der That ist die öffentliche Schaustellung ein vortreffliches Mittel, die Fähigkeit der Künstler zu prüfen. Hier, wo das Schlechte und Mittelmäßige neben dem Meisterhaf- ten sogleich in sein Nichts zurücksinkt, hier den Sieg davon getragen, und die Forderungen des schwer zu befriedigenden Kenners erfüllt zu haben, ist ein Lob, um welches der Künstler es der Mühe werth achtet, seine Phantasie und alle seine Kräfte aufzubieten. Oft versucht auch der bloße Dilettant, den Künstlern von Profession nachzueifern, und man hat in allen Schau- stellungen sogar Frauenzimmer gesehen, die den Pinsel zu führen wußten; ja, noch neuerlich gaben Miß Boyle und Mrs. Damer auch das Beispiel einer seltnen Ge- schicklichkeit in der Führung des Ham- mers und des Meißels. Seitdem die Aka- demie das Feld allein behalten hat, und
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der That ist die öffentliche Schaustellung ein vortreffliches Mittel, die Fähigkeit der Künstler zu prüfen. Hier, wo das Schlechte und Mittelmäßige neben dem Meisterhaf- ten sogleich in sein Nichts zurücksinkt, hier den Sieg davon getragen, und die Forderungen des schwer zu befriedigenden Kenners erfüllt zu haben, ist ein Lob, um welches der Künstler es der Mühe werth achtet, seine Phantasie und alle seine Kräfte aufzubieten. Oft versucht auch der bloße Dilettant, den Künstlern von Profession nachzueifern, und man hat in allen Schau- stellungen sogar Frauenzimmer gesehen, die den Pinsel zu führen wußten; ja, noch neuerlich gaben Miß Boyle und Mrs. Damer auch das Beispiel einer seltnen Ge- schicklichkeit in der Führung des Ham- mers und des Meißels. Seitdem die Aka- demie das Feld allein behalten hat, und
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der That ist die öffentliche Schaustellung
ein vortreffliches Mittel, die Fähigkeit der
Künstler zu prüfen. Hier, wo das Schlechte
und Mittelmäßige neben dem Meisterhaf-
ten sogleich in sein Nichts zurücksinkt,
hier den Sieg davon getragen, und die
Forderungen des schwer zu befriedigenden
Kenners erfüllt zu haben, ist ein Lob, um
welches der Künstler es der Mühe werth
achtet, seine Phantasie und alle seine Kräfte
aufzubieten. Oft versucht auch der bloße
Dilettant, den Künstlern von Profession
nachzueifern, und man hat in allen Schau-
stellungen sogar Frauenzimmer gesehen,
die den Pinsel zu führen wußten; ja,
noch neuerlich gaben Miß Boyle und Mrs.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/307>, abgerufen am 22.11.2024.
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