Robillac's Bildsäule des berühmten Deut- schen Tonkünstlers Händel siebenhundert Pfund Sterling geboten hat, so sind doch diese Fälle zu selten, um das Genie zur Wirksamkeit zu entflammen. Das begreift man aber, daß jene reiche Sammlung von Campanischen Gefässen im Brittischen Mu- seum, welche das Parlament bei guter Laune für achttausend Pfund Sterling von dem Ritter Hamilton kaufte, von Englischen Mechanikern eifrig nachgeahmt, die Ur- bilder zu unzähligen Geräthschaften der Bequemlichkeit und des Luxus lieferte. Das Schöne des Alterthums muß nur die Hülle des Nützlichen borgen, so gefällt es noch allenfalls! Wenn es aber mit dem Sinn für das Schöne dahin kommt, dann verfällt man nur gar zu leicht auf ein Nützliches, welches nicht mehr schön ist, auf die tausend Künste der Gewinn-
Robillac’s Bildsäule des berühmten Deut- schen Tonkünstlers Händel siebenhundert Pfund Sterling geboten hat, so sind doch diese Fälle zu selten, um das Genie zur Wirksamkeit zu entflammen. Das begreift man aber, daß jene reiche Sammlung von Campanischen Gefäſsen im Brittischen Mu- seum, welche das Parlament bei guter Laune für achttausend Pfund Sterling von dem Ritter Hamilton kaufte, von Englischen Mechanikern eifrig nachgeahmt, die Ur- bilder zu unzähligen Geräthschaften der Bequemlichkeit und des Luxus lieferte. Das Schöne des Alterthums muß nur die Hülle des Nützlichen borgen, so gefällt es noch allenfalls! Wenn es aber mit dem Sinn für das Schöne dahin kommt, dann verfällt man nur gar zu leicht auf ein Nützliches, welches nicht mehr schön ist, auf die tausend Künste der Gewinn-
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Robillac’s Bildsäule des berühmten Deut-
schen Tonkünstlers Händel siebenhundert
Pfund Sterling geboten hat, so sind doch
diese Fälle zu selten, um das Genie zur
Wirksamkeit zu entflammen. Das begreift
man aber, daß jene reiche Sammlung von
Campanischen Gefäſsen im Brittischen Mu-
seum, welche das Parlament bei guter
Laune für achttausend Pfund Sterling von
dem Ritter Hamilton kaufte, von Englischen
Mechanikern eifrig nachgeahmt, die Ur-
bilder zu unzähligen Geräthschaften der
Bequemlichkeit und des Luxus lieferte.
Das Schöne des Alterthums muß nur die
Hülle des Nützlichen borgen, so gefällt
es noch allenfalls! Wenn es aber mit dem
Sinn für das Schöne dahin kommt, dann
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Nützliches, welches nicht mehr schön
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/325>, abgerufen am 15.05.2024.
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