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Fouqué, Caroline de la Motte-: Die Frau des Falkensteins. Erstes Bändchen. Berlin, 1810.

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einen Gegenstand herbeizuführen, über welchen beide öfter schon mit vieler Laune gestritten hatten. Sonst, fuhr er fort, lag Dir solch ein Gedanke sehr fern; Berlin und Novazembla stellten sich Dir ziemlich unter einem Bilde dar. Du hast unmöglich, erwiederte Fernando ernsthaft und mit weicher Stimme, Du kannst keinen Begriff von einem Gemüth haben, was ewig zu suchen und nie zu finden verdammt ist. Luise sah ihn zum erstenmal genauer an. Er hatte sich etwas vorgebeugt, so daß die Flamme aus dem Kamin einen hellen Schein auf sein Gesicht warf und den Glanz seiner Augen erhöhte. Mich, fuhr er fort, schleudert das Schicksal vielleicht noch durch ganz Europa, indeß Dich das schönste Glück gefesselt hält. Ein Loos wie das Deinige könnte mich auf ewig mit mir selbst entzweien, da ohnehin die Täuschungen der Jugend immer schneller und gedrängter an mir vorübergehn! Seit Wien --? fragte Julius lächelnd. O mein Gott! rief jener, aufspringend, solche Erinnerungen können wohl niemand bis hieher begleiten, am wenigsten finden sie in diesem Zimmer Raum. Luise blickte unwillkührlich auf. Dasselbe zweideutige Lächeln schwebte um seinen halbgeöffneten Mund und wandte sie schnell wieder von ihm ab. Ueberall, fuhr er fort, sie scharf ins Auge fassend, möchte ich die Vergangenheit unberührt

einen Gegenstand herbeizuführen, über welchen beide öfter schon mit vieler Laune gestritten hatten. Sonst, fuhr er fort, lag Dir solch ein Gedanke sehr fern; Berlin und Novazembla stellten sich Dir ziemlich unter einem Bilde dar. Du hast unmöglich, erwiederte Fernando ernsthaft und mit weicher Stimme, Du kannst keinen Begriff von einem Gemüth haben, was ewig zu suchen und nie zu finden verdammt ist. Luise sah ihn zum erstenmal genauer an. Er hatte sich etwas vorgebeugt, so daß die Flamme aus dem Kamin einen hellen Schein auf sein Gesicht warf und den Glanz seiner Augen erhöhte. Mich, fuhr er fort, schleudert das Schicksal vielleicht noch durch ganz Europa, indeß Dich das schönste Glück gefesselt hält. Ein Loos wie das Deinige könnte mich auf ewig mit mir selbst entzweien, da ohnehin die Täuschungen der Jugend immer schneller und gedrängter an mir vorübergehn! Seit Wien —? fragte Julius lächelnd. O mein Gott! rief jener, aufspringend, solche Erinnerungen können wohl niemand bis hieher begleiten, am wenigsten finden sie in diesem Zimmer Raum. Luise blickte unwillkührlich auf. Dasselbe zweideutige Lächeln schwebte um seinen halbgeöffneten Mund und wandte sie schnell wieder von ihm ab. Ueberall, fuhr er fort, sie scharf ins Auge fassend, möchte ich die Vergangenheit unberührt

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[92/0100] einen Gegenstand herbeizuführen, über welchen beide öfter schon mit vieler Laune gestritten hatten. Sonst, fuhr er fort, lag Dir solch ein Gedanke sehr fern; Berlin und Novazembla stellten sich Dir ziemlich unter einem Bilde dar. Du hast unmöglich, erwiederte Fernando ernsthaft und mit weicher Stimme, Du kannst keinen Begriff von einem Gemüth haben, was ewig zu suchen und nie zu finden verdammt ist. Luise sah ihn zum erstenmal genauer an. Er hatte sich etwas vorgebeugt, so daß die Flamme aus dem Kamin einen hellen Schein auf sein Gesicht warf und den Glanz seiner Augen erhöhte. Mich, fuhr er fort, schleudert das Schicksal vielleicht noch durch ganz Europa, indeß Dich das schönste Glück gefesselt hält. Ein Loos wie das Deinige könnte mich auf ewig mit mir selbst entzweien, da ohnehin die Täuschungen der Jugend immer schneller und gedrängter an mir vorübergehn! Seit Wien —? fragte Julius lächelnd. O mein Gott! rief jener, aufspringend, solche Erinnerungen können wohl niemand bis hieher begleiten, am wenigsten finden sie in diesem Zimmer Raum. Luise blickte unwillkührlich auf. Dasselbe zweideutige Lächeln schwebte um seinen halbgeöffneten Mund und wandte sie schnell wieder von ihm ab. Ueberall, fuhr er fort, sie scharf ins Auge fassend, möchte ich die Vergangenheit unberührt

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Zitationshilfe: Fouqué, Caroline de la Motte-: Die Frau des Falkensteins. Erstes Bändchen. Berlin, 1810, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_falkensteins01_1810/100>, abgerufen am 22.11.2024.