Forster, Georg: Johann Reinhold Forster's [...] Reise um die Welt. Bd. 1. Berlin, 1778.in den Jahren 1772 bis 1775. ern, als jedes weniger civilisirte Volk. Denn in diesem Fall, müssen sie1774.März. von vielen Vortheilen und Annehmlichkeiten des Lebens, die sie vorzeiten gehabt haben, wissen, und das Andenken davon, und ihr jetziger Mangel, müssen ihnen dann sehr bitter seyn. Maheine bejammerte ihre Armselig- keit sehr oft, und er schien mit ihnen mehr Mitleid zu haben, als mit den Neu-Seeländern, weil sie auch würklich armseliger sind, und in manchen Stücken weit größern Mangel leiden, als jene. Er that deshalb zu dem Bün- del seines Journals ein zweytes Stöckchen, und erinnerte sich Oster-Eylands immer mit der Bemerkung: Tata maitai whennua ino, d. i. das Volk sey gut, aber die Insel sehr elend. Zu Neu-Seeland stunden ihm die Ein- wohner weniger an, als das Land selbst. Sein Gefühl blieb immer das Gefühl eines warmen Herzens, das durch Erziehung mit aufrichtiger Menschen- Liebe erfüllt war; auch wars gemeiniglich richtig, weil er unverdorben und scharfsinnig, und sein Verstand zwar ungebauet, aber doch von vielen Vor- urtheilen frey war. Ende des ersten Bandes. in den Jahren 1772 bis 1775. ern, als jedes weniger civiliſirte Volk. Denn in dieſem Fall, muͤſſen ſie1774.Maͤrz. von vielen Vortheilen und Annehmlichkeiten des Lebens, die ſie vorzeiten gehabt haben, wiſſen, und das Andenken davon, und ihr jetziger Mangel, muͤſſen ihnen dann ſehr bitter ſeyn. Maheine bejammerte ihre Armſelig- keit ſehr oft, und er ſchien mit ihnen mehr Mitleid zu haben, als mit den Neu-Seelaͤndern, weil ſie auch wuͤrklich armſeliger ſind, und in manchen Stuͤcken weit groͤßern Mangel leiden, als jene. Er that deshalb zu dem Buͤn- del ſeines Journals ein zweytes Stoͤckchen, und erinnerte ſich Oſter-Eylands immer mit der Bemerkung: Tàta maitaï whennua ino, d. i. das Volk ſey gut, aber die Inſel ſehr elend. Zu Neu-Seeland ſtunden ihm die Ein- wohner weniger an, als das Land ſelbſt. Sein Gefuͤhl blieb immer das Gefuͤhl eines warmen Herzens, das durch Erziehung mit aufrichtiger Menſchen- Liebe erfuͤllt war; auch wars gemeiniglich richtig, weil er unverdorben und ſcharfſinnig, und ſein Verſtand zwar ungebauet, aber doch von vielen Vor- urtheilen frey war. Ende des erſten Bandes. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0510" n="451"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">in den Jahren 1772 bis 1775.</hi></fw><lb/> ern, als jedes weniger civiliſirte Volk. Denn in dieſem Fall, muͤſſen ſie<note place="right">1774.<lb/> Maͤrz.</note><lb/> von vielen Vortheilen und Annehmlichkeiten des Lebens, die ſie vorzeiten<lb/> gehabt haben, wiſſen, und das Andenken davon, und ihr jetziger Mangel,<lb/> muͤſſen ihnen dann ſehr bitter ſeyn. <hi rendition="#fr"><persName>Maheine</persName></hi> bejammerte ihre Armſelig-<lb/> keit ſehr oft, und er ſchien mit ihnen mehr Mitleid zu haben, als mit den<lb/> Neu-Seelaͤndern, weil ſie auch wuͤrklich armſeliger ſind, und in manchen<lb/> Stuͤcken weit groͤßern Mangel leiden, als jene. Er that deshalb zu dem Buͤn-<lb/> del ſeines Journals ein zweytes Stoͤckchen, und erinnerte ſich <placeName>Oſter-Eylands</placeName><lb/> immer mit der Bemerkung: <hi rendition="#fr">T</hi><hi rendition="#aq">à</hi><hi rendition="#fr">ta ma</hi><hi rendition="#aq">i</hi><hi rendition="#fr">ta</hi><hi rendition="#aq">ï</hi> <hi rendition="#fr">whennua ino</hi>, d. i. das Volk<lb/> ſey gut, aber die Inſel ſehr elend. Zu <placeName>Neu-Seeland</placeName> ſtunden ihm die Ein-<lb/> wohner weniger an, als das Land ſelbſt. Sein Gefuͤhl blieb immer das<lb/> Gefuͤhl eines warmen Herzens, das durch Erziehung mit aufrichtiger Menſchen-<lb/> Liebe erfuͤllt war; auch wars gemeiniglich richtig, weil er unverdorben und<lb/> ſcharfſinnig, und ſein Verſtand zwar ungebauet, aber doch von vielen Vor-<lb/> urtheilen frey war.</p><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#fr">Ende des erſten Bandes.</hi> </hi> </hi> </hi> </p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [451/0510]
in den Jahren 1772 bis 1775.
ern, als jedes weniger civiliſirte Volk. Denn in dieſem Fall, muͤſſen ſie
von vielen Vortheilen und Annehmlichkeiten des Lebens, die ſie vorzeiten
gehabt haben, wiſſen, und das Andenken davon, und ihr jetziger Mangel,
muͤſſen ihnen dann ſehr bitter ſeyn. Maheine bejammerte ihre Armſelig-
keit ſehr oft, und er ſchien mit ihnen mehr Mitleid zu haben, als mit den
Neu-Seelaͤndern, weil ſie auch wuͤrklich armſeliger ſind, und in manchen
Stuͤcken weit groͤßern Mangel leiden, als jene. Er that deshalb zu dem Buͤn-
del ſeines Journals ein zweytes Stoͤckchen, und erinnerte ſich Oſter-Eylands
immer mit der Bemerkung: Tàta maitaï whennua ino, d. i. das Volk
ſey gut, aber die Inſel ſehr elend. Zu Neu-Seeland ſtunden ihm die Ein-
wohner weniger an, als das Land ſelbſt. Sein Gefuͤhl blieb immer das
Gefuͤhl eines warmen Herzens, das durch Erziehung mit aufrichtiger Menſchen-
Liebe erfuͤllt war; auch wars gemeiniglich richtig, weil er unverdorben und
ſcharfſinnig, und ſein Verſtand zwar ungebauet, aber doch von vielen Vor-
urtheilen frey war.
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