höchstens als unbedeutend an, ob es so ist, oder anders.
Diese Trockenheit, diese trübste aller Folgen ungebildeter Gefühle, das ist es, wo- vor man junge Personen bei'm Entstehen sogenannter Freundschaften zu warnen hat. Es bleibt nicht bei der einen Verwirrung! Denn abgesehen von dem, was die spätere Zukunft dem Jugendblick der Gegenwart verhüllt, aus der falschen Wahl der Freun- din, erwächst die verkehrte Richtung zu dem eignen Bewußtsein, zu der Welt, zu dem Verhältniß mit Männern; ein Gegenstand, der ein besonderes Kapitel erfordert. --
Fünftes Kapitel. Jhre Beziehungen zu den Männern.
Jede Zeit hat ihre Phisiognomie. Die un- sere ist in den vornehmern Kreisen nicht auf Täuschungen des Herzens gestellt. Diese Periode liegt hinter uns. Was allenfalls noch da hineinschillert, das geschieht aus
hoͤchſtens als unbedeutend an, ob es ſo iſt, oder anders.
Dieſe Trockenheit, dieſe truͤbſte aller Folgen ungebildeter Gefuͤhle, das iſt es, wo- vor man junge Perſonen bei’m Entſtehen ſogenannter Freundſchaften zu warnen hat. Es bleibt nicht bei der einen Verwirrung! Denn abgeſehen von dem, was die ſpaͤtere Zukunft dem Jugendblick der Gegenwart verhuͤllt, aus der falſchen Wahl der Freun- din, erwaͤchſt die verkehrte Richtung zu dem eignen Bewußtſein, zu der Welt, zu dem Verhaͤltniß mit Maͤnnern; ein Gegenſtand, der ein beſonderes Kapitel erfordert. —
Fuͤnftes Kapitel. Jhre Beziehungen zu den Maͤnnern.
Jede Zeit hat ihre Phiſiognomie. Die un- ſere iſt in den vornehmern Kreiſen nicht auf Taͤuſchungen des Herzens geſtellt. Dieſe Periode liegt hinter uns. Was allenfalls noch da hineinſchillert, das geſchieht aus
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hoͤchſtens als unbedeutend an, ob es ſo iſt,
oder anders.
Dieſe Trockenheit, dieſe truͤbſte aller
Folgen ungebildeter Gefuͤhle, das iſt es, wo-
vor man junge Perſonen bei’m Entſtehen
ſogenannter Freundſchaften zu warnen hat.
Es bleibt nicht bei der einen Verwirrung!
Denn abgeſehen von dem, was die ſpaͤtere
Zukunft dem Jugendblick der Gegenwart
verhuͤllt, aus der falſchen Wahl der Freun-
din, erwaͤchſt die verkehrte Richtung zu dem
eignen Bewußtſein, zu der Welt, zu dem
Verhaͤltniß mit Maͤnnern; ein Gegenſtand,
der ein beſonderes Kapitel erfordert. —
Fuͤnftes Kapitel.
Jhre Beziehungen zu den Maͤnnern.
Jede Zeit hat ihre Phiſiognomie. Die un-
ſere iſt in den vornehmern Kreiſen nicht auf
Taͤuſchungen des Herzens geſtellt. Dieſe
Periode liegt hinter uns. Was allenfalls
noch da hineinſchillert, das geſchieht aus
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Fouqué, Caroline de La Motte-: Die Frauen in der großen Welt. Berlin, 1826, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_frauen_1826/154>, abgerufen am 16.02.2025.
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