und höhere Schwungkraft geben. Sie brauchen deßhalb nichts weniger als zu künstlichen Hülfsmitteln ihre Zuflucht zu nehmen, keine Verstandes-Coquetterie in Thätigkeit zu setzen, nicht klüger sein wollen, als sie sind, nur gesammelter, weniger in die minutiosen Details ihrer Nürnbergerei- artigen Kunstkammern und Schreibtisch- Vorrichtungen versunken, unbekümmerter um den Tand und rücksichtsvoller für die Menschen umher. Einfachheit im Aeus- sern gestattet dem Jnnern allein freie und mannigfache Bewegung. Der unbefangene Sinn indentificirt sich leicht mit einem an- dern, bessern, großartigern! Auf dies Be- gegnen und Durchdringen der Gedanken im Moment des Entstehens, beruhet alle geisti- ge Belebung. Wie groß auch die Scheu ge- gen diese sein mag, jener Contakt des unwillkürlichen Denkens und Empfindens zwingt dazu. Und hier sind die Frauen Schöpferinnen des Guten und des Bösen. Sie dürfen sich nur frei machen wollen aus den Schlingen, mit denen sie sich in
und hoͤhere Schwungkraft geben. Sie brauchen deßhalb nichts weniger als zu kuͤnſtlichen Huͤlfsmitteln ihre Zuflucht zu nehmen, keine Verſtandes-Coquetterie in Thaͤtigkeit zu ſetzen, nicht kluͤger ſein wollen, als ſie ſind, nur geſammelter, weniger in die minutioſen Details ihrer Nuͤrnbergerei- artigen Kunſtkammern und Schreibtiſch- Vorrichtungen verſunken, unbekuͤmmerter um den Tand und ruͤckſichtsvoller fuͤr die Menſchen umher. Einfachheit im Aeuſ- ſern geſtattet dem Jnnern allein freie und mannigfache Bewegung. Der unbefangene Sinn indentificirt ſich leicht mit einem an- dern, beſſern, großartigern! Auf dies Be- gegnen und Durchdringen der Gedanken im Moment des Entſtehens, beruhet alle geiſti- ge Belebung. Wie groß auch die Scheu ge- gen dieſe ſein mag, jener Contakt des unwillkuͤrlichen Denkens und Empfindens zwingt dazu. Und hier ſind die Frauen Schoͤpferinnen des Guten und des Boͤſen. Sie duͤrfen ſich nur frei machen wollen aus den Schlingen, mit denen ſie ſich in
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und hoͤhere Schwungkraft geben. Sie
brauchen deßhalb nichts weniger als zu
kuͤnſtlichen Huͤlfsmitteln ihre Zuflucht zu
nehmen, keine Verſtandes-Coquetterie in
Thaͤtigkeit zu ſetzen, nicht kluͤger ſein wollen,
als ſie ſind, nur geſammelter, weniger in
die minutioſen Details ihrer Nuͤrnbergerei-
artigen Kunſtkammern und Schreibtiſch-
Vorrichtungen verſunken, unbekuͤmmerter um
den Tand und ruͤckſichtsvoller fuͤr die
Menſchen umher. Einfachheit im Aeuſ-
ſern geſtattet dem Jnnern allein freie und
mannigfache Bewegung. Der unbefangene
Sinn indentificirt ſich leicht mit einem an-
dern, beſſern, großartigern! Auf dies Be-
gegnen und Durchdringen der Gedanken im
Moment des Entſtehens, beruhet alle geiſti-
ge Belebung. Wie groß auch die Scheu ge-
gen dieſe ſein mag, jener Contakt des
unwillkuͤrlichen Denkens und Empfindens
zwingt dazu. Und hier ſind die Frauen
Schoͤpferinnen des Guten und des Boͤſen.
Sie duͤrfen ſich nur frei machen wollen
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Fouqué, Caroline de La Motte-: Die Frauen in der großen Welt. Berlin, 1826, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_frauen_1826/189>, abgerufen am 22.11.2024.
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