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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794.

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die Grundregeln der Kunst durch jeden
unedlen oder verzerrten Zug; sie sündigt
wider das Ebenmaß, wider die Schönheit,
wider ein jedes Gefühl, das den Urstoff
zu diesen Begriffen in sich trägt. Betrach-
tet man sie auch in ihren heilsamen Wir-
kungen als eine Geißel, welche die Tho-
ren züchtigt und den Verbrecher den Lohn
seiner Unthaten anticipiren läßt, so hat sie
doch auch hierin den großen Fehler, daß
sie in ihren Strafen kein Verhältniß be-
obachtet, und beide, den Gegenstand, den
sie belächeln, so wie jenen, den sie zertre-
ten sollte, nur verächtlich macht. Endlich,
wie ein jeder Mißbrauch zur ergiebigen
Quelle des Uebels wird, so bringt auch
dieser das Ungeziemende in seinem Gefol-
ge, daß die tadelhafte Handlung von der
Person nicht getrennt, ja jene nur vermit-
telst dieser geschildert werden kann, wo-

die Grundregeln der Kunst durch jeden
unedlen oder verzerrten Zug; sie sündigt
wider das Ebenmaß, wider die Schönheit,
wider ein jedes Gefühl, das den Urstoff
zu diesen Begriffen in sich trägt. Betrach-
tet man sie auch in ihren heilsamen Wir-
kungen als eine Geißel, welche die Tho-
ren züchtigt und den Verbrecher den Lohn
seiner Unthaten anticipiren läßt, so hat sie
doch auch hierin den großen Fehler, daß
sie in ihren Strafen kein Verhältniß be-
obachtet, und beide, den Gegenstand, den
sie belächeln, so wie jenen, den sie zertre-
ten sollte, nur verächtlich macht. Endlich,
wie ein jeder Mißbrauch zur ergiebigen
Quelle des Uebels wird, so bringt auch
dieser das Ungeziemende in seinem Gefol-
ge, daß die tadelhafte Handlung von der
Person nicht getrennt, ja jene nur vermit-
telst dieser geschildert werden kann, wo-

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[139/0430] die Grundregeln der Kunst durch jeden unedlen oder verzerrten Zug; sie sündigt wider das Ebenmaß, wider die Schönheit, wider ein jedes Gefühl, das den Urstoff zu diesen Begriffen in sich trägt. Betrach- tet man sie auch in ihren heilsamen Wir- kungen als eine Geißel, welche die Tho- ren züchtigt und den Verbrecher den Lohn seiner Unthaten anticipiren läßt, so hat sie doch auch hierin den großen Fehler, daß sie in ihren Strafen kein Verhältniß be- obachtet, und beide, den Gegenstand, den sie belächeln, so wie jenen, den sie zertre- ten sollte, nur verächtlich macht. Endlich, wie ein jeder Mißbrauch zur ergiebigen Quelle des Uebels wird, so bringt auch dieser das Ungeziemende in seinem Gefol- ge, daß die tadelhafte Handlung von der Person nicht getrennt, ja jene nur vermit- telst dieser geschildert werden kann, wo-

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/430>, abgerufen am 22.11.2024.