vorbei in leichten, versilberten Wellen, und trug auf seiner Azurfläche das hundertfältige Leben der Schiffe, der Brigantinen, der Schnauen, der kleineren Fahrzeuge von aller Art, die hinauf- und hinabwärts, oder hin¬ über und herüber segelten und ruderten, mit mannichfaltiger Richtung, Schnitt und Anzahl ihrer Segel, langsam gegen die Fluth an, oder pfeilschnell mit Wind und Strom und Fluth zugleich sich bewegten, oder auch mit eingezogenen Segeln und schwanken Masten, malerisch gebrochen durch die Horizontal¬ linie der Raaen und den Wald von Tau¬ werk, in des Flusses Mitte vor Anker lagen. Jenseits, im Sonnenglanze, hoben sich nah und deutlich die Gebäude von Rotterdam über dem Wasser; der grosse, viereckige Pfarrthurm, die weitläufigen Admiralitätsge¬ bäude, der herrliche, mit hohen Linden auf eine Stunde Weges besetzte Damm, der das
vorbei in leichten, versilberten Wellen, und trug auf seiner Azurfläche das hundertfältige Leben der Schiffe, der Brigantinen, der Schnauen, der kleineren Fahrzeuge von aller Art, die hinauf- und hinabwärts, oder hin¬ über und herüber segelten und ruderten, mit mannichfaltiger Richtung, Schnitt und Anzahl ihrer Segel, langsam gegen die Fluth an, oder pfeilschnell mit Wind und Strom und Fluth zugleich sich bewegten, oder auch mit eingezogenen Segeln und schwanken Masten, malerisch gebrochen durch die Horizontal¬ linie der Raaen und den Wald von Tau¬ werk, in des Flusses Mitte vor Anker lagen. Jenseits, im Sonnenglanze, hoben sich nah und deutlich die Gebäude von Rotterdam über dem Wasser; der groſse, viereckige Pfarrthurm, die weitläufigen Admiralitätsge¬ bäude, der herrliche, mit hohen Linden auf eine Stunde Weges besetzte Damm, der das
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[370/0376]
vorbei in leichten, versilberten Wellen, und
trug auf seiner Azurfläche das hundertfältige
Leben der Schiffe, der Brigantinen, der
Schnauen, der kleineren Fahrzeuge von aller
Art, die hinauf- und hinabwärts, oder hin¬
über und herüber segelten und ruderten, mit
mannichfaltiger Richtung, Schnitt und Anzahl
ihrer Segel, langsam gegen die Fluth an,
oder pfeilschnell mit Wind und Strom und
Fluth zugleich sich bewegten, oder auch mit
eingezogenen Segeln und schwanken Masten,
malerisch gebrochen durch die Horizontal¬
linie der Raaen und den Wald von Tau¬
werk, in des Flusses Mitte vor Anker lagen.
Jenseits, im Sonnenglanze, hoben sich nah
und deutlich die Gebäude von Rotterdam
über dem Wasser; der groſse, viereckige
Pfarrthurm, die weitläufigen Admiralitätsge¬
bäude, der herrliche, mit hohen Linden auf
eine Stunde Weges besetzte Damm, der das
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 370. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/376>, abgerufen am 25.11.2024.
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