/ oder gar zwantzigtausend mal tausend; Jupiter zehen Millio- nen/ und siebenhundert neun und neuntzigtausend; Mars drey Millio- nen/ vier und siebentzig tausend. Beym Ricciolo/ findet man solche Pla- neten-Höhe/ aus den berühmtesten Stern-Gelehrten/ Ptolemaeo/ Co- pernico/ Lansbergio/ Tycho Brahe/ Longomontano/ Keplero/ Bul- lialdo/ zusammgezogen beyeinander. Er selber schätzt die grösseste DistantzWie hoch die Venus sitze. Veneris von dem Erdboden/ auf 12919. die mittelere/ auf 7580. die kleineste/ auf 2241. halbe Erd-Diametros; ihre grösseste Distantz von der Sonnen/ wenn dieselbe vom Erdbodem am allerweitesten ist/ und die apogaea oder die weiteste Erhebungen dieser beyden Planeten zusam- menkommen/ auf 5339. halbe Diameters der Erden; wenn sie aber in derHalber Erd-Dia- meter wie viel er Wel- sche-Meilen macht. Opposition stehen/ auf 5663. Derselbigen grössesten Distantz dieses Pla- netens von der Sonnen/ wenn die Sonne der Erden am nechsten ist/ und die Apogaea zusammenstossen/ schreibt er 5157. halbe Erd-Diameters zu; wofern sie aber eine Opposition treffen/ 5845. den halben Erd-Dia- meter/ zu 3440. Jtaliänische Meilen gerechnet. Saturn ist/ seiner Rechnung nach/ von der Sonnen/ wenn sein apo-Deß Sa- stantz/ B b b ij
von den Wandel-Sternen oder Planeten. einen andren Ganymedes. Aber/ ohne Schertz/ wenn ſich der Wegreiten lieſſe/ ſo wuͤrde der Reuter die geſetzte Zeit ohne zweifel wol brau- chen. Denn wenn wir den P. Franc. Pomey hoͤren wollen; wird uns der-Planeten- Hoͤhe von der Erden. ſelbe ſagen/ der Mond ſey bisweilen dreiſſig/ und bisweilen 40. tauſend Meilen hoch; Venus/ vier und ſechzig tauſend; (als welche/ bey ihm/ gleich nach dem Mond/ folget) Merkur 167. tauſend; die Sonne eilff- mal hundert tauſend Meilen (verſtehet Stunden-Meilen) Mars/ zwoͤlff hundert tauſend ſolcher Meilen; Jupiter acht Millionen dergleichen Meilen: Saturnus/ 14. Millionen Stunden. Wobey ich nicht un- erinnert laſſe/ daß in dem neu-gedruckten Indiculo Univerſali P. Fran- ciſci Pomey, woſelbſt ſolche Planeten-Hoͤhe/ aus dem Alfragano kuͤrtz- lich beſchrieben wird (a) das Lateiniſche Wort Leucæ uͤbel geteutſchet(a) P. 28. worden Frantzoͤſiſche Meilen: angemerckt/ Ricciolus/ und andreP. Rheitæ Meinung. Aſtronomi/ allhie gemeinlich damit nur Stunden-Meilen verſtehen/ dergleichen es in den Niderlanden gibt. Der Jeſuit P. Antonius Maria Rheita vermeint/ der Saturn ſey 19860000. Stund-Meilen weit/ von der Erden/ oder gar zwantzigtauſend mal tauſend; Jupiter zehen Millio- nen/ und ſiebenhundert neun und neuntzigtauſend; Mars drey Millio- nen/ vier und ſiebentzig tauſend. Beym Ricciolo/ findet man ſolche Pla- neten-Hoͤhe/ aus den beruͤhmteſten Stern-Gelehrten/ Ptolemæo/ Co- pernico/ Lansbergio/ Tycho Brahe/ Longomontano/ Keplero/ Bul- lialdo/ zuſammgezogen beyeinander. Er ſelber ſchaͤtzt die groͤſſeſte DiſtantzWie hoch die Venus ſitze. Veneris von dem Erdboden/ auf 12919. die mittelere/ auf 7580. die kleineſte/ auf 2241. halbe Erd-Diametros; ihre groͤſſeſte Diſtantz von der Sonnen/ wenn dieſelbe vom Erdbodem am allerweiteſten iſt/ und die apogæa oder die weiteſte Erhebungen dieſer beyden Planeten zuſam- menkommen/ auf 5339. halbe Diameters der Erden; wenn ſie aber in derHalber Erd-Dia- meter wie viel er Wel- ſche-Meilen macht. Oppoſition ſtehen/ auf 5663. Derſelbigen groͤſſeſten Diſtantz dieſes Pla- netens von der Sonnen/ wenn die Sonne der Erden am nechſten iſt/ und die Apogæa zuſammenſtoſſen/ ſchreibt er 5157. halbe Erd-Diameters zu; wofern ſie aber eine Oppoſition treffen/ 5845. den halben Erd-Dia- meter/ zu 3440. Jtaliaͤniſche Meilen gerechnet. Saturn iſt/ ſeiner Rechnung nach/ von der Sonnen/ wenn ſein apo-Deß Sa- ſtantz/ B b b ij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0417" n="379"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von den Wandel-Sternen oder Planeten.</hi></fw><lb/> einen andren Ganymedes. Aber/ ohne Schertz/ wenn ſich der Weg<lb/> reiten lieſſe/ ſo wuͤrde der Reuter die geſetzte Zeit ohne zweifel wol brau-<lb/> chen. Denn wenn wir den <hi rendition="#aq">P. Franc. Pomey</hi> hoͤren wollen; wird uns der-<note place="right">Planeten-<lb/> Hoͤhe von<lb/> der Erden.</note><lb/> ſelbe ſagen/ der Mond ſey bisweilen dreiſſig/ und bisweilen 40. tauſend<lb/> Meilen hoch; Venus/ vier und ſechzig tauſend; (als welche/ bey ihm/<lb/> gleich nach dem Mond/ folget) Merkur 167. tauſend; die Sonne eilff-<lb/> mal hundert tauſend Meilen (verſtehet Stunden-Meilen) Mars/ zwoͤlff<lb/> hundert tauſend ſolcher Meilen; Jupiter acht Millionen dergleichen<lb/> Meilen: Saturnus/ 14. Millionen Stunden. Wobey ich nicht un-<lb/> erinnert laſſe/ daß in dem neu-gedruckten <hi rendition="#aq">Indiculo Univerſali P. Fran-<lb/> ciſci Pomey,</hi> woſelbſt ſolche Planeten-Hoͤhe/ aus dem Alfragano kuͤrtz-<lb/> lich beſchrieben wird <hi rendition="#aq">(<hi rendition="#i">a</hi>)</hi> das Lateiniſche Wort <hi rendition="#aq">Leucæ</hi> uͤbel geteutſchet<note place="right"><hi rendition="#aq">(<hi rendition="#i">a</hi>) P.</hi> 28.</note><lb/> worden <hi rendition="#fr">Frantzoͤſiſche Meilen:</hi> angemerckt/ Ricciolus/ und andre<note place="right">P. Rheitæ<lb/> Meinung.</note><lb/> Aſtronomi/ allhie gemeinlich damit nur Stunden-Meilen verſtehen/<lb/> dergleichen es in den Niderlanden gibt. Der Jeſuit <hi rendition="#aq">P.</hi> Antonius Maria<lb/> Rheita vermeint/ der Saturn ſey 19860000. Stund-Meilen weit/ von<lb/> der Erden/ oder gar zwantzigtauſend mal tauſend; Jupiter zehen Millio-<lb/> nen/ und ſiebenhundert neun und neuntzigtauſend; Mars drey Millio-<lb/> nen/ vier und ſiebentzig tauſend. Beym Ricciolo/ findet man ſolche Pla-<lb/> neten-Hoͤhe/ aus den beruͤhmteſten Stern-Gelehrten/ Ptolemæo/ Co-<lb/> pernico/ Lansbergio/ Tycho Brahe/ Longomontano/ Keplero/ Bul-<lb/> lialdo/ zuſammgezogen beyeinander. Er ſelber ſchaͤtzt die groͤſſeſte Diſtantz<note place="right">Wie hoch<lb/> die Venus<lb/> ſitze.</note><lb/> Veneris von dem Erdboden/ auf 12919. die mittelere/ auf 7580. die<lb/> kleineſte/ auf 2241. halbe Erd-Diametros; ihre groͤſſeſte Diſtantz von<lb/> der Sonnen/ wenn dieſelbe vom Erdbodem am allerweiteſten iſt/ und<lb/> die <hi rendition="#aq">apogæa</hi> oder die weiteſte Erhebungen dieſer beyden Planeten zuſam-<lb/> menkommen/ auf 5339. halbe Diameters der Erden; wenn ſie aber in der<note place="right">Halber<lb/> Erd-Dia-<lb/> meter wie<lb/> viel er Wel-<lb/> ſche-Meilen<lb/> macht.</note><lb/> Oppoſition ſtehen/ auf 5663. Derſelbigen groͤſſeſten Diſtantz dieſes Pla-<lb/> netens von der Sonnen/ wenn die Sonne der Erden am nechſten iſt/ und<lb/> die <hi rendition="#aq">Apogæa</hi> zuſammenſtoſſen/ ſchreibt er 5157. halbe Erd-Diameters<lb/> zu; wofern ſie aber eine Oppoſition treffen/ 5845. den halben Erd-Dia-<lb/> meter/ zu 3440. Jtaliaͤniſche Meilen gerechnet.</p><lb/> <p>Saturn iſt/ ſeiner Rechnung nach/ von der Sonnen/ wenn ſein <hi rendition="#aq">apo-</hi><note place="right">Deß Sa-<lb/> turns Hoͤhe<lb/> von der<lb/> Sonnen.</note><lb/><hi rendition="#aq">gæum,</hi> oder hoͤchſter Sitz/ dem nidrigſten Sitze <hi rendition="#aq">(perigæo)</hi> der Sonnen<lb/> entgegen geſtellet wird/ 83081. halbe Erd-Diameters entweitet: welches<lb/> 285626640. das iſt zweyhundert fuͤnff und achtzig Millionen/ und uͤber<lb/> das ſechshundert ſechs und zwantzigtauſend/ und viertzig Welſche Meilen<lb/> macht. Daß alſo die vorangezeigte Diſtantz/ von dieſer unvergleichlich<lb/> weit uͤbertroffen wird. Rheita ſchaͤtzt deß Saturnus mittelmaͤſſige Di-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">B b b ij</fw><fw place="bottom" type="catch">ſtantz/</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [379/0417]
von den Wandel-Sternen oder Planeten.
einen andren Ganymedes. Aber/ ohne Schertz/ wenn ſich der Weg
reiten lieſſe/ ſo wuͤrde der Reuter die geſetzte Zeit ohne zweifel wol brau-
chen. Denn wenn wir den P. Franc. Pomey hoͤren wollen; wird uns der-
ſelbe ſagen/ der Mond ſey bisweilen dreiſſig/ und bisweilen 40. tauſend
Meilen hoch; Venus/ vier und ſechzig tauſend; (als welche/ bey ihm/
gleich nach dem Mond/ folget) Merkur 167. tauſend; die Sonne eilff-
mal hundert tauſend Meilen (verſtehet Stunden-Meilen) Mars/ zwoͤlff
hundert tauſend ſolcher Meilen; Jupiter acht Millionen dergleichen
Meilen: Saturnus/ 14. Millionen Stunden. Wobey ich nicht un-
erinnert laſſe/ daß in dem neu-gedruckten Indiculo Univerſali P. Fran-
ciſci Pomey, woſelbſt ſolche Planeten-Hoͤhe/ aus dem Alfragano kuͤrtz-
lich beſchrieben wird (a) das Lateiniſche Wort Leucæ uͤbel geteutſchet
worden Frantzoͤſiſche Meilen: angemerckt/ Ricciolus/ und andre
Aſtronomi/ allhie gemeinlich damit nur Stunden-Meilen verſtehen/
dergleichen es in den Niderlanden gibt. Der Jeſuit P. Antonius Maria
Rheita vermeint/ der Saturn ſey 19860000. Stund-Meilen weit/ von
der Erden/ oder gar zwantzigtauſend mal tauſend; Jupiter zehen Millio-
nen/ und ſiebenhundert neun und neuntzigtauſend; Mars drey Millio-
nen/ vier und ſiebentzig tauſend. Beym Ricciolo/ findet man ſolche Pla-
neten-Hoͤhe/ aus den beruͤhmteſten Stern-Gelehrten/ Ptolemæo/ Co-
pernico/ Lansbergio/ Tycho Brahe/ Longomontano/ Keplero/ Bul-
lialdo/ zuſammgezogen beyeinander. Er ſelber ſchaͤtzt die groͤſſeſte Diſtantz
Veneris von dem Erdboden/ auf 12919. die mittelere/ auf 7580. die
kleineſte/ auf 2241. halbe Erd-Diametros; ihre groͤſſeſte Diſtantz von
der Sonnen/ wenn dieſelbe vom Erdbodem am allerweiteſten iſt/ und
die apogæa oder die weiteſte Erhebungen dieſer beyden Planeten zuſam-
menkommen/ auf 5339. halbe Diameters der Erden; wenn ſie aber in der
Oppoſition ſtehen/ auf 5663. Derſelbigen groͤſſeſten Diſtantz dieſes Pla-
netens von der Sonnen/ wenn die Sonne der Erden am nechſten iſt/ und
die Apogæa zuſammenſtoſſen/ ſchreibt er 5157. halbe Erd-Diameters
zu; wofern ſie aber eine Oppoſition treffen/ 5845. den halben Erd-Dia-
meter/ zu 3440. Jtaliaͤniſche Meilen gerechnet.
Planeten-
Hoͤhe von
der Erden.
(a) P. 28.
P. Rheitæ
Meinung.
Wie hoch
die Venus
ſitze.
Halber
Erd-Dia-
meter wie
viel er Wel-
ſche-Meilen
macht.
Saturn iſt/ ſeiner Rechnung nach/ von der Sonnen/ wenn ſein apo-
gæum, oder hoͤchſter Sitz/ dem nidrigſten Sitze (perigæo) der Sonnen
entgegen geſtellet wird/ 83081. halbe Erd-Diameters entweitet: welches
285626640. das iſt zweyhundert fuͤnff und achtzig Millionen/ und uͤber
das ſechshundert ſechs und zwantzigtauſend/ und viertzig Welſche Meilen
macht. Daß alſo die vorangezeigte Diſtantz/ von dieſer unvergleichlich
weit uͤbertroffen wird. Rheita ſchaͤtzt deß Saturnus mittelmaͤſſige Di-
ſtantz/
Deß Sa-
turns Hoͤhe
von der
Sonnen.
B b b ij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |