könnte man, bei einer zweckmäßig einge- richteten Stallfütterung, von dem Ertrage derselben Oberfläche zwanzigmal so viel Kühe und Schafe ernähren, und der Land- mann folglich zwanzigmal reicher seyn, als er ist.
Mir scheint indeß in dieser Unvollkom- menheit der Englischen Landwirthschaft eine sehr glückliche Aussicht für die Zu- kunft zu liegen. Der Umlauf der Begriffe ist zu stark in diesem Lande, und die öko- nomischen Schriftsteller schreien schon seit funfzig Jahren zu laut über die Vorurtheile, welche noch in diesem Fache der Engli- schen Staatswirthschaft obwalten, als daß man nicht, sobald die Veranlassung näher gelegt wird, auch hier eine Veränderung treffen sollte. Es kommt sicherlich ein Zeitpunkt, wo man den Ackerbau und die Viehzucht nach den Regeln einer gesunden
könnte man, bei einer zweckmäßig einge- richteten Stallfütterung, von dem Ertrage derselben Oberfläche zwanzigmal so viel Kühe und Schafe ernähren, und der Land- mann folglich zwanzigmal reicher seyn, als er ist.
Mir scheint indeß in dieser Unvollkom- menheit der Englischen Landwirthschaft eine sehr glückliche Aussicht für die Zu- kunft zu liegen. Der Umlauf der Begriffe ist zu stark in diesem Lande, und die öko- nomischen Schriftsteller schreien schon seit funfzig Jahren zu laut über die Vorurtheile, welche noch in diesem Fache der Engli- schen Staatswirthschaft obwalten, als daß man nicht, sobald die Veranlassung näher gelegt wird, auch hier eine Veränderung treffen sollte. Es kommt sicherlich ein Zeitpunkt, wo man den Ackerbau und die Viehzucht nach den Regeln einer gesunden
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0139"n="116"/>
könnte man, bei einer zweckmäßig einge-<lb/>
richteten Stallfütterung, von dem Ertrage<lb/>
derselben Oberfläche zwanzigmal so viel<lb/>
Kühe und Schafe ernähren, und der Land-<lb/>
mann folglich zwanzigmal reicher seyn, als<lb/>
er ist.</p><lb/><p>Mir scheint indeß in dieser Unvollkom-<lb/>
menheit der Englischen Landwirthschaft<lb/>
eine sehr glückliche Aussicht für die Zu-<lb/>
kunft zu liegen. Der Umlauf der Begriffe<lb/>
ist zu stark in diesem Lande, und die öko-<lb/>
nomischen Schriftsteller schreien schon seit<lb/>
funfzig Jahren zu laut über die Vorurtheile,<lb/>
welche noch in diesem Fache der Engli-<lb/>
schen Staatswirthschaft obwalten, als daß<lb/>
man nicht, sobald die Veranlassung näher<lb/>
gelegt wird, auch hier eine Veränderung<lb/>
treffen sollte. Es kommt sicherlich ein<lb/>
Zeitpunkt, wo man den Ackerbau und die<lb/>
Viehzucht nach den Regeln einer gesunden<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[116/0139]
könnte man, bei einer zweckmäßig einge-
richteten Stallfütterung, von dem Ertrage
derselben Oberfläche zwanzigmal so viel
Kühe und Schafe ernähren, und der Land-
mann folglich zwanzigmal reicher seyn, als
er ist.
Mir scheint indeß in dieser Unvollkom-
menheit der Englischen Landwirthschaft
eine sehr glückliche Aussicht für die Zu-
kunft zu liegen. Der Umlauf der Begriffe
ist zu stark in diesem Lande, und die öko-
nomischen Schriftsteller schreien schon seit
funfzig Jahren zu laut über die Vorurtheile,
welche noch in diesem Fache der Engli-
schen Staatswirthschaft obwalten, als daß
man nicht, sobald die Veranlassung näher
gelegt wird, auch hier eine Veränderung
treffen sollte. Es kommt sicherlich ein
Zeitpunkt, wo man den Ackerbau und die
Viehzucht nach den Regeln einer gesunden
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/139>, abgerufen am 15.05.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.