sogar die heilige Empfindung des Mit- leidens zu unedeln, oder, wo sie nicht dafür erkannt werden, unverständlichen Persönlichkeiten mißbrauchen. Wahr- lich, es war nicht der Mühe werth, die Anzeigen der Ansichten und der Erin- nerungen zu verspäten, bis der Verfas- ser ein Staatsverbrecher geworden war, wenn man die Grundsätze der Kritik, der litterarischen Ehre und Gerechtigkeit so über den Haufen werfen wollte, sich in diesen Anzeigen gleichsam mit un- ter die Exekutoren des politischen Straf- urtheils, das Georg Forstern traf, zu drängen.
Dieses ganze Verfahren hat ein so unwürdiges, ungroßmüthiges, unlittera- risches Ansehen, es widerspricht so sehr den Grundsätzen jener edlen Freimü-
sogar die heilige Empfindung des Mit- leidens zu unedeln, oder, wo sie nicht dafür erkannt werden, unverständlichen Persönlichkeiten mißbrauchen. Wahr- lich, es war nicht der Mühe werth, die Anzeigen der Ansichten und der Erin- nerungen zu verspäten, bis der Verfas- ser ein Staatsverbrecher geworden war, wenn man die Grundsätze der Kritik, der litterarischen Ehre und Gerechtigkeit so über den Haufen werfen wollte, sich in diesen Anzeigen gleichsam mit un- ter die Exekutoren des politischen Straf- urtheils, das Georg Forstern traf, zu drängen.
Dieses ganze Verfahren hat ein so unwürdiges, ungroßmüthiges, unlittera- risches Ansehen, es widerspricht so sehr den Grundsätzen jener edlen Freimü-
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[IX/0016]
sogar die heilige Empfindung des Mit-
leidens zu unedeln, oder, wo sie nicht
dafür erkannt werden, unverständlichen
Persönlichkeiten mißbrauchen. Wahr-
lich, es war nicht der Mühe werth, die
Anzeigen der Ansichten und der Erin-
nerungen zu verspäten, bis der Verfas-
ser ein Staatsverbrecher geworden war,
wenn man die Grundsätze der Kritik,
der litterarischen Ehre und Gerechtigkeit
so über den Haufen werfen wollte, sich
in diesen Anzeigen gleichsam mit un-
ter die Exekutoren des politischen Straf-
urtheils, das Georg Forstern traf,
zu drängen.
Dieses ganze Verfahren hat ein so
unwürdiges, ungroßmüthiges, unlittera-
risches Ansehen, es widerspricht so sehr
den Grundsätzen jener edlen Freimü-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. IX. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/16>, abgerufen am 22.11.2024.
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