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Francisci, Erasmus: Das eröffnete Lust-Haus Der Ober- und Nieder-Welt. Nürnberg, 1676.

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himmlischen Würckungen/ am menschlichem Leben.

gedulten; und dannenhero bey dem Climate/ oder Himmels-Zirckel/
nicht allein die Lufft/ noch die Erde/ noch die Wärme der Sonnen allein/
sondern beynebst auch andre Sterne/ zu betrachten seyen.

Winterschild. Jst es nicht ungereimt/ noch aberglaubisch/ daß
man die Art der Lufft/ für ein natürliches Mittel der Gesundheit/ ach-
tet: so kan man/ meines Befindens/ eben so wenig den Ausspruch schel-
ten/ daß die Sterne/ an solcher natürlichen Vermittelung/ gleichfalls
Theil haben. Und zu solcher Beystimmung darff man mich weder mit
Ketten/ noch Stricken ziehen: sintemal es mir nicht allein aus den/ vom
Herrn Goldstern gegebenen Beweisthümern; sondern auch deßwegen
glaubmässig erscheinet/ weil das Gestirn/ wie vor diesem berühret wor-
den/ elementarischer Art ist: woraus nicht unfugsam zu schliessen/ daß
es/ in Reg- und Bewegung der irdischen Körper/ eben so wol/ als die
Lufft/ mit geschäfftig sey; gleichwol aber die Krafft deß Gestirns so mäch-
tig nicht/ viel weniger so tyrannisch/ daß sie einen solchen fürsichtigen
Menschen/ der seinen Gang weislich richtet/ in der Furcht GOttes/
und seines Leibes also wartet/ daß er weder durch Geilheit/ noch Völle-
rey/ werde geschwächt/ überwältigen oder ins Grab reissen solte; oder
ihm auch das Leben erweitern/ und die Gesundheit erhalten/ wenn er
selber/ durch Unordnung/ den guten Einfluß deß Himmels unfrucht-
bar macht/ und seiner Gesundheit mutwillig Leid
anthut.

Der

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himmliſchen Wuͤrckungen/ am menſchlichem Leben.

gedulten; und dannenhero bey dem Climate/ oder Himmels-Zirckel/
nicht allein die Lufft/ noch die Erde/ noch die Waͤrme der Sonnen allein/
ſondern beynebſt auch andre Sterne/ zu betrachten ſeyen.

Winterſchild. Jſt es nicht ungereimt/ noch aberglaubiſch/ daß
man die Art der Lufft/ fuͤr ein natuͤrliches Mittel der Geſundheit/ ach-
tet: ſo kan man/ meines Befindens/ eben ſo wenig den Ausſpruch ſchel-
ten/ daß die Sterne/ an ſolcher natuͤrlichen Vermittelung/ gleichfalls
Theil haben. Und zu ſolcher Beyſtimmung darff man mich weder mit
Ketten/ noch Stricken ziehen: ſintemal es mir nicht allein aus den/ vom
Herꝛn Goldſtern gegebenen Beweisthuͤmern; ſondern auch deßwegen
glaubmaͤſſig erſcheinet/ weil das Geſtirn/ wie vor dieſem beruͤhret wor-
den/ elementariſcher Art iſt: woraus nicht unfugſam zu ſchlieſſen/ daß
es/ in Reg- und Bewegung der irdiſchen Koͤrper/ eben ſo wol/ als die
Lufft/ mit geſchaͤfftig ſey; gleichwol aber die Krafft deß Geſtirns ſo maͤch-
tig nicht/ viel weniger ſo tyranniſch/ daß ſie einen ſolchen fuͤrſichtigen
Menſchen/ der ſeinen Gang weislich richtet/ in der Furcht GOttes/
und ſeines Leibes alſo wartet/ daß er weder durch Geilheit/ noch Voͤlle-
rey/ werde geſchwaͤcht/ uͤberwaͤltigen oder ins Grab reiſſen ſolte; oder
ihm auch das Leben erweitern/ und die Geſundheit erhalten/ wenn er
ſelber/ durch Unordnung/ den guten Einfluß deß Himmels unfrucht-
bar macht/ und ſeiner Geſundheit mutwillig Leid
anthut.

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[317/0351] himmliſchen Wuͤrckungen/ am menſchlichem Leben. gedulten; und dannenhero bey dem Climate/ oder Himmels-Zirckel/ nicht allein die Lufft/ noch die Erde/ noch die Waͤrme der Sonnen allein/ ſondern beynebſt auch andre Sterne/ zu betrachten ſeyen. Winterſchild. Jſt es nicht ungereimt/ noch aberglaubiſch/ daß man die Art der Lufft/ fuͤr ein natuͤrliches Mittel der Geſundheit/ ach- tet: ſo kan man/ meines Befindens/ eben ſo wenig den Ausſpruch ſchel- ten/ daß die Sterne/ an ſolcher natuͤrlichen Vermittelung/ gleichfalls Theil haben. Und zu ſolcher Beyſtimmung darff man mich weder mit Ketten/ noch Stricken ziehen: ſintemal es mir nicht allein aus den/ vom Herꝛn Goldſtern gegebenen Beweisthuͤmern; ſondern auch deßwegen glaubmaͤſſig erſcheinet/ weil das Geſtirn/ wie vor dieſem beruͤhret wor- den/ elementariſcher Art iſt: woraus nicht unfugſam zu ſchlieſſen/ daß es/ in Reg- und Bewegung der irdiſchen Koͤrper/ eben ſo wol/ als die Lufft/ mit geſchaͤfftig ſey; gleichwol aber die Krafft deß Geſtirns ſo maͤch- tig nicht/ viel weniger ſo tyranniſch/ daß ſie einen ſolchen fuͤrſichtigen Menſchen/ der ſeinen Gang weislich richtet/ in der Furcht GOttes/ und ſeines Leibes alſo wartet/ daß er weder durch Geilheit/ noch Voͤlle- rey/ werde geſchwaͤcht/ uͤberwaͤltigen oder ins Grab reiſſen ſolte; oder ihm auch das Leben erweitern/ und die Geſundheit erhalten/ wenn er ſelber/ durch Unordnung/ den guten Einfluß deß Himmels unfrucht- bar macht/ und ſeiner Geſundheit mutwillig Leid anthut. Der R r iij

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Zitationshilfe:	Francisci, Erasmus: Das eröffnete Lust-Haus Der Ober- und Nieder-Welt. Nürnberg, 1676, S. 317. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/francisci_lusthaus_1676/351>, abgerufen am 10.05.2024.

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