Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791.dass man es kaum wagen darf, den Schluss daſs man es kaum wagen darf, den Schluſs <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0396" n="390"/> daſs man es kaum wagen darf, den Schluſs<lb/> von ihrer Lebensweise, ihren Sitten und ih¬<lb/> ren Anlagen auf die Holländische Nation zu<lb/> machen. Zu meinem groſsen Vergnügen be¬<lb/> merkte ich jetzt fast gar keine Bettler auf<lb/> den Straſsen, die vor zwölf Jahren so stark<lb/> damit besetzt waren, daſs ein Fuſsgänger sich<lb/> des Unwillens über ihre Zudringlichkeit kaum<lb/> erwehren konnte. Desto auffallender ist ge¬<lb/> genwärtig das zahlreiche Militaire; den gan¬<lb/> zen Morgen manoeuvriren die verschiedenen<lb/> Regimenter unter unsern Fenstern; den gan¬<lb/> zen Tag über hat man sie beständig vor Au¬<lb/> gen, und man kommt in keine Gesellschaft,<lb/> wo man nicht Officiere sieht. Solchergestalt<lb/> ist wenigstens die neuerdings befestigte <hi rendition="#i">Frei¬<lb/> heit</hi> sehr gut bewacht! Auch trägt man hier<lb/> allgemein ihr Siegeszeichen, die Orangeko¬<lb/> karde, oder ein Band von dieser Farbe im<lb/> Knopfloch, und der Pöbel duldet keinen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [390/0396]
daſs man es kaum wagen darf, den Schluſs
von ihrer Lebensweise, ihren Sitten und ih¬
ren Anlagen auf die Holländische Nation zu
machen. Zu meinem groſsen Vergnügen be¬
merkte ich jetzt fast gar keine Bettler auf
den Straſsen, die vor zwölf Jahren so stark
damit besetzt waren, daſs ein Fuſsgänger sich
des Unwillens über ihre Zudringlichkeit kaum
erwehren konnte. Desto auffallender ist ge¬
genwärtig das zahlreiche Militaire; den gan¬
zen Morgen manoeuvriren die verschiedenen
Regimenter unter unsern Fenstern; den gan¬
zen Tag über hat man sie beständig vor Au¬
gen, und man kommt in keine Gesellschaft,
wo man nicht Officiere sieht. Solchergestalt
ist wenigstens die neuerdings befestigte Frei¬
heit sehr gut bewacht! Auch trägt man hier
allgemein ihr Siegeszeichen, die Orangeko¬
karde, oder ein Band von dieser Farbe im
Knopfloch, und der Pöbel duldet keinen
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