Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812.in ein ganz fremdartiges Element des Lebens warf, vor welchem sie innerlich zurückbebte, hatte nur noch Kraft, sich den alten und neuen Freunden sprachlos in die Arme zu werfen. Antonie ward leichenblaß, als sie auf diese zutrat, sie faßte ihre beiden Hände und riß sie in wilder Heftigkeit an ihre Brust. Dann wankten alle zur großen Pforte, durch welche nun auch ein jeder einem ganz unbekannten Leben entgegentreten sollte. Draußen stand ein langer, dicht vermummter Mann, neben einem einspännigen, Karrenartigen Fuhrwerk. Er hielt mit einer Hand eine kleine Blendlaterne, doch so, daß der Schein nicht auf sein Gesicht fiel, die andere bot er der Aebtissin, welche unter dumpfem Wimmern auf dem dürftigen Brettchen Platz nahm. Der Mann schwang sich dann auf das Pferd, und führte das kleine Fuhrwerk kaum hörbar von dannen, als die Aebtissin sich noch einmal in die Höhe richtete, die Freunde zu grüßen, Antonie schrie laut auf, und verhüllte, als sehe sie etwas Unheimliches, das Gesicht. Jetzt trieb auch der Köhler Pferde und Wagen des Marquis aus den untern Speichern herauf. Er hatte zuvor ein Bündel Kiehn in den Klosterhof angezündet. Die Thiere stiegen wild und scheu aus dem dunkeln Schlupfwinkel hervor in ein ganz fremdartiges Element des Lebens warf, vor welchem sie innerlich zurückbebte, hatte nur noch Kraft, sich den alten und neuen Freunden sprachlos in die Arme zu werfen. Antonie ward leichenblaß, als sie auf diese zutrat, sie faßte ihre beiden Hände und riß sie in wilder Heftigkeit an ihre Brust. Dann wankten alle zur großen Pforte, durch welche nun auch ein jeder einem ganz unbekannten Leben entgegentreten sollte. Draußen stand ein langer, dicht vermummter Mann, neben einem einspännigen, Karrenartigen Fuhrwerk. Er hielt mit einer Hand eine kleine Blendlaterne, doch so, daß der Schein nicht auf sein Gesicht fiel, die andere bot er der Aebtissin, welche unter dumpfem Wimmern auf dem dürftigen Brettchen Platz nahm. Der Mann schwang sich dann auf das Pferd, und führte das kleine Fuhrwerk kaum hörbar von dannen, als die Aebtissin sich noch einmal in die Höhe richtete, die Freunde zu grüßen, Antonie schrie laut auf, und verhüllte, als sehe sie etwas Unheimliches, das Gesicht. Jetzt trieb auch der Köhler Pferde und Wagen des Marquis aus den untern Speichern herauf. Er hatte zuvor ein Bündel Kiehn in den Klosterhof angezündet. Die Thiere stiegen wild und scheu aus dem dunkeln Schlupfwinkel hervor <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0055" n="48"/> in ein ganz fremdartiges Element des Lebens warf, vor welchem sie innerlich zurückbebte, hatte nur noch Kraft, sich den alten und neuen Freunden sprachlos in die Arme zu werfen. Antonie ward leichenblaß, als sie auf diese zutrat, sie faßte ihre beiden Hände und riß sie in wilder Heftigkeit an ihre Brust. Dann wankten alle zur großen Pforte, durch welche nun auch ein jeder einem ganz unbekannten Leben entgegentreten sollte.</p> <p>Draußen stand ein langer, dicht vermummter Mann, neben einem einspännigen, Karrenartigen Fuhrwerk. Er hielt mit einer Hand eine kleine Blendlaterne, doch so, daß der Schein nicht auf sein Gesicht fiel, die andere bot er der Aebtissin, welche unter dumpfem Wimmern auf dem dürftigen Brettchen Platz nahm. Der Mann schwang sich dann auf das Pferd, und führte das kleine Fuhrwerk kaum hörbar von dannen, als die Aebtissin sich noch einmal in die Höhe richtete, die Freunde zu grüßen, Antonie schrie laut auf, und verhüllte, als sehe sie etwas Unheimliches, das Gesicht.</p> <p>Jetzt trieb auch der Köhler Pferde und Wagen des Marquis aus den untern Speichern herauf. Er hatte zuvor ein Bündel Kiehn in den Klosterhof angezündet. Die Thiere stiegen wild und scheu aus dem dunkeln Schlupfwinkel hervor </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [48/0055]
in ein ganz fremdartiges Element des Lebens warf, vor welchem sie innerlich zurückbebte, hatte nur noch Kraft, sich den alten und neuen Freunden sprachlos in die Arme zu werfen. Antonie ward leichenblaß, als sie auf diese zutrat, sie faßte ihre beiden Hände und riß sie in wilder Heftigkeit an ihre Brust. Dann wankten alle zur großen Pforte, durch welche nun auch ein jeder einem ganz unbekannten Leben entgegentreten sollte.
Draußen stand ein langer, dicht vermummter Mann, neben einem einspännigen, Karrenartigen Fuhrwerk. Er hielt mit einer Hand eine kleine Blendlaterne, doch so, daß der Schein nicht auf sein Gesicht fiel, die andere bot er der Aebtissin, welche unter dumpfem Wimmern auf dem dürftigen Brettchen Platz nahm. Der Mann schwang sich dann auf das Pferd, und führte das kleine Fuhrwerk kaum hörbar von dannen, als die Aebtissin sich noch einmal in die Höhe richtete, die Freunde zu grüßen, Antonie schrie laut auf, und verhüllte, als sehe sie etwas Unheimliches, das Gesicht.
Jetzt trieb auch der Köhler Pferde und Wagen des Marquis aus den untern Speichern herauf. Er hatte zuvor ein Bündel Kiehn in den Klosterhof angezündet. Die Thiere stiegen wild und scheu aus dem dunkeln Schlupfwinkel hervor
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Zitationshilfe: | Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_magie_1812/55>, abgerufen am 28.07.2024. |