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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791.

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Besitz und durch die feierliche eidliche Be¬
kräftigung aller ihrer Privilegien, von jedem
neuen Thronbesteiger, und namentlich auch
von Joseph dem Zweiten im Jahr 1781, zu¬
gesichert worden war. Der Adel, nebst dem
dritten Stande, dessen Zustimmung unter
den jetzigen Umständen leicht gewonnen
ward, verbanden sich mit der Geistlichkeit
zu gegenseitigem Beistande; sie wurden ei¬
nig, zuerst das politische und gerichtliche
System des Kaisers anzugreifen, und sobald
ihnen dieses gelungen seyn würde, mit ver¬
einigten Kräften von neuem auf die Zurück¬
nahme aller Verordnungen zu dringen, wel¬
che die geistliche Reform zum Ziele hatten.

Eine betrügliche Ruhe ging dem Aus¬
bruch dieser verabredeten Bewegungen vor¬
her. Der Kaiser hatte seinen Entschluss be¬
kannt gemacht, seine erhabene Freundin,
Katharina die Grosse, auf ihrem Zuge nach

Besitz und durch die feierliche eidliche Be¬
kräftigung aller ihrer Privilegien, von jedem
neuen Thronbesteiger, und namentlich auch
von Joseph dem Zweiten im Jahr 1781, zu¬
gesichert worden war. Der Adel, nebst dem
dritten Stande, dessen Zustimmung unter
den jetzigen Umständen leicht gewonnen
ward, verbanden sich mit der Geistlichkeit
zu gegenseitigem Beistande; sie wurden ei¬
nig, zuerst das politische und gerichtliche
System des Kaisers anzugreifen, und sobald
ihnen dieses gelungen seyn würde, mit ver¬
einigten Kräften von neuem auf die Zurück¬
nahme aller Verordnungen zu dringen, wel¬
che die geistliche Reform zum Ziele hatten.

Eine betrügliche Ruhe ging dem Aus¬
bruch dieser verabredeten Bewegungen vor¬
her. Der Kaiser hatte seinen Entschluſs be¬
kannt gemacht, seine erhabene Freundin,
Katharina die Groſse, auf ihrem Zuge nach

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[56/0062] Besitz und durch die feierliche eidliche Be¬ kräftigung aller ihrer Privilegien, von jedem neuen Thronbesteiger, und namentlich auch von Joseph dem Zweiten im Jahr 1781, zu¬ gesichert worden war. Der Adel, nebst dem dritten Stande, dessen Zustimmung unter den jetzigen Umständen leicht gewonnen ward, verbanden sich mit der Geistlichkeit zu gegenseitigem Beistande; sie wurden ei¬ nig, zuerst das politische und gerichtliche System des Kaisers anzugreifen, und sobald ihnen dieses gelungen seyn würde, mit ver¬ einigten Kräften von neuem auf die Zurück¬ nahme aller Verordnungen zu dringen, wel¬ che die geistliche Reform zum Ziele hatten. Eine betrügliche Ruhe ging dem Aus¬ bruch dieser verabredeten Bewegungen vor¬ her. Der Kaiser hatte seinen Entschluſs be¬ kannt gemacht, seine erhabene Freundin, Katharina die Groſse, auf ihrem Zuge nach

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/62>, abgerufen am 24.11.2024.