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Forster, Georg: Johann Reinhold Forster's [...] Reise um die Welt. Bd. 1. Berlin, 1778.

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in den Jahren 1772 bis 1775.
und Feuerstellen an, woraus sich abnehmen ließ, daß der Ort noch vor kur-1773.
May.

zem müsse bewohnt gewesen seyn. Wir fanden auch während unsers Aufent-
halts in dieser Bucht verschiedene neue Vögel und Fische; desgleichen einige
europäische Fischarten, als die Bastard-Mackrele, nebst dem gefleckten und
schlichten Hayfisch. (Scomber trachurus, Squalus canicula & Squalus
mustelus Linnaei.
) Der Capitain ward von einem Fieber und heftigen
Rücken-Schmerzen befallen, die sich mit einer rhevmatischen Geschwulst des
rechten Fußes endigten, und vermuthlich davon herrührten, daß er so viel im
Wasser gewadet, hernach aber, mit den nassen Kleidern auf dem Leibe, im
Boote lange still gesessen hatte.

Nachdem uns Windstillen mit beständigem Regen begleitet, in dieser
Bucht bis zum 4ten Nachmittags aufgehalten hatten, so erhob sich endlich ein
leichter Wind aus Südwesten, mit dessen Hülfe wir jedoch kaum bis in den
Durchgang zur See gelangt waren, als er sich schon wieder umsetzte und uns derge-
stalt entgegen zu blasen anfieng, daß wir an der Ostseite des Einganges, vor einem
sandichten Strande, abermals die Anker auswerfen mußten. Dieser mehrmalige
Aufschub gab uns Gelegenheit die Küsten zu untersuchen, und nie kamen wir
ohne neue Reichthümer aus dem Thier- und Pflanzenreiche zurück. Des Nachts
hatten wir schwere Windstöße mit Regen, Hagel, Schnee, auch einigen harten
Donnerschlägen auszustehen, und fanden bey anbrechendem Tage, alle Spitzen
der Berge um uns her mit Schnee bedeckt. Um 2 Uhr Nachmittags, erhob
sich ein gelinder Wind aus Süd-Südwest, der uns mit Beyhülfe unsrer Boote
durch den Paß bis vor die ofne See herunter brachte, woselbst wir um 8 Uhr
Abends, an der äußersten Land-Ecke die Anker fallen ließen. In dem Durch-
gang waren die Küsten zu beyden Seiten steiler, als wir sie jemals gesehen
hatten, und formirten wilde Landschafts-Prospecte, die an manchen Stellen mit
unzähligen Cascaden und viel Drachenbäumen (dracaena) geziert waren.

Da der Capitain wegen seines Rhevmatismus nicht aus der Cajütte kom-
men durfte, so schickte er einen Officier ab, um den zunächst gen Süden liegenden
See-Arm, der aus diesem neuen Durchgange, ostwärts, in das Innere des Lan-
des hinein lief, untersuchen zu lassen, und mein Vater sowohl als ich, giengen
mit auf diese Expedition aus. In unsrer Abwesenheit ward auf des Capitains

Forsters Reise u. d. W. erster Th. S

in den Jahren 1772 bis 1775.
und Feuerſtellen an, woraus ſich abnehmen ließ, daß der Ort noch vor kur-1773.
May.

zem muͤſſe bewohnt geweſen ſeyn. Wir fanden auch waͤhrend unſers Aufent-
halts in dieſer Bucht verſchiedene neue Voͤgel und Fiſche; desgleichen einige
europaͤiſche Fiſcharten, als die Baſtard-Mackrele, nebſt dem gefleckten und
ſchlichten Hayfiſch. (Scomber trachurus, Squalus canicula & Squalus
muſtelus Linnæi.
) Der Capitain ward von einem Fieber und heftigen
Ruͤcken-Schmerzen befallen, die ſich mit einer rhevmatiſchen Geſchwulſt des
rechten Fußes endigten, und vermuthlich davon herruͤhrten, daß er ſo viel im
Waſſer gewadet, hernach aber, mit den naſſen Kleidern auf dem Leibe, im
Boote lange ſtill geſeſſen hatte.

Nachdem uns Windſtillen mit beſtaͤndigem Regen begleitet, in dieſer
Bucht bis zum 4ten Nachmittags aufgehalten hatten, ſo erhob ſich endlich ein
leichter Wind aus Suͤdweſten, mit deſſen Huͤlfe wir jedoch kaum bis in den
Durchgang zur See gelangt waren, als er ſich ſchon wieder umſetzte und uns derge-
ſtalt entgegen zu blaſen anfieng, daß wir an der Oſtſeite des Einganges, vor einem
ſandichten Strande, abermals die Anker auswerfen mußten. Dieſer mehrmalige
Aufſchub gab uns Gelegenheit die Kuͤſten zu unterſuchen, und nie kamen wir
ohne neue Reichthuͤmer aus dem Thier- und Pflanzenreiche zuruͤck. Des Nachts
hatten wir ſchwere Windſtoͤße mit Regen, Hagel, Schnee, auch einigen harten
Donnerſchlaͤgen auszuſtehen, und fanden bey anbrechendem Tage, alle Spitzen
der Berge um uns her mit Schnee bedeckt. Um 2 Uhr Nachmittags, erhob
ſich ein gelinder Wind aus Suͤd-Suͤdweſt, der uns mit Beyhuͤlfe unſrer Boote
durch den Paß bis vor die ofne See herunter brachte, woſelbſt wir um 8 Uhr
Abends, an der aͤußerſten Land-Ecke die Anker fallen ließen. In dem Durch-
gang waren die Kuͤſten zu beyden Seiten ſteiler, als wir ſie jemals geſehen
hatten, und formirten wilde Landſchafts-Proſpecte, die an manchen Stellen mit
unzaͤhligen Cascaden und viel Drachenbaͤumen (dracæna) geziert waren.

Da der Capitain wegen ſeines Rhevmatiſmus nicht aus der Cajuͤtte kom-
men durfte, ſo ſchickte er einen Officier ab, um den zunaͤchſt gen Suͤden liegenden
See-Arm, der aus dieſem neuen Durchgange, oſtwaͤrts, in das Innere des Lan-
des hinein lief, unterſuchen zu laſſen, und mein Vater ſowohl als ich, giengen
mit auf dieſe Expedition aus. In unſrer Abweſenheit ward auf des Capitains

Forſters Reiſe u. d. W. erſter Th. S
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[137/0188] in den Jahren 1772 bis 1775. und Feuerſtellen an, woraus ſich abnehmen ließ, daß der Ort noch vor kur- zem muͤſſe bewohnt geweſen ſeyn. Wir fanden auch waͤhrend unſers Aufent- halts in dieſer Bucht verſchiedene neue Voͤgel und Fiſche; desgleichen einige europaͤiſche Fiſcharten, als die Baſtard-Mackrele, nebſt dem gefleckten und ſchlichten Hayfiſch. (Scomber trachurus, Squalus canicula & Squalus muſtelus Linnæi.) Der Capitain ward von einem Fieber und heftigen Ruͤcken-Schmerzen befallen, die ſich mit einer rhevmatiſchen Geſchwulſt des rechten Fußes endigten, und vermuthlich davon herruͤhrten, daß er ſo viel im Waſſer gewadet, hernach aber, mit den naſſen Kleidern auf dem Leibe, im Boote lange ſtill geſeſſen hatte. 1773. May. Nachdem uns Windſtillen mit beſtaͤndigem Regen begleitet, in dieſer Bucht bis zum 4ten Nachmittags aufgehalten hatten, ſo erhob ſich endlich ein leichter Wind aus Suͤdweſten, mit deſſen Huͤlfe wir jedoch kaum bis in den Durchgang zur See gelangt waren, als er ſich ſchon wieder umſetzte und uns derge- ſtalt entgegen zu blaſen anfieng, daß wir an der Oſtſeite des Einganges, vor einem ſandichten Strande, abermals die Anker auswerfen mußten. Dieſer mehrmalige Aufſchub gab uns Gelegenheit die Kuͤſten zu unterſuchen, und nie kamen wir ohne neue Reichthuͤmer aus dem Thier- und Pflanzenreiche zuruͤck. Des Nachts hatten wir ſchwere Windſtoͤße mit Regen, Hagel, Schnee, auch einigen harten Donnerſchlaͤgen auszuſtehen, und fanden bey anbrechendem Tage, alle Spitzen der Berge um uns her mit Schnee bedeckt. Um 2 Uhr Nachmittags, erhob ſich ein gelinder Wind aus Suͤd-Suͤdweſt, der uns mit Beyhuͤlfe unſrer Boote durch den Paß bis vor die ofne See herunter brachte, woſelbſt wir um 8 Uhr Abends, an der aͤußerſten Land-Ecke die Anker fallen ließen. In dem Durch- gang waren die Kuͤſten zu beyden Seiten ſteiler, als wir ſie jemals geſehen hatten, und formirten wilde Landſchafts-Proſpecte, die an manchen Stellen mit unzaͤhligen Cascaden und viel Drachenbaͤumen (dracæna) geziert waren. Da der Capitain wegen ſeines Rhevmatiſmus nicht aus der Cajuͤtte kom- men durfte, ſo ſchickte er einen Officier ab, um den zunaͤchſt gen Suͤden liegenden See-Arm, der aus dieſem neuen Durchgange, oſtwaͤrts, in das Innere des Lan- des hinein lief, unterſuchen zu laſſen, und mein Vater ſowohl als ich, giengen mit auf dieſe Expedition aus. In unſrer Abweſenheit ward auf des Capitains Forſters Reiſe u. d. W. erſter Th. S

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Johann Reinhold Forster's [...] Reise um die Welt. Bd. 1. Berlin, 1778, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_reise01_1778/188>, abgerufen am 25.11.2024.