in früheren Zeiten zu kämpfen hatten, stärk¬ ten in ihnen den hartnäckigen Geist der Un¬ abhängigkeit. Ihre Freiheitsliebe führte sie zu grossen Aufopferungen; ihre Enthaltsam¬ keit ward ihnen zur andern Natur. Indess alle Nationen Europens bereits einer Üppig¬ keit fröhnten, die, gleich einer ansteckenden Seuche, weder Geschlecht, noch Alter, noch Stand verschonte, blieben sie allein unange¬ fochten von ihrem verführerischen Reiz, in rauher, unzierlicher, republikanischer Einfalt. Aber ihr Muth, der ihnen das reiche Batavia schenkte, ihr Handelsfleiss, dem alles Gold von Asien und Europa in der Hand zurück¬ blieb, ihre Sparsamkeit selbst, die ihnen wehrte, die gesammelten Schätze wieder zu zerstreuen, bereiteten die jetzige Anwendung derselben vor. Jetzt befinden sich die Hol¬ länder in der Lage aller spät reifenden Völ¬ ker; indem sie aus jenem vegetirenden Le¬
in früheren Zeiten zu kämpfen hatten, stärk¬ ten in ihnen den hartnäckigen Geist der Un¬ abhängigkeit. Ihre Freiheitsliebe führte sie zu groſsen Aufopferungen; ihre Enthaltsam¬ keit ward ihnen zur andern Natur. Indeſs alle Nationen Europens bereits einer Üppig¬ keit fröhnten, die, gleich einer ansteckenden Seuche, weder Geschlecht, noch Alter, noch Stand verschonte, blieben sie allein unange¬ fochten von ihrem verführerischen Reiz, in rauher, unzierlicher, republikanischer Einfalt. Aber ihr Muth, der ihnen das reiche Batavia schenkte, ihr Handelsfleiſs, dem alles Gold von Asien und Europa in der Hand zurück¬ blieb, ihre Sparsamkeit selbst, die ihnen wehrte, die gesammelten Schätze wieder zu zerstreuen, bereiteten die jetzige Anwendung derselben vor. Jetzt befinden sich die Hol¬ länder in der Lage aller spät reifenden Völ¬ ker; indem sie aus jenem vegetirenden Le¬
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in früheren Zeiten zu kämpfen hatten, stärk¬
ten in ihnen den hartnäckigen Geist der Un¬
abhängigkeit. Ihre Freiheitsliebe führte sie
zu groſsen Aufopferungen; ihre Enthaltsam¬
keit ward ihnen zur andern Natur. Indeſs
alle Nationen Europens bereits einer Üppig¬
keit fröhnten, die, gleich einer ansteckenden
Seuche, weder Geschlecht, noch Alter, noch
Stand verschonte, blieben sie allein unange¬
fochten von ihrem verführerischen Reiz, in
rauher, unzierlicher, republikanischer Einfalt.
Aber ihr Muth, der ihnen das reiche Batavia
schenkte, ihr Handelsfleiſs, dem alles Gold
von Asien und Europa in der Hand zurück¬
blieb, ihre Sparsamkeit selbst, die ihnen
wehrte, die gesammelten Schätze wieder zu
zerstreuen, bereiteten die jetzige Anwendung
derselben vor. Jetzt befinden sich die Hol¬
länder in der Lage aller spät reifenden Völ¬
ker; indem sie aus jenem vegetirenden Le¬
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 450. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/456>, abgerufen am 25.11.2024.
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