Fouqué, Friedrich de la Motte: Undine, eine Erzählung. In: Die Jahreszeiten. Eine Vierteljahrsschrift für romantische Dichtungen, 1811, Frühlings-Heft, S. 1–189.theuer, und wie er mich herführte zu den Fi- Sie wollte noch mehr sagen, aber Huld- theuer, und wie er mich herfuͤhrte zu den Fi- Sie wollte noch mehr ſagen, aber Huld- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0101" n="87"/> theuer, und wie er mich herfuͤhrte zu den Fi-<lb/> ſchern, mich leichtes und lachendes Kind, wird<lb/> er mich auch wieder heimfuͤhren zu den Aeltern,<lb/> mich beſeelte, liebende, leidende Frau.</p><lb/> <p>Sie wollte noch mehr ſagen, aber Huld-<lb/> brand umfaßte ſie voll der innigſten Ruͤhrung<lb/> und Liebe, und trug ſie wieder an’s Ufer zuruͤck.<lb/> Hier erſt ſchwur er unter Thraͤnen und Kuͤſſen,<lb/> ſein holdes Weib niemals zu verlaſſen, und pries<lb/> ſich gluͤcklicher, als den Griechiſchen Bildner<lb/> Pygmalion, welchem Frau Venus ſeinen ſchoͤnen<lb/> Stein zur Geliebten belebt habe. Im ſuͤßen<lb/> Vertrauen wandelte Undine an ſeinem Arme<lb/> nach der Huͤtte zuruͤck, und empfand nun erſt<lb/> von ganzem Herzen, wie wenig ſie die verlaſſe-<lb/> nen Kryſtallpallaͤſte ihres wunderſamen Vaters<lb/> bedauern duͤrfe.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [87/0101]
theuer, und wie er mich herfuͤhrte zu den Fi-
ſchern, mich leichtes und lachendes Kind, wird
er mich auch wieder heimfuͤhren zu den Aeltern,
mich beſeelte, liebende, leidende Frau.
Sie wollte noch mehr ſagen, aber Huld-
brand umfaßte ſie voll der innigſten Ruͤhrung
und Liebe, und trug ſie wieder an’s Ufer zuruͤck.
Hier erſt ſchwur er unter Thraͤnen und Kuͤſſen,
ſein holdes Weib niemals zu verlaſſen, und pries
ſich gluͤcklicher, als den Griechiſchen Bildner
Pygmalion, welchem Frau Venus ſeinen ſchoͤnen
Stein zur Geliebten belebt habe. Im ſuͤßen
Vertrauen wandelte Undine an ſeinem Arme
nach der Huͤtte zuruͤck, und empfand nun erſt
von ganzem Herzen, wie wenig ſie die verlaſſe-
nen Kryſtallpallaͤſte ihres wunderſamen Vaters
bedauern duͤrfe.
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