Municipalität, wenn gleich die Reisenden einander beständig nachbeten, es sei das schönste Dorf in Europa, -- also, wenn man zum Thor hinaus ist, befindet man sich in einer schönen, schnurgeraden Allee von grossen schattigen Linden und Eichen, die durch ein Wäldchen bis nach Scheveningen geht, und wo die Kühlung im Sommer köst¬ lich seyn muss. Der Anblick des Meeres war diesmal sehr schön; so still, und uner¬ messlich zugleich! Am Strande suchten wir jedoch vergebens nach naturhistorischen Sel¬ tenheiten; die Sandhügel waren leer und öde. Wir konnten uns nicht einmal von der Behauptung einiger Geologen vergewis¬ sern, der zufolge ein Thonlager unter dem Sande liegen soll. Das Meer, welches in Holland überhaupt nichts mehr ansetzt, hat im Gegentheil hier einen Theil vom Strande weggenommen, und die Kirche, die sonst
II. Theil. B b
Municipalität, wenn gleich die Reisenden einander beständig nachbeten, es sei das schönste Dorf in Europa, — also, wenn man zum Thor hinaus ist, befindet man sich in einer schönen, schnurgeraden Allee von groſsen schattigen Linden und Eichen, die durch ein Wäldchen bis nach Scheveningen geht, und wo die Kühlung im Sommer köst¬ lich seyn muſs. Der Anblick des Meeres war diesmal sehr schön; so still, und uner¬ meſslich zugleich! Am Strande suchten wir jedoch vergebens nach naturhistorischen Sel¬ tenheiten; die Sandhügel waren leer und öde. Wir konnten uns nicht einmal von der Behauptung einiger Geologen vergewis¬ sern, der zufolge ein Thonlager unter dem Sande liegen soll. Das Meer, welches in Holland überhaupt nichts mehr ansetzt, hat im Gegentheil hier einen Theil vom Strande weggenommen, und die Kirche, die sonst
II. Theil. B b
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Municipalität, wenn gleich die Reisenden
einander beständig nachbeten, es sei das
schönste Dorf in Europa, — also, wenn man
zum Thor hinaus ist, befindet man sich in
einer schönen, schnurgeraden Allee von
groſsen schattigen Linden und Eichen, die
durch ein Wäldchen bis nach Scheveningen
geht, und wo die Kühlung im Sommer köst¬
lich seyn muſs. Der Anblick des Meeres
war diesmal sehr schön; so still, und uner¬
meſslich zugleich! Am Strande suchten wir
jedoch vergebens nach naturhistorischen Sel¬
tenheiten; die Sandhügel waren leer und
öde. Wir konnten uns nicht einmal von
der Behauptung einiger Geologen vergewis¬
sern, der zufolge ein Thonlager unter dem
Sande liegen soll. Das Meer, welches in
Holland überhaupt nichts mehr ansetzt, hat
im Gegentheil hier einen Theil vom Strande
weggenommen, und die Kirche, die sonst
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 385. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/391>, abgerufen am 23.11.2024.
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