Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812.Mit dem Ernst ists vorbei, der lag in der Exposition der Tragödie, nun alles drunter und drüber geht, wirds komisch. Ich muß Sie bitten, deutlicher zu sein, wiederholte der Marquis. Ja, dann müssen Sie erlauben, daß ich mich setze, entgegnete jener, sich in einen Stuhl niederlassend, denn sehn Sie, ich habe meine gesunden Glieder dabei in den Kauf gegeben, wie Sie früher den gesunden Verstand! Herzog! rief der Marquis, das fodert Blut. Bewahre Gott, sagte dieser gelaßen, die Mühe, uns die Hälse zu brechen, können wir Andern überlassen, dazu hat man jetzt leichte Mittel, und ich weiß die Leute die Wege dahin zu führen. Ich brauche keine fremde Hülfe, schrie der Marquis, heftig auf ihn eindringend! Zum Teufel, sagte jener, ich kann mich jetzt nicht schlagen, und hielt ihm den linken Arm abwehrend entgegen. Alle sahen jetzt erst, daß er den rechten im Bande trug, und einer Ohnmacht nahe war. Die Baronin, aufs höchste erschrocken, that dennoch keine unnütze Frage, sagte nichts, die Gemüther zu beruhigen, überzeugt, daß sich alles von selbst machen müsse, und war nur bemühet, dem Bruder Hülfe zu leisten, als dieser erschöpft sagte: Beruhige Dich, Villeroi, ich will keinen Krieg mit Dir, Du hast im Tumult Deiner Sinne die Ehre rein erhalten, Du bist der Alte! braver Camerad Mit dem Ernst ists vorbei, der lag in der Exposition der Tragödie, nun alles drunter und drüber geht, wirds komisch. Ich muß Sie bitten, deutlicher zu sein, wiederholte der Marquis. Ja, dann müssen Sie erlauben, daß ich mich setze, entgegnete jener, sich in einen Stuhl niederlassend, denn sehn Sie, ich habe meine gesunden Glieder dabei in den Kauf gegeben, wie Sie früher den gesunden Verstand! Herzog! rief der Marquis, das fodert Blut. Bewahre Gott, sagte dieser gelaßen, die Mühe, uns die Hälse zu brechen, können wir Andern überlassen, dazu hat man jetzt leichte Mittel, und ich weiß die Leute die Wege dahin zu führen. Ich brauche keine fremde Hülfe, schrie der Marquis, heftig auf ihn eindringend! Zum Teufel, sagte jener, ich kann mich jetzt nicht schlagen, und hielt ihm den linken Arm abwehrend entgegen. Alle sahen jetzt erst, daß er den rechten im Bande trug, und einer Ohnmacht nahe war. Die Baronin, aufs höchste erschrocken, that dennoch keine unnütze Frage, sagte nichts, die Gemüther zu beruhigen, überzeugt, daß sich alles von selbst machen müsse, und war nur bemühet, dem Bruder Hülfe zu leisten, als dieser erschöpft sagte: Beruhige Dich, Villeroi, ich will keinen Krieg mit Dir, Du hast im Tumult Deiner Sinne die Ehre rein erhalten, Du bist der Alte! braver Camerad <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0107" n="100"/> Mit dem Ernst ists vorbei, der lag in der Exposition der Tragödie, nun alles drunter und drüber geht, wirds komisch. Ich muß Sie bitten, deutlicher zu sein, wiederholte der Marquis. Ja, dann müssen Sie erlauben, daß ich mich setze, entgegnete jener, sich in einen Stuhl niederlassend, denn sehn Sie, ich habe meine gesunden Glieder dabei in den Kauf gegeben, wie Sie früher den gesunden Verstand! Herzog! rief der Marquis, das fodert Blut. Bewahre Gott, sagte dieser gelaßen, die Mühe, uns die Hälse zu brechen, können wir Andern überlassen, dazu hat man jetzt leichte Mittel, und ich weiß die Leute die Wege dahin zu führen. Ich brauche keine fremde Hülfe, schrie der Marquis, heftig auf ihn eindringend! Zum Teufel, sagte jener, ich kann mich jetzt nicht schlagen, und hielt ihm den linken Arm abwehrend entgegen. Alle sahen jetzt erst, daß er den rechten im Bande trug, und einer Ohnmacht nahe war. Die Baronin, aufs höchste erschrocken, that dennoch keine unnütze Frage, sagte nichts, die Gemüther zu beruhigen, überzeugt, daß sich alles von selbst machen müsse, und war nur bemühet, dem Bruder Hülfe zu leisten, als dieser erschöpft sagte: Beruhige Dich, Villeroi, ich will keinen Krieg mit Dir, Du hast im Tumult Deiner Sinne die Ehre rein erhalten, Du bist der Alte! braver Camerad </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [100/0107]
Mit dem Ernst ists vorbei, der lag in der Exposition der Tragödie, nun alles drunter und drüber geht, wirds komisch. Ich muß Sie bitten, deutlicher zu sein, wiederholte der Marquis. Ja, dann müssen Sie erlauben, daß ich mich setze, entgegnete jener, sich in einen Stuhl niederlassend, denn sehn Sie, ich habe meine gesunden Glieder dabei in den Kauf gegeben, wie Sie früher den gesunden Verstand! Herzog! rief der Marquis, das fodert Blut. Bewahre Gott, sagte dieser gelaßen, die Mühe, uns die Hälse zu brechen, können wir Andern überlassen, dazu hat man jetzt leichte Mittel, und ich weiß die Leute die Wege dahin zu führen. Ich brauche keine fremde Hülfe, schrie der Marquis, heftig auf ihn eindringend! Zum Teufel, sagte jener, ich kann mich jetzt nicht schlagen, und hielt ihm den linken Arm abwehrend entgegen. Alle sahen jetzt erst, daß er den rechten im Bande trug, und einer Ohnmacht nahe war. Die Baronin, aufs höchste erschrocken, that dennoch keine unnütze Frage, sagte nichts, die Gemüther zu beruhigen, überzeugt, daß sich alles von selbst machen müsse, und war nur bemühet, dem Bruder Hülfe zu leisten, als dieser erschöpft sagte: Beruhige Dich, Villeroi, ich will keinen Krieg mit Dir, Du hast im Tumult Deiner Sinne die Ehre rein erhalten, Du bist der Alte! braver Camerad
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Zitationshilfe: | Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_magie_1812/107>, abgerufen am 28.07.2024. |