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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794.

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alle dahin gehörigen Anekdoten, wissen
einzelne Kunstverständige in London so
genau zu bestimmen, als der schlauste Ita-
liener. Dessen ungeachtet findet allerdings
auch das Schlechteste seinen Käufer, wie
das Beste. Wenn Albano's Loth und seine
Töchter, wegen der ihm eignen Lieblich-
keit und Grazie, dem Bischof zu Bristol
mehr als dreitausend Thaler entlockt, so
genügt es hingegen manchem eitlen Welt-
mann ein Bild um des berühmten Namens
seines Urhebers willen an sich zu bringen,
indeß der ungleich größere Haufe sich an
elenden Sudeleien ergötzt, bloß weil Far-
ben und Gestalten seinem Blick entgegen-
schimmern; seine Zimmer mit illuminir-
ten Kupferstichen oder mit Mr. Booth's
neuerfundenen Kopieen von Oelgemälden
schmückt, und in Ermangelung der Mit-
tel, sich diese Kostbarkeiten zu verschaf-

alle dahin gehörigen Anekdoten, wissen
einzelne Kunstverständige in London so
genau zu bestimmen, als der schlauste Ita-
liener. Dessen ungeachtet findet allerdings
auch das Schlechteste seinen Käufer, wie
das Beste. Wenn Albano’s Loth und seine
Töchter, wegen der ihm eignen Lieblich-
keit und Grazie, dem Bischof zu Bristol
mehr als dreitausend Thaler entlockt, so
genügt es hingegen manchem eitlen Welt-
mann ein Bild um des berühmten Namens
seines Urhebers willen an sich zu bringen,
indeß der ungleich größere Haufe sich an
elenden Sudeleien ergötzt, bloß weil Far-
ben und Gestalten seinem Blick entgegen-
schimmern; seine Zimmer mit illuminir-
ten Kupferstichen oder mit Mr. Booth’s
neuerfundenen Kopieen von Oelgemälden
schmückt, und in Ermangelung der Mit-
tel, sich diese Kostbarkeiten zu verschaf-

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[38/0329] alle dahin gehörigen Anekdoten, wissen einzelne Kunstverständige in London so genau zu bestimmen, als der schlauste Ita- liener. Dessen ungeachtet findet allerdings auch das Schlechteste seinen Käufer, wie das Beste. Wenn Albano’s Loth und seine Töchter, wegen der ihm eignen Lieblich- keit und Grazie, dem Bischof zu Bristol mehr als dreitausend Thaler entlockt, so genügt es hingegen manchem eitlen Welt- mann ein Bild um des berühmten Namens seines Urhebers willen an sich zu bringen, indeß der ungleich größere Haufe sich an elenden Sudeleien ergötzt, bloß weil Far- ben und Gestalten seinem Blick entgegen- schimmern; seine Zimmer mit illuminir- ten Kupferstichen oder mit Mr. Booth’s neuerfundenen Kopieen von Oelgemälden schmückt, und in Ermangelung der Mit- tel, sich diese Kostbarkeiten zu verschaf-

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/329>, abgerufen am 22.11.2024.