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Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812.

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rechter Lust ein Geldstück in das hingehaltene Strohhütchen des Kindes warf. Marie hatte Gefahr und Todesangst vergessen. Sie lehnte sich weit zum Schlage hinaus, und freuete sich an der sonnigen Beleuchtung des Thales, dem frischen Klee, und den vielen rothen und gelben Blumen, die in großen Büschen umherstanden. Auch dem Marquis war leicht und wohl. Er hatte sich in der Gefahr zusammengefaßt, und hielt sich nun eine Zeitlang so gesammelt, den nächsten Kämpfen tüchtig zu begegnen. Es ist nöthig geworden, sagte er, daß wir an die Zukunft deutlich und mit bestimmtem Entschluß denken. So ins Blaue hinein dem Zufall länger vertrauen, ist tollkühnes Spiel. Auch werden die Bluthunde wohl bald genug Ernst mit uns machen. Was sie jetzt versäumten, werden sie nächstens nachholen. Deshalb ist mein Plan nach Deutschland zu flüchten; spätestens Morgen oder Uebermorgen müssen wir die Wanderung antreten. Ich brauche nur soviel Zeit, das Nothwendigste einzurichten, dann bin ich bereit. Euch meinen Töchtern wird das Opfer leicht. Eure Welt ist noch überall die selbe! Mir auch! mir auch! - was ich suche, ist nirgend oder überall!

Sie blieben von da nachdenkend. Die Vorstellung eines fremden Volkes, fremder Sprache, vielleicht auch Sitten, verwickelte ihre Phantasie in

rechter Lust ein Geldstück in das hingehaltene Strohhütchen des Kindes warf. Marie hatte Gefahr und Todesangst vergessen. Sie lehnte sich weit zum Schlage hinaus, und freuete sich an der sonnigen Beleuchtung des Thales, dem frischen Klee, und den vielen rothen und gelben Blumen, die in großen Büschen umherstanden. Auch dem Marquis war leicht und wohl. Er hatte sich in der Gefahr zusammengefaßt, und hielt sich nun eine Zeitlang so gesammelt, den nächsten Kämpfen tüchtig zu begegnen. Es ist nöthig geworden, sagte er, daß wir an die Zukunft deutlich und mit bestimmtem Entschluß denken. So ins Blaue hinein dem Zufall länger vertrauen, ist tollkühnes Spiel. Auch werden die Bluthunde wohl bald genug Ernst mit uns machen. Was sie jetzt versäumten, werden sie nächstens nachholen. Deshalb ist mein Plan nach Deutschland zu flüchten; spätestens Morgen oder Uebermorgen müssen wir die Wanderung antreten. Ich brauche nur soviel Zeit, das Nothwendigste einzurichten, dann bin ich bereit. Euch meinen Töchtern wird das Opfer leicht. Eure Welt ist noch überall die selbe! Mir auch! mir auch! – was ich suche, ist nirgend oder überall!

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[59/0066] rechter Lust ein Geldstück in das hingehaltene Strohhütchen des Kindes warf. Marie hatte Gefahr und Todesangst vergessen. Sie lehnte sich weit zum Schlage hinaus, und freuete sich an der sonnigen Beleuchtung des Thales, dem frischen Klee, und den vielen rothen und gelben Blumen, die in großen Büschen umherstanden. Auch dem Marquis war leicht und wohl. Er hatte sich in der Gefahr zusammengefaßt, und hielt sich nun eine Zeitlang so gesammelt, den nächsten Kämpfen tüchtig zu begegnen. Es ist nöthig geworden, sagte er, daß wir an die Zukunft deutlich und mit bestimmtem Entschluß denken. So ins Blaue hinein dem Zufall länger vertrauen, ist tollkühnes Spiel. Auch werden die Bluthunde wohl bald genug Ernst mit uns machen. Was sie jetzt versäumten, werden sie nächstens nachholen. Deshalb ist mein Plan nach Deutschland zu flüchten; spätestens Morgen oder Uebermorgen müssen wir die Wanderung antreten. Ich brauche nur soviel Zeit, das Nothwendigste einzurichten, dann bin ich bereit. Euch meinen Töchtern wird das Opfer leicht. Eure Welt ist noch überall die selbe! Mir auch! mir auch! – was ich suche, ist nirgend oder überall! Sie blieben von da nachdenkend. Die Vorstellung eines fremden Volkes, fremder Sprache, vielleicht auch Sitten, verwickelte ihre Phantasie in

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Zitationshilfe: Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_magie_1812/66>, abgerufen am 22.11.2024.