Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812.nebst Infantexte-Bataillon stand dort auf dem Bivouac, Gesindel aller Art hatte sich hinzugesellt, viel abentheuerliche Gestalten lagen neben dem Auswurf des Pöbels um dampfende Kessel frisch geschlachteten Fleisches, freche Lieder schallten durch die Luft, zwischen den Feuern sah man die Carmagnole unter wüthenden Verdrehungen tanzen, dazwischen schrieen ganze Schaaren Raubvögel, die gierig auf die ekelhaft umhergeworfenen Eingeweide des getödteten Viehes niederfielen, an den Seiten hielten Vedetten zu Pferde und zu Fuß. Eine derselben, ein Infanterist, vertrockneter, dürftiger Statur, in weiten Lumpen hängend, mit seltsam aufgeputztem Helm, dessen Flügelartige Schutzleder von Tigerfell sich um das gelbe, abgeflachte Gesicht legten und es bewahrend einschlossen, brüllte den Reisenden sein qui vit? entgegen. Dem Marquis, dem Vergangenheit und Gegenwart, wie zwei gegeneinander fassende Dolche ohnehin in die Seele schnitten, gerieth durch den widerlich-trotzigen Anruf ganz außer sich, er sprang auf, griff nach seinen Waffen, und war im Begriff, ein Pistol abzudrücken, als der Köhler sich über ihn warf, seine Arme fest um ihn schlang und dem Vorposten zurief, er bringe den wahnsinnigen Bürger Villeroi in Verwahrung in das Hospital nach St. Fons. Der Marquis schrie nebst Infantexte-Bataillon stand dort auf dem Bivouac, Gesindel aller Art hatte sich hinzugesellt, viel abentheuerliche Gestalten lagen neben dem Auswurf des Pöbels um dampfende Kessel frisch geschlachteten Fleisches, freche Lieder schallten durch die Luft, zwischen den Feuern sah man die Carmagnole unter wüthenden Verdrehungen tanzen, dazwischen schrieen ganze Schaaren Raubvögel, die gierig auf die ekelhaft umhergeworfenen Eingeweide des getödteten Viehes niederfielen, an den Seiten hielten Vedetten zu Pferde und zu Fuß. Eine derselben, ein Infanterist, vertrockneter, dürftiger Statur, in weiten Lumpen hängend, mit seltsam aufgeputztem Helm, dessen Flügelartige Schutzleder von Tigerfell sich um das gelbe, abgeflachte Gesicht legten und es bewahrend einschlossen, brüllte den Reisenden sein qui vit? entgegen. Dem Marquis, dem Vergangenheit und Gegenwart, wie zwei gegeneinander fassende Dolche ohnehin in die Seele schnitten, gerieth durch den widerlich-trotzigen Anruf ganz außer sich, er sprang auf, griff nach seinen Waffen, und war im Begriff, ein Pistol abzudrücken, als der Köhler sich über ihn warf, seine Arme fest um ihn schlang und dem Vorposten zurief, er bringe den wahnsinnigen Bürger Villeroi in Verwahrung in das Hospital nach St. Fons. Der Marquis schrie <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0038" n="31"/> nebst Infantexte-Bataillon stand dort auf dem Bivouac, Gesindel aller Art hatte sich hinzugesellt, viel abentheuerliche Gestalten lagen neben dem Auswurf des Pöbels um dampfende Kessel frisch geschlachteten Fleisches, freche Lieder schallten durch die Luft, zwischen den Feuern sah man die Carmagnole unter wüthenden Verdrehungen tanzen, dazwischen schrieen ganze Schaaren Raubvögel, die gierig auf die ekelhaft umhergeworfenen Eingeweide des getödteten Viehes niederfielen, an den Seiten hielten Vedetten zu Pferde und zu Fuß. Eine derselben, ein Infanterist, vertrockneter, dürftiger Statur, in weiten Lumpen hängend, mit seltsam aufgeputztem Helm, dessen Flügelartige Schutzleder von Tigerfell sich um das gelbe, abgeflachte Gesicht legten und es bewahrend einschlossen, brüllte den Reisenden sein <hi rendition="#i">qui vit</hi>? entgegen. Dem Marquis, dem Vergangenheit und Gegenwart, wie zwei gegeneinander fassende Dolche ohnehin in die Seele schnitten, gerieth durch den widerlich-trotzigen Anruf ganz außer sich, er sprang auf, griff nach seinen Waffen, und war im Begriff, ein Pistol abzudrücken, als der Köhler sich über ihn warf, seine Arme fest um ihn schlang und dem Vorposten zurief, er bringe den wahnsinnigen Bürger Villeroi in Verwahrung in das Hospital nach <hi rendition="#g">St. Fons</hi>. Der Marquis schrie </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [31/0038]
nebst Infantexte-Bataillon stand dort auf dem Bivouac, Gesindel aller Art hatte sich hinzugesellt, viel abentheuerliche Gestalten lagen neben dem Auswurf des Pöbels um dampfende Kessel frisch geschlachteten Fleisches, freche Lieder schallten durch die Luft, zwischen den Feuern sah man die Carmagnole unter wüthenden Verdrehungen tanzen, dazwischen schrieen ganze Schaaren Raubvögel, die gierig auf die ekelhaft umhergeworfenen Eingeweide des getödteten Viehes niederfielen, an den Seiten hielten Vedetten zu Pferde und zu Fuß. Eine derselben, ein Infanterist, vertrockneter, dürftiger Statur, in weiten Lumpen hängend, mit seltsam aufgeputztem Helm, dessen Flügelartige Schutzleder von Tigerfell sich um das gelbe, abgeflachte Gesicht legten und es bewahrend einschlossen, brüllte den Reisenden sein qui vit? entgegen. Dem Marquis, dem Vergangenheit und Gegenwart, wie zwei gegeneinander fassende Dolche ohnehin in die Seele schnitten, gerieth durch den widerlich-trotzigen Anruf ganz außer sich, er sprang auf, griff nach seinen Waffen, und war im Begriff, ein Pistol abzudrücken, als der Köhler sich über ihn warf, seine Arme fest um ihn schlang und dem Vorposten zurief, er bringe den wahnsinnigen Bürger Villeroi in Verwahrung in das Hospital nach St. Fons. Der Marquis schrie
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