der Gerechtigkeit, die nicht das Licht scheuet! Daß kein Volk, kein Land, keine Stadt es wage, sich frei zu nennen, so lange ihre Richter bei verschlossenen Thüren über das Schicksal ihrer Mitmenschen entschei- den! Ich hasse das ewige Kreischen von Freiheit, das Gekrächz derer, die nicht wis- sen, was frei seyn heißt, und des goldenen Vorrechtes nicht werth sind; ich hasse die Sklaven, die nur sprechen, und nicht han- deln. Aber kein Ausdruck ist zu hart, um Abschen gegen den Tyrannen zu erwecken, der seines Volkes Vater zu seyn vorgiebt, und es im Verborgenen richtet. Im Verbor- genen richten, ist Meuchelmord; und kein Zusatz von Umständen, keine Modifikation, kann dieses Verfahren je so weit entschul- digen, daß sie ihm diesen Namen wieder nehmen könnte. Jeder, den ein Rechtsur- theil traf, das im Verborgenen gefällt und
motivirt
der Gerechtigkeit, die nicht das Licht scheuet! Daß kein Volk, kein Land, keine Stadt es wage, sich frei zu nennen, so lange ihre Richter bei verschlossenen Thüren über das Schicksal ihrer Mitmenschen entschei- den! Ich hasse das ewige Kreischen von Freiheit, das Gekrächz derer, die nicht wis- sen, was frei seyn heißt, und des goldenen Vorrechtes nicht werth sind; ich hasse die Sklaven, die nur sprechen, und nicht han- deln. Aber kein Ausdruck ist zu hart, um Abschen gegen den Tyrannen zu erwecken, der seines Volkes Vater zu seyn vorgiebt, und es im Verborgenen richtet. Im Verbor- genen richten, ist Meuchelmord; und kein Zusatz von Umständen, keine Modifikation, kann dieses Verfahren je so weit entschul- digen, daß sie ihm diesen Namen wieder nehmen könnte. Jeder, den ein Rechtsur- theil traf, das im Verborgenen gefällt und
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der Gerechtigkeit, die nicht das Licht
scheuet! Daß kein Volk, kein Land, keine
Stadt es wage, sich frei zu nennen, so lange
ihre Richter bei verschlossenen Thüren über
das Schicksal ihrer Mitmenschen entschei-
den! Ich hasse das ewige Kreischen von
Freiheit, das Gekrächz derer, die nicht wis-
sen, was frei seyn heißt, und des goldenen
Vorrechtes nicht werth sind; ich hasse die
Sklaven, die nur sprechen, und nicht han-
deln. Aber kein Ausdruck ist zu hart, um
Abschen gegen den Tyrannen zu erwecken,
der seines Volkes Vater zu seyn vorgiebt,
und es im Verborgenen richtet. Im Verbor-
genen richten, ist Meuchelmord; und kein
Zusatz von Umständen, keine Modifikation,
kann dieses Verfahren je so weit entschul-
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nehmen könnte. Jeder, den ein Rechtsur-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/55>, abgerufen am 25.11.2024.
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