der Sturm war stille geworden, die Vöglein sangen lustig auf den genäßten Zweigen. Weil nun Undine auf die Erzählung der verheißnen Geschichte des Ritters bestand, fügten sich die beiden Alten lächelnd und willig in ihr Begehr. Man brachte ein Frühstück unter die Bäume, welche hinter der Hütte gegen den See zu stan- den, und setzte sich, von Herzen vergnügt, dabei nieder, Undine, weil sie es durchaus nicht an- ders haben wollte, zu den Füßen des Ritters in's Gras. Hierauf begann Huldbrand folgender- maßen zu sprechen.
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der Sturm war ſtille geworden, die Voͤglein ſangen luſtig auf den genaͤßten Zweigen. Weil nun Undine auf die Erzaͤhlung der verheißnen Geſchichte des Ritters beſtand, fuͤgten ſich die beiden Alten laͤchelnd und willig in ihr Begehr. Man brachte ein Fruͤhſtuͤck unter die Baͤume, welche hinter der Huͤtte gegen den See zu ſtan- den, und ſetzte ſich, von Herzen vergnuͤgt, dabei nieder, Undine, weil ſie es durchaus nicht an- ders haben wollte, zu den Fuͤßen des Ritters in’s Gras. Hierauf begann Huldbrand folgender- maßen zu ſprechen.
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der Sturm war ſtille geworden, die Voͤglein
ſangen luſtig auf den genaͤßten Zweigen. Weil
nun Undine auf die Erzaͤhlung der verheißnen
Geſchichte des Ritters beſtand, fuͤgten ſich die
beiden Alten laͤchelnd und willig in ihr Begehr.
Man brachte ein Fruͤhſtuͤck unter die Baͤume,
welche hinter der Huͤtte gegen den See zu ſtan-
den, und ſetzte ſich, von Herzen vergnuͤgt, dabei
nieder, Undine, weil ſie es durchaus nicht an-
ders haben wollte, zu den Fuͤßen des Ritters in’s
Gras. Hierauf begann Huldbrand folgender-
maßen zu ſprechen.
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Fouqué, Friedrich de la Motte: Undine, eine Erzählung. In: Die Jahreszeiten. Eine Vierteljahrsschrift für romantische Dichtungen, 1811, Frühlings-Heft, S. 1–189, hier S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_undine_1811/49>, abgerufen am 03.07.2024.
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