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Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812.

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Sie lernte vom Juwelier allerlei feine Arbeit machen, auch in Kupfer stechen, und in Gold und Silber graviren. Es beschäftigte sie dies dauernd, und oft bis zur Erschöpfung angestrengt. Sie bemühete sich indeß vergebens, ein höchst widriges Gefühl hierbei zu bekämpfen, was sie zu Zeiten nöthigte, mit der Arbeit inne zu halten, und mehrere Stunden zu feiern. Es gab nehmlich Tage, vorzüglich bei scharfem Sonnenschein, wo ihr das Berühren aller Metalle höchst empfindlich war. Sie versuchte sich mit allen, doch jedes wirkte eigens unangenehm. Ganz besonders gaben ihr Kupfer und Eisen die gröste Qual. Letzteres goß Todeskälte durch ihren Körper, da Ersteres durch bittere Säure ekelhaft auf Geruch- und Geschmacksnerven wirkt. Auch mit dem Golde ging es ihr nicht besser, dies stach ihr prickelnd, wie elektrische Fünkchen, durch Arme und Finger. Sie war an solchen Tagen, heftig, ungleich, Fieberkrank, konnte weder bei der Werkstatt des Goldarbeiters vorbeigehn, noch diesen überall um sich dulden. Eigen war es, daß sie, auf solche Weise gereitzt, mit einer Art von Begier den stählernen Dolch ergriff, welchen sie heimlich von ihrem Wirthe eingehandelt und in ihren Kleidern verborgen hatte, an diesem hin und her griff und einen wohlthätigen Strom durch ihre Adern rinnen fühlte.

Sie lernte vom Juwelier allerlei feine Arbeit machen, auch in Kupfer stechen, und in Gold und Silber graviren. Es beschäftigte sie dies dauernd, und oft bis zur Erschöpfung angestrengt. Sie bemühete sich indeß vergebens, ein höchst widriges Gefühl hierbei zu bekämpfen, was sie zu Zeiten nöthigte, mit der Arbeit inne zu halten, und mehrere Stunden zu feiern. Es gab nehmlich Tage, vorzüglich bei scharfem Sonnenschein, wo ihr das Berühren aller Metalle höchst empfindlich war. Sie versuchte sich mit allen, doch jedes wirkte eigens unangenehm. Ganz besonders gaben ihr Kupfer und Eisen die gröste Qual. Letzteres goß Todeskälte durch ihren Körper, da Ersteres durch bittere Säure ekelhaft auf Geruch- und Geschmacksnerven wirkt. Auch mit dem Golde ging es ihr nicht besser, dies stach ihr prickelnd, wie elektrische Fünkchen, durch Arme und Finger. Sie war an solchen Tagen, heftig, ungleich, Fieberkrank, konnte weder bei der Werkstatt des Goldarbeiters vorbeigehn, noch diesen überall um sich dulden. Eigen war es, daß sie, auf solche Weise gereitzt, mit einer Art von Begier den stählernen Dolch ergriff, welchen sie heimlich von ihrem Wirthe eingehandelt und in ihren Kleidern verborgen hatte, an diesem hin und her griff und einen wohlthätigen Strom durch ihre Adern rinnen fühlte.

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Sie lernte vom Juwelier allerlei feine Arbeit machen, auch in Kupfer stechen, und in Gold und Silber graviren. Es beschäftigte sie dies dauernd, und oft bis zur Erschöpfung angestrengt. Sie bemühete sich indeß vergebens, ein höchst widriges Gefühl hierbei zu bekämpfen, was sie zu Zeiten nöthigte, mit der Arbeit inne zu halten, und mehrere Stunden zu feiern. Es gab nehmlich Tage, vorzüglich bei scharfem Sonnenschein, wo ihr das Berühren aller Metalle höchst empfindlich war. Sie versuchte sich mit allen, doch jedes wirkte eigens unangenehm. Ganz besonders gaben ihr Kupfer und Eisen die gröste Qual. Letzteres goß Todeskälte durch ihren Körper, da Ersteres durch bittere Säure ekelhaft auf Geruch- und Geschmacksnerven wirkt. Auch mit dem Golde ging es ihr nicht besser, dies stach ihr prickelnd, wie elektrische Fünkchen, durch Arme und Finger. Sie war an solchen Tagen, heftig, ungleich, Fieberkrank, konnte weder bei der Werkstatt des Goldarbeiters vorbeigehn, noch diesen überall um sich dulden. Eigen war es, daß sie, auf solche Weise gereitzt, mit einer Art von Begier den stählernen Dolch ergriff, welchen sie heimlich von ihrem Wirthe eingehandelt und in ihren Kleidern verborgen hatte, an diesem hin und her griff und einen wohlthätigen Strom durch ihre Adern rinnen fühlte.
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[91/0098] Sie lernte vom Juwelier allerlei feine Arbeit machen, auch in Kupfer stechen, und in Gold und Silber graviren. Es beschäftigte sie dies dauernd, und oft bis zur Erschöpfung angestrengt. Sie bemühete sich indeß vergebens, ein höchst widriges Gefühl hierbei zu bekämpfen, was sie zu Zeiten nöthigte, mit der Arbeit inne zu halten, und mehrere Stunden zu feiern. Es gab nehmlich Tage, vorzüglich bei scharfem Sonnenschein, wo ihr das Berühren aller Metalle höchst empfindlich war. Sie versuchte sich mit allen, doch jedes wirkte eigens unangenehm. Ganz besonders gaben ihr Kupfer und Eisen die gröste Qual. Letzteres goß Todeskälte durch ihren Körper, da Ersteres durch bittere Säure ekelhaft auf Geruch- und Geschmacksnerven wirkt. Auch mit dem Golde ging es ihr nicht besser, dies stach ihr prickelnd, wie elektrische Fünkchen, durch Arme und Finger. Sie war an solchen Tagen, heftig, ungleich, Fieberkrank, konnte weder bei der Werkstatt des Goldarbeiters vorbeigehn, noch diesen überall um sich dulden. Eigen war es, daß sie, auf solche Weise gereitzt, mit einer Art von Begier den stählernen Dolch ergriff, welchen sie heimlich von ihrem Wirthe eingehandelt und in ihren Kleidern verborgen hatte, an diesem hin und her griff und einen wohlthätigen Strom durch ihre Adern rinnen fühlte.

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Zitationshilfe: Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_magie_1812/98>, abgerufen am 25.11.2024.