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Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812.

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Kleine sah betrübt mit fragendem Blick auf Vater und Schwester, und als diese, überrascht von der losbrechenden Heftigkeit der sonst so gehaltenen Frau, schwiegen, und, gleich ihr, vor dem Augenblick zurückbebten, der sie plötzlich, in der breiten Schrankenlosigkeit aufgelöster Verhältnisse, zu Schöpfern ihrer Zukunft machte, so stürtzten dem armen Kinde ihre bunten Bilder alle zusammen, und sie betete still um einen frühen Tod, der sie der düstern Lebensnacht überheben möge.

In dieser wachsenden Verfinsterung der Gemüther brach der Abend allmählich herein. Die Aebtissin legte mit zitternden Händen bäurische Kleider über die ihrigen, umwickelte sich Stirn und Kinn mit dicken Tüchern, und erwartete sehr unruhig ein verabredetes Zeichen, welches ihr die Anwesenheit ihres Führers und Beschützers ankündigen sollte; sie entdeckte dem Marquis, ihre große Familienähnlichkeit mit den Bourbons, von welchen sie, in geringer Abstufung, stamme, gäbe ihr die entsetzlichsten Besorgnisse, sie verliere fast den Muth, aus diesen Mauern hervorzutreten, sie scheue jedes Menschenauge, ja die Luft, das Licht, das ihr Gesicht berühren werde; sie wolle deshalb so geheim als möglich nach den Küsten eilen, und nach Toulon auf ein englisches Schiff zu gelangen suchen, wohin sie Adressen habe.

Kleine sah betrübt mit fragendem Blick auf Vater und Schwester, und als diese, überrascht von der losbrechenden Heftigkeit der sonst so gehaltenen Frau, schwiegen, und, gleich ihr, vor dem Augenblick zurückbebten, der sie plötzlich, in der breiten Schrankenlosigkeit aufgelöster Verhältnisse, zu Schöpfern ihrer Zukunft machte, so stürtzten dem armen Kinde ihre bunten Bilder alle zusammen, und sie betete still um einen frühen Tod, der sie der düstern Lebensnacht überheben möge.

In dieser wachsenden Verfinsterung der Gemüther brach der Abend allmählich herein. Die Aebtissin legte mit zitternden Händen bäurische Kleider über die ihrigen, umwickelte sich Stirn und Kinn mit dicken Tüchern, und erwartete sehr unruhig ein verabredetes Zeichen, welches ihr die Anwesenheit ihres Führers und Beschützers ankündigen sollte; sie entdeckte dem Marquis, ihre große Familienähnlichkeit mit den Bourbons, von welchen sie, in geringer Abstufung, stamme, gäbe ihr die entsetzlichsten Besorgnisse, sie verliere fast den Muth, aus diesen Mauern hervorzutreten, sie scheue jedes Menschenauge, ja die Luft, das Licht, das ihr Gesicht berühren werde; sie wolle deshalb so geheim als möglich nach den Küsten eilen, und nach Toulon auf ein englisches Schiff zu gelangen suchen, wohin sie Adressen habe.

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Kleine sah betrübt mit fragendem Blick auf Vater und Schwester, und als diese, überrascht von der losbrechenden Heftigkeit der sonst so gehaltenen Frau, schwiegen, und, gleich ihr, vor dem Augenblick zurückbebten, der sie plötzlich, in der breiten Schrankenlosigkeit aufgelöster Verhältnisse, zu Schöpfern ihrer Zukunft machte, so stürtzten dem armen Kinde ihre bunten Bilder alle zusammen, und sie betete still um einen frühen Tod, der sie der düstern Lebensnacht überheben möge.</p>
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[46/0053] Kleine sah betrübt mit fragendem Blick auf Vater und Schwester, und als diese, überrascht von der losbrechenden Heftigkeit der sonst so gehaltenen Frau, schwiegen, und, gleich ihr, vor dem Augenblick zurückbebten, der sie plötzlich, in der breiten Schrankenlosigkeit aufgelöster Verhältnisse, zu Schöpfern ihrer Zukunft machte, so stürtzten dem armen Kinde ihre bunten Bilder alle zusammen, und sie betete still um einen frühen Tod, der sie der düstern Lebensnacht überheben möge. In dieser wachsenden Verfinsterung der Gemüther brach der Abend allmählich herein. Die Aebtissin legte mit zitternden Händen bäurische Kleider über die ihrigen, umwickelte sich Stirn und Kinn mit dicken Tüchern, und erwartete sehr unruhig ein verabredetes Zeichen, welches ihr die Anwesenheit ihres Führers und Beschützers ankündigen sollte; sie entdeckte dem Marquis, ihre große Familienähnlichkeit mit den Bourbons, von welchen sie, in geringer Abstufung, stamme, gäbe ihr die entsetzlichsten Besorgnisse, sie verliere fast den Muth, aus diesen Mauern hervorzutreten, sie scheue jedes Menschenauge, ja die Luft, das Licht, das ihr Gesicht berühren werde; sie wolle deshalb so geheim als möglich nach den Küsten eilen, und nach Toulon auf ein englisches Schiff zu gelangen suchen, wohin sie Adressen habe.

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Zitationshilfe: Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_magie_1812/53>, abgerufen am 22.11.2024.