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Forster, Georg: Johann Reinhold Forster's [...] Reise um die Welt. Bd. 2. Berlin, 1780.

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Forster's Reise um die Welt
1774.
October.
östlichen Ende der Insel wahrgenommen; es schien daher, daß, in dieser
Gegend, der Boden und die Mineralien ganz anders beschaffen seyn müßen,
als in dem District Ballad, allwo das Schiff acht Tage lang vor Anker lag.
Eben so läßt sich auch, aus dem was wir auf der kleinen, sandigen Botanik-
Insel
fanden, mit Recht vermuthen, daß auf dem südlichen Theil dieses Landes
ganz andre Pflanzen und mehr unbekannte Vögel vorhanden seyn mußten,
als in den Wäldern der nördlichen Gegenden. -- Ueberhaupt bleiben dem
künftigen Seefahrer noch Entdeckungen genug in der Südsee zu machen übrig,
und er wird, bey mehrerer Muße, eine große Menge unbekannter Producte
zu untersuchen finden. Trotz allen bisherigen Reisen sind in diesem stillen Welt-
meere ganze große Districte noch gar nicht befahren worden: z. B. den Raum
zwischen dem 10° südlicher Breite und der Linie, hat, in der ganzen Breite des
Meeres, von Amerika bis nach Neu-Britannien hin, noch niemand berührt!
Der Raum zwischen 10° und 14° südlicher Breite, den die Mittagslinien von
140° und 160° westlicher Länge einschliessen, ist ebenfalls noch nicht unter-
sucht. Der Raum zwischen 30° und 20° südlicher Breite, der zwischen dem
140° und 175° westlicher Länge liegt, imgleichen der Raum zwischen den süd-
lichsten freundschaftlichen Inseln, und Neu-Caledonia, so wie der, zwischen
Neu-Caledonia und Neu-Holland befindliche -- alle diese sind noch nie
durchkreuzt worden. Der Curs, den Herr von Sürville gehalten, wie ich im
ersten Theil S. 179. erwähnt, ist der einzige, der zwischen vorgedachten beyden
Ländern angestellt worden. Nächstdem verdienen Neu-Guinea, Neu-Brit-
tannien
, und alle dort herumliegende Länder, ebenfalls nähere Untersuchung,
und würden demjenigen, der die Mühe daran wenden wollte, gewiß zu unzähli-
gen neuen und wichtigen Bemerkungen Stof geben. Wenn alle zuvorbenannte
Gegenden des Südmeeres untersucht worden, alsdann bleibt noch der Theil,
jenseits der Linie, nach Norden hin, übrig, und dazu würden wiederum mehrere
Reisen erfordert ehe man mit Erforschung desselben völlig zu Stande käme.

Den Wind den wir, nach dem Urtheil der Matrosen, der feurigen Kugel
zu verdanken gehabt, hatte bald wieder ein Ende, denn am zweyten ward es schon
wieder windstill. Wie indessen ein Ding nicht leicht so schlimm ist, das nicht zu-
gleich zu etwas gut seyn sollte; so gieng es auch hier. Wir fiengen nehmlich

Forſter’s Reiſe um die Welt
1774.
October.
oͤſtlichen Ende der Inſel wahrgenommen; es ſchien daher, daß, in dieſer
Gegend, der Boden und die Mineralien ganz anders beſchaffen ſeyn muͤßen,
als in dem Diſtrict Ballad, allwo das Schiff acht Tage lang vor Anker lag.
Eben ſo laͤßt ſich auch, aus dem was wir auf der kleinen, ſandigen Botanik-
Inſel
fanden, mit Recht vermuthen, daß auf dem ſuͤdlichen Theil dieſes Landes
ganz andre Pflanzen und mehr unbekannte Voͤgel vorhanden ſeyn mußten,
als in den Waͤldern der noͤrdlichen Gegenden. — Ueberhaupt bleiben dem
kuͤnftigen Seefahrer noch Entdeckungen genug in der Suͤdſee zu machen uͤbrig,
und er wird, bey mehrerer Muße, eine große Menge unbekannter Producte
zu unterſuchen finden. Trotz allen bisherigen Reiſen ſind in dieſem ſtillen Welt-
meere ganze große Diſtricte noch gar nicht befahren worden: z. B. den Raum
zwiſchen dem 10° ſuͤdlicher Breite und der Linie, hat, in der ganzen Breite des
Meeres, von Amerika bis nach Neu-Britannien hin, noch niemand beruͤhrt!
Der Raum zwiſchen 10° und 14° ſuͤdlicher Breite, den die Mittagslinien von
140° und 160° weſtlicher Laͤnge einſchlieſſen, iſt ebenfalls noch nicht unter-
ſucht. Der Raum zwiſchen 30° und 20° ſuͤdlicher Breite, der zwiſchen dem
140° und 175° weſtlicher Laͤnge liegt, imgleichen der Raum zwiſchen den ſuͤd-
lichſten freundſchaftlichen Inſeln, und Neu-Caledonia, ſo wie der, zwiſchen
Neu-Caledonia und Neu-Holland befindliche — alle dieſe ſind noch nie
durchkreuzt worden. Der Curs, den Herr von Sürville gehalten, wie ich im
erſten Theil S. 179. erwaͤhnt, iſt der einzige, der zwiſchen vorgedachten beyden
Laͤndern angeſtellt worden. Naͤchſtdem verdienen Neu-Guinea, Neu-Brit-
tannien
, und alle dort herumliegende Laͤnder, ebenfalls naͤhere Unterſuchung,
und wuͤrden demjenigen, der die Muͤhe daran wenden wollte, gewiß zu unzaͤhli-
gen neuen und wichtigen Bemerkungen Stof geben. Wenn alle zuvorbenannte
Gegenden des Suͤdmeeres unterſucht worden, alsdann bleibt noch der Theil,
jenſeits der Linie, nach Norden hin, uͤbrig, und dazu wuͤrden wiederum mehrere
Reiſen erfordert ehe man mit Erforſchung deſſelben voͤllig zu Stande kaͤme.

Den Wind den wir, nach dem Urtheil der Matroſen, der feurigen Kugel
zu verdanken gehabt, hatte bald wieder ein Ende, denn am zweyten ward es ſchon
wieder windſtill. Wie indeſſen ein Ding nicht leicht ſo ſchlimm iſt, das nicht zu-
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[346/0364] Forſter’s Reiſe um die Welt oͤſtlichen Ende der Inſel wahrgenommen; es ſchien daher, daß, in dieſer Gegend, der Boden und die Mineralien ganz anders beſchaffen ſeyn muͤßen, als in dem Diſtrict Ballad, allwo das Schiff acht Tage lang vor Anker lag. Eben ſo laͤßt ſich auch, aus dem was wir auf der kleinen, ſandigen Botanik- Inſel fanden, mit Recht vermuthen, daß auf dem ſuͤdlichen Theil dieſes Landes ganz andre Pflanzen und mehr unbekannte Voͤgel vorhanden ſeyn mußten, als in den Waͤldern der noͤrdlichen Gegenden. — Ueberhaupt bleiben dem kuͤnftigen Seefahrer noch Entdeckungen genug in der Suͤdſee zu machen uͤbrig, und er wird, bey mehrerer Muße, eine große Menge unbekannter Producte zu unterſuchen finden. Trotz allen bisherigen Reiſen ſind in dieſem ſtillen Welt- meere ganze große Diſtricte noch gar nicht befahren worden: z. B. den Raum zwiſchen dem 10° ſuͤdlicher Breite und der Linie, hat, in der ganzen Breite des Meeres, von Amerika bis nach Neu-Britannien hin, noch niemand beruͤhrt! Der Raum zwiſchen 10° und 14° ſuͤdlicher Breite, den die Mittagslinien von 140° und 160° weſtlicher Laͤnge einſchlieſſen, iſt ebenfalls noch nicht unter- ſucht. Der Raum zwiſchen 30° und 20° ſuͤdlicher Breite, der zwiſchen dem 140° und 175° weſtlicher Laͤnge liegt, imgleichen der Raum zwiſchen den ſuͤd- lichſten freundſchaftlichen Inſeln, und Neu-Caledonia, ſo wie der, zwiſchen Neu-Caledonia und Neu-Holland befindliche — alle dieſe ſind noch nie durchkreuzt worden. Der Curs, den Herr von Sürville gehalten, wie ich im erſten Theil S. 179. erwaͤhnt, iſt der einzige, der zwiſchen vorgedachten beyden Laͤndern angeſtellt worden. Naͤchſtdem verdienen Neu-Guinea, Neu-Brit- tannien, und alle dort herumliegende Laͤnder, ebenfalls naͤhere Unterſuchung, und wuͤrden demjenigen, der die Muͤhe daran wenden wollte, gewiß zu unzaͤhli- gen neuen und wichtigen Bemerkungen Stof geben. Wenn alle zuvorbenannte Gegenden des Suͤdmeeres unterſucht worden, alsdann bleibt noch der Theil, jenſeits der Linie, nach Norden hin, uͤbrig, und dazu wuͤrden wiederum mehrere Reiſen erfordert ehe man mit Erforſchung deſſelben voͤllig zu Stande kaͤme. 1774. October. Den Wind den wir, nach dem Urtheil der Matroſen, der feurigen Kugel zu verdanken gehabt, hatte bald wieder ein Ende, denn am zweyten ward es ſchon wieder windſtill. Wie indeſſen ein Ding nicht leicht ſo ſchlimm iſt, das nicht zu- gleich zu etwas gut ſeyn ſollte; ſo gieng es auch hier. Wir fiengen nehmlich

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Johann Reinhold Forster's [...] Reise um die Welt. Bd. 2. Berlin, 1780, S. 346. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_reise02_1780/364>, abgerufen am 24.11.2024.