Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812.Alles stockte und drängte sich herzu. Bertrand und der Köhler waren gleich bereit, den Unglücklichen herunter zu schaffen. Antonie half, ihn leise in die Höhe heben, deckte ihn dann behutsam mit ihrem Mantel zu, und hieß beide sachte, und soviel als möglich gleichen Schrittes, gehn, weil ungleiche Bewegung die Wunden wieder aufreißen könne. Als sich nun beide aufmachten und langsam vorangingen, sah Antonie ihnen noch eine Weile sorglich nach, dann faßte sie den Herzog bei der Hand und sagte leise: Mein Onkel! hassen Sie den Sohn? denn daß er das ist, das sieht und fühlt sich wohl, warum denn diese Härte? Hm! sagte der Herzog, sich unwillig abwendend, erst muß ich wissen, ob er mit Ehren hier ist, ehe ihn meine Liebe zu nennen weiß. - Sie sah ihn betroffen an, doch schwieg sie, und Alle setzten nun still, und innerlich beunruhigt, ihren Weg zur Hütte fort. Alles stockte und drängte sich herzu. Bertrand und der Köhler waren gleich bereit, den Unglücklichen herunter zu schaffen. Antonie half, ihn leise in die Höhe heben, deckte ihn dann behutsam mit ihrem Mantel zu, und hieß beide sachte, und soviel als möglich gleichen Schrittes, gehn, weil ungleiche Bewegung die Wunden wieder aufreißen könne. Als sich nun beide aufmachten und langsam vorangingen, sah Antonie ihnen noch eine Weile sorglich nach, dann faßte sie den Herzog bei der Hand und sagte leise: Mein Onkel! hassen Sie den Sohn? denn daß er das ist, das sieht und fühlt sich wohl, warum denn diese Härte? Hm! sagte der Herzog, sich unwillig abwendend, erst muß ich wissen, ob er mit Ehren hier ist, ehe ihn meine Liebe zu nennen weiß. – Sie sah ihn betroffen an, doch schwieg sie, und Alle setzten nun still, und innerlich beunruhigt, ihren Weg zur Hütte fort. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0131" n="124"/> Alles stockte und drängte sich herzu. Bertrand und der Köhler waren gleich bereit, den Unglücklichen herunter zu schaffen. Antonie half, ihn leise in die Höhe heben, deckte ihn dann behutsam mit ihrem Mantel zu, und hieß beide sachte, und soviel als möglich gleichen Schrittes, gehn, weil ungleiche Bewegung die Wunden wieder aufreißen könne. Als sich nun beide aufmachten und langsam vorangingen, sah Antonie ihnen noch eine Weile sorglich nach, dann faßte sie den Herzog bei der Hand und sagte leise: Mein Onkel! hassen Sie den Sohn? denn daß er das ist, das sieht und fühlt sich wohl, warum denn diese Härte? Hm! sagte der Herzog, sich unwillig abwendend, erst muß ich wissen, ob er mit Ehren hier ist, ehe ihn meine Liebe zu nennen weiß. – Sie sah ihn betroffen an, doch schwieg sie, und Alle setzten nun still, und innerlich beunruhigt, ihren Weg zur Hütte fort.</p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [124/0131]
Alles stockte und drängte sich herzu. Bertrand und der Köhler waren gleich bereit, den Unglücklichen herunter zu schaffen. Antonie half, ihn leise in die Höhe heben, deckte ihn dann behutsam mit ihrem Mantel zu, und hieß beide sachte, und soviel als möglich gleichen Schrittes, gehn, weil ungleiche Bewegung die Wunden wieder aufreißen könne. Als sich nun beide aufmachten und langsam vorangingen, sah Antonie ihnen noch eine Weile sorglich nach, dann faßte sie den Herzog bei der Hand und sagte leise: Mein Onkel! hassen Sie den Sohn? denn daß er das ist, das sieht und fühlt sich wohl, warum denn diese Härte? Hm! sagte der Herzog, sich unwillig abwendend, erst muß ich wissen, ob er mit Ehren hier ist, ehe ihn meine Liebe zu nennen weiß. – Sie sah ihn betroffen an, doch schwieg sie, und Alle setzten nun still, und innerlich beunruhigt, ihren Weg zur Hütte fort.
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