digte; die Millionen, welche die Zurüstung zu einem Landkriege verschlungen hatte; die lange Gewohnheit der reichen Kapitalisten, ihr baares Geld ausser Landes zu verleihen, anstatt es im vaterländischen Kommerz in Umlauf zu bringen; und mehr als alles noch, der verderbliche Nothbehelf während des Krieges mit England, unter fremder Flagge zu fahren, wodurch ein grosser Theil des Zwischenhandels in andere Kanäle kam und auf immer für Holland verloren ging: alles vereinigte sich, um nicht nur in den Schatz¬ kammern des Staates eine gänzliche Erschöp¬ fung zu verursachen, sondern auch den Still¬ stand der Geschäfte zu bewirken, und in der allgemeinen Trauer, in der erzwungenen Ruhe, die Erbitterung der Parteien, die ein¬ ander die Schuld beimassen, aufs Höchste zu spannen. Auf der einen Seite die hart¬ näckige Verblendung der Handelsstädte, wo¬
digte; die Millionen, welche die Zurüstung zu einem Landkriege verschlungen hatte; die lange Gewohnheit der reichen Kapitalisten, ihr baares Geld auſser Landes zu verleihen, anstatt es im vaterländischen Kommerz in Umlauf zu bringen; und mehr als alles noch, der verderbliche Nothbehelf während des Krieges mit England, unter fremder Flagge zu fahren, wodurch ein groſser Theil des Zwischenhandels in andere Kanäle kam und auf immer für Holland verloren ging: alles vereinigte sich, um nicht nur in den Schatz¬ kammern des Staates eine gänzliche Erschöp¬ fung zu verursachen, sondern auch den Still¬ stand der Geschäfte zu bewirken, und in der allgemeinen Trauer, in der erzwungenen Ruhe, die Erbitterung der Parteien, die ein¬ ander die Schuld beimaſsen, aufs Höchste zu spannen. Auf der einen Seite die hart¬ näckige Verblendung der Handelsstädte, wo¬
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0382"n="376"/>
digte; die Millionen, welche die Zurüstung<lb/>
zu einem Landkriege verschlungen hatte; die<lb/>
lange Gewohnheit der reichen Kapitalisten,<lb/>
ihr baares Geld auſser Landes zu verleihen,<lb/>
anstatt es im vaterländischen Kommerz in<lb/>
Umlauf zu bringen; und mehr als alles noch,<lb/>
der verderbliche Nothbehelf während des<lb/>
Krieges mit England, unter fremder Flagge<lb/>
zu fahren, wodurch ein groſser Theil des<lb/>
Zwischenhandels in andere Kanäle kam und<lb/>
auf immer für Holland verloren ging: alles<lb/>
vereinigte sich, um nicht nur in den Schatz¬<lb/>
kammern des Staates eine gänzliche Erschöp¬<lb/>
fung zu verursachen, sondern auch den Still¬<lb/>
stand der Geschäfte zu bewirken, und in<lb/>
der allgemeinen Trauer, in der erzwungenen<lb/>
Ruhe, die Erbitterung der Parteien, die ein¬<lb/>
ander die Schuld beimaſsen, aufs Höchste<lb/>
zu spannen. Auf der einen Seite die hart¬<lb/>
näckige Verblendung der Handelsstädte, wo¬<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[376/0382]
digte; die Millionen, welche die Zurüstung
zu einem Landkriege verschlungen hatte; die
lange Gewohnheit der reichen Kapitalisten,
ihr baares Geld auſser Landes zu verleihen,
anstatt es im vaterländischen Kommerz in
Umlauf zu bringen; und mehr als alles noch,
der verderbliche Nothbehelf während des
Krieges mit England, unter fremder Flagge
zu fahren, wodurch ein groſser Theil des
Zwischenhandels in andere Kanäle kam und
auf immer für Holland verloren ging: alles
vereinigte sich, um nicht nur in den Schatz¬
kammern des Staates eine gänzliche Erschöp¬
fung zu verursachen, sondern auch den Still¬
stand der Geschäfte zu bewirken, und in
der allgemeinen Trauer, in der erzwungenen
Ruhe, die Erbitterung der Parteien, die ein¬
ander die Schuld beimaſsen, aufs Höchste
zu spannen. Auf der einen Seite die hart¬
näckige Verblendung der Handelsstädte, wo¬
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 376. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/382>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.