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Forster, Georg: Johann Reinhold Forster's [...] Reise um die Welt. Bd. 1. Berlin, 1778.

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in den Jahren 1772 bis 1775.
ten müssen, leicht überwältigt zu werden; eyfersüchtig aber, weil sie Mühe genug1773.
August.

haben mögen auf ihren kleinen Felsen-Bezirken, für sich selbst den nöthigen Un-
terhalt zu finden, und folglich die Fremden nicht mit gleichgültigen Augen ansehen
können, da diese ihnen denselben zu schmälern drohen. Bey so bewandten
Umständen können wir von ihrer Abstammung gar nichts sagen, weil ihre Spra-
che und Gebräuche uns bis jetzt noch gänzlich unbekannt, und dieses gleichwohl
die einzigen Merkmale sind, aus welchen sich das Herkommen solcher Völker
errathen läßt, die keine Schriften und Urkunden besitzen.

Früh am 15ten August erblickten wir einen hohen Pik mit einer flachen
Spitze. Capitain Wallis entdeckte solchen zuerst und nannte ihn Osnabruck-
Eyland
.
Herr von Bougainville sahe ihn nachher, und in seiner Charte
heißt er Pic de la Boudeuse oder le Boudoir. Der Berg schien ziemlich hoch
und der Gipfel gleichsam abgebrochen, oder wie die Mündung eines Vulcans,
der daselbst vor Zeiten gebrannt haben mag, ausgehöhlt zu seyn. Die Insel
war beynahe zirkelrund, und der Berg, der an allen Seiten steil empor stieg,
hatte die Gestalt eines Kegels. An der Küste war wenig oder gar kein flaches Land
zu sehen, wo es aber eine ebene Stelle am Ufer gab, da war das Erdreich, gleich
wie überhaupt der ganze Berg, mit anmuthigem Grün bewachsen. Indem wir uns an
dieser angenehmen Aussicht ergötzten, erzählte uns einer von unseren Officiers, der
vom Capitain Wallis vormals dicht an die Küste war geschickt worden, daß
auf diesen Bäumen die Brodfrucht wüchse, die in Ansons, Byrons, Wal-
lis
und Cooks Reisen so sehr gerühmt worden. Er setzte hinzu, die Insel
hieße in der Landessprache Mäatua, *) und die Bewohner derselben wären
eben eine solche Gattung von Leuten, als man auf den Societäts-Inseln, oder
auf O-Tahiti anträfe; welche letztere nur eine halbe Tagereise von hier ent-
fernt seyn sollte. Ein mehreres konnten wir von dieser Insel erfahren, denn
wir blieben wenigstens 4 gute Seemeilen davon, und das mochte vermuthlich auch
die Ursach seyn, warum von der Küste her kein Canot zu uns heran kam. Da
wir wenig Wind hatten, so ward ein Boot nach der Adventure geschickt,

*) In Hawkesworths Geschichte der engl. See Reisen, in 4. B. II. S. 78. steht fälschlich
Maitea.
A a 3

in den Jahren 1772 bis 1775.
ten muͤſſen, leicht uͤberwaͤltigt zu werden; eyferſuͤchtig aber, weil ſie Muͤhe genug1773.
Auguſt.

haben moͤgen auf ihren kleinen Felſen-Bezirken, fuͤr ſich ſelbſt den noͤthigen Un-
terhalt zu finden, und folglich die Fremden nicht mit gleichguͤltigen Augen anſehen
koͤnnen, da dieſe ihnen denſelben zu ſchmaͤlern drohen. Bey ſo bewandten
Umſtaͤnden koͤnnen wir von ihrer Abſtammung gar nichts ſagen, weil ihre Spra-
che und Gebraͤuche uns bis jetzt noch gaͤnzlich unbekannt, und dieſes gleichwohl
die einzigen Merkmale ſind, aus welchen ſich das Herkommen ſolcher Voͤlker
errathen laͤßt, die keine Schriften und Urkunden beſitzen.

Fruͤh am 15ten Auguſt erblickten wir einen hohen Pik mit einer flachen
Spitze. Capitain Wallis entdeckte ſolchen zuerſt und nannte ihn Osnabruck-
Eyland
.
Herr von Bougainville ſahe ihn nachher, und in ſeiner Charte
heißt er Pic de la Boudeuſe oder le Boudoir. Der Berg ſchien ziemlich hoch
und der Gipfel gleichſam abgebrochen, oder wie die Muͤndung eines Vulcans,
der daſelbſt vor Zeiten gebrannt haben mag, ausgehoͤhlt zu ſeyn. Die Inſel
war beynahe zirkelrund, und der Berg, der an allen Seiten ſteil empor ſtieg,
hatte die Geſtalt eines Kegels. An der Kuͤſte war wenig oder gar kein flaches Land
zu ſehen, wo es aber eine ebene Stelle am Ufer gab, da war das Erdreich, gleich
wie uͤberhaupt der ganze Berg, mit anmuthigem Gruͤn bewachſen. Indem wir uns an
dieſer angenehmen Ausſicht ergoͤtzten, erzaͤhlte uns einer von unſeren Officiers, der
vom Capitain Wallis vormals dicht an die Kuͤſte war geſchickt worden, daß
auf dieſen Baͤumen die Brodfrucht wuͤchſe, die in Anſons, Byrons, Wal-
lis
und Cooks Reiſen ſo ſehr geruͤhmt worden. Er ſetzte hinzu, die Inſel
hieße in der Landesſprache Maͤatua, *) und die Bewohner derſelben waͤren
eben eine ſolche Gattung von Leuten, als man auf den Societaͤts-Inſeln, oder
auf O-Tahiti antraͤfe; welche letztere nur eine halbe Tagereiſe von hier ent-
fernt ſeyn ſollte. Ein mehreres konnten wir von dieſer Inſel erfahren, denn
wir blieben wenigſtens 4 gute Seemeilen davon, und das mochte vermuthlich auch
die Urſach ſeyn, warum von der Kuͤſte her kein Canot zu uns heran kam. Da
wir wenig Wind hatten, ſo ward ein Boot nach der Adventure geſchickt,

*) In Hawkesworths Geſchichte der engl. See Reiſen, in 4. B. II. S. 78. ſteht faͤlſchlich
Maitea.
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Zitationshilfe: Forster, Georg: Johann Reinhold Forster's [...] Reise um die Welt. Bd. 1. Berlin, 1778, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_reise01_1778/242>, abgerufen am 22.11.2024.