Nachdem wir über die so genannte alte Maas, vermuthlich ihr ehemaliges einziges, jetzt aber zu einem schmalen Arm geschwun¬ denes Bett, gekommen waren, befanden wir uns gegen zehn Uhr Abends an dem Ufer der eigentlichen Maas, zu Kattendrecht, wo wir die Stätte von Rotterdam durch eine unendliche Reihe von Laternen längs dem jenseitigen Ufer bezeichnet sahen. Die späte Stunde bewog uns indess, diesseits in einem kleinen, ländlichen Gasthofe zu bleiben, wo die einfache aber gesunde Bewirthung unserm müden, hungrigen und vom Nordostwinde beinahe vor Kälte starrenden Körper wohl zu Statten kam. Hier setzten wir uns um den gemeinschaftlichen Feuerherd, und freue¬ ten uns der altmodigen Simplicität des Haus¬ herrn und seiner Tischgenossen. Man be¬ willkommte uns mit Herzlichkeit, zog uns die Stiefeln ab und präsentirte jedem ein
Nachdem wir über die so genannte alte Maas, vermuthlich ihr ehemaliges einziges, jetzt aber zu einem schmalen Arm geschwun¬ denes Bett, gekommen waren, befanden wir uns gegen zehn Uhr Abends an dem Ufer der eigentlichen Maas, zu Kattendrecht, wo wir die Stätte von Rotterdam durch eine unendliche Reihe von Laternen längs dem jenseitigen Ufer bezeichnet sahen. Die späte Stunde bewog uns indeſs, diesseits in einem kleinen, ländlichen Gasthofe zu bleiben, wo die einfache aber gesunde Bewirthung unserm müden, hungrigen und vom Nordostwinde beinahe vor Kälte starrenden Körper wohl zu Statten kam. Hier setzten wir uns um den gemeinschaftlichen Feuerherd, und freue¬ ten uns der altmodigen Simplicität des Haus¬ herrn und seiner Tischgenossen. Man be¬ willkommte uns mit Herzlichkeit, zog uns die Stiefeln ab und präsentirte jedem ein
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Nachdem wir über die so genannte alte
Maas, vermuthlich ihr ehemaliges einziges,
jetzt aber zu einem schmalen Arm geschwun¬
denes Bett, gekommen waren, befanden wir
uns gegen zehn Uhr Abends an dem Ufer
der eigentlichen Maas, zu Kattendrecht, wo
wir die Stätte von Rotterdam durch eine
unendliche Reihe von Laternen längs dem
jenseitigen Ufer bezeichnet sahen. Die späte
Stunde bewog uns indeſs, diesseits in einem
kleinen, ländlichen Gasthofe zu bleiben, wo
die einfache aber gesunde Bewirthung unserm
müden, hungrigen und vom Nordostwinde
beinahe vor Kälte starrenden Körper wohl
zu Statten kam. Hier setzten wir uns um
den gemeinschaftlichen Feuerherd, und freue¬
ten uns der altmodigen Simplicität des Haus¬
herrn und seiner Tischgenossen. Man be¬
willkommte uns mit Herzlichkeit, zog uns
die Stiefeln ab und präsentirte jedem ein
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 367. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/373>, abgerufen am 25.11.2024.
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