Francisci, Erasmus: Das eröffnete Lust-Haus Der Ober- und Nieder-Welt. Nürnberg, 1676.Von dem Einfluß deß Gestirns/ Stuffen-Jahren/ etc. heit rühmen. Weßwegen auch jetzt wieder angezogene Scribent nichtsagt/ er sey alles ungewiß/ sondern viel Ungewisses darunter begriffen/ auch solches Ungewisse nicht darum gleich/ für gantz irrig und verwerfflich/ ausgibt; sondern vielmehr diese Worte/ so dem Einfluß mercklich das Wort reden/ hinzu setzt: Etsi facile concessero, magnam stellas has- ce fixas vim exserere planetarum potentiis in actum deducendis, cum planetae ab his, ut foeminae a viris, reddantur praegnantes, atque ita foecundati in terras suos demittant foetus. (a) Wiewolich den- noch gern zugebe/ daß diese fixsterne eine grosse gewaltige Krafft von sich geben/ das Vermögen der Planeten zu würck- licher Operation zu bringen: Weil die Wandel-von den fixsternen/ gleichsam geschwängert oder befruchtet werden/ wie die Weibs-von den Mannsbildern/ und also nachmals ihre Geburten/ zu der Erden/ hinab schicken. Goldstern. Mein Herr hat den Sinn deß hochgelehrten Manns Die Chymici bezeugen solches mit hellen Hauffen/ daß der Himmel/Beweiß deß Würck- (a) Voss. l. 2. de Ort. & Progr. Idol. c. 35. in fine. (b) D. Wirdigis Discurs/ von der Jnfluentz deß Gestirns. F f f f f f f f
Von dem Einfluß deß Geſtirns/ Stuffen-Jahren/ ꝛc. heit ruͤhmen. Weßwegen auch jetzt wieder angezogene Scribent nichtſagt/ er ſey alles ungewiß/ ſondern viel Ungewiſſes darunter begriffen/ auch ſolches Ungewiſſe nicht darum gleich/ fuͤr gantz irrig und verwerfflich/ ausgibt; ſondern vielmehr dieſe Worte/ ſo dem Einfluß mercklich das Wort reden/ hinzu ſetzt: Etſi facilè conceſſero, magnam ſtellas has- ce fixas vim exſerere planetarum potentiis in actum deducendis, cum planetæ ab his, ut fœminæ à viris, reddantur prægnantes, atque ita fœcundati in terras ſuos demittant fœtus. (a) Wiewolich den- noch gern zugebe/ daß dieſe fixſterne eine groſſe gewaltige Krafft von ſich geben/ das Vermoͤgen der Planeten zu wuͤrck- licher Operation zu bringen: Weil die Wandel-von den fixſternen/ gleichſam geſchwaͤngert oder befruchtet werden/ wie die Weibs-von den Mannsbildern/ und alſo nachmals ihre Geburten/ zu der Erden/ hinab ſchicken. Goldſtern. Mein Herꝛ hat den Sinn deß hochgelehrten Manns Die Chymici bezeugen ſolches mit hellen Hauffen/ daß der Himmel/Beweiß deß Wuͤrck- (a) Voſſ. l. 2. de Ort. & Progr. Idol. c. 35. in fine. (b) D. Wirdigis Diſcurs/ von der Jnfluentz deß Geſtirns. F f f f f f f f
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Von dem Einfluß deß Geſtirns/ Stuffen-Jahren/ ꝛc.
heit ruͤhmen. Weßwegen auch jetzt wieder angezogene Scribent nicht
ſagt/ er ſey alles ungewiß/ ſondern viel Ungewiſſes darunter begriffen/
auch ſolches Ungewiſſe nicht darum gleich/ fuͤr gantz irrig und verwerfflich/
ausgibt; ſondern vielmehr dieſe Worte/ ſo dem Einfluß mercklich das
Wort reden/ hinzu ſetzt: Etſi facilè conceſſero, magnam ſtellas has-
ce fixas vim exſerere planetarum potentiis in actum deducendis, cum
planetæ ab his, ut fœminæ à viris, reddantur prægnantes, atque ita
fœcundati in terras ſuos demittant fœtus. (a) Wiewolich den-
noch gern zugebe/ daß dieſe fixſterne eine groſſe gewaltige
Krafft von ſich geben/ das Vermoͤgen der Planeten zu wuͤrck-
licher Operation zu bringen: Weil die Wandel-von den
fixſternen/ gleichſam geſchwaͤngert oder befruchtet werden/
wie die Weibs-von den Mannsbildern/ und alſo nachmals
ihre Geburten/ zu der Erden/ hinab ſchicken.
Goldſtern. Mein Herꝛ hat den Sinn deß hochgelehrten Manns
uns gar richtig fuͤrgetragen. Denn ich erinnere mich/ anderswo bey
demſelben gleichfalls geleſen zu haben/ daß/ ob zwar die Stern-Deuter
nicht alles gewiß wiſſen koͤnnen/ was die Copulirung der Fix-mit den
Wandel-Sternen allemal ſtiſſte und auswuͤrcke/ dennoch die Wuͤr-
ckung ſelbſt nicht koͤnne gelaͤugnet werden. Gewißlich/ es wuͤrde dieſes ei-
nen gar unbedachtſamen Schluß geben/ wenn man glauben wolte/ der
Groſſe Mogol habe keine Schaͤtze/ weil ich/ oder ein andrer/ vielleicht die
Gewoͤlber/ darinn ſie verborgen liegen/ nicht allerdings recht wuͤſſten;
oder die Sonne habe keine gewiſſe Groͤſſe/ weil die Sternſeher uns keine
unfehlbare Abmeſſung derſelben verſprechen koͤnnen; oder/ aus dem ge-
ſammleten Gewoͤlck/ ſey kein Regen zu vermuten/ weil bisweilen die
Wolcken ungeregnet zerflattern. Haͤtte der Erdboden/ von dem Ge-
ſtirn/ ſonſt weiter nichts zu genieſſen/ als Schein und Waͤrme; warum
muͤſſten ſich denn die Planeten in der Himmel-Lufft/ rund herum werf-
fen?
Die Chymici bezeugen ſolches mit hellen Hauffen/ daß der Himmel/
und die Sterne uns ihren Einfluß ſchencken. Jnſonder heit diſcurrirt hier-
von D. Sebaſtianus Wirdigis in ſeinem Tractaͤtlein de Spiritibus (b)
eines und andres/ welches ich nicht ungemeldt vorbey gehen kan. Es iſt
offenbar (ſchreibt er) daß der Himmel ſeine Wuͤrckungen habe: Erſt-
lich/ weil er ein natuͤrlicher Koͤrper: Zweytens/ weil er der allerſub-
tilſte Koͤrper/ ſo gar ſpirituoſiſch oder geiſtig/ und deßwegen reich an
Wuͤrck-
Beweiß deß
Einfluſſes.
(a) Voſſ. l. 2. de Ort. & Progr. Idol. c. 35. in fine.
(b) D. Wirdigis Diſcurs/ von der Jnfluentz deß Geſtirns.
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