von Rubens anerkannt und um zwölf Jahre älter als die Himmelfahrt ist. Ich kann mich auf keine detaillirte Beschreibung dieses so oft beschriebenen, ohne Einschränkung und mit so grossem Rechte gepriesenen Gemäldes einlassen; doch Du kennst es schon aus dem schönen Kupferstich. In Absicht auf leben¬ dige Darstellung bleibt es ein Wunder; alles, was ich je gesehen habe, weicht zurück, um diesem Ausdruck Ehre zu geben. Die Zeich¬ nung ist korrekter, als Rubens gewöhnlich zu zeichnen pflegte; die Composition einfach und gross; die Gruppe schön, so schön, dass man darüber das Kreuz vergisst, dessen un¬ bezwingbare Steifigkeit sonst aller malerischen Grazie so nachtheilig zu seyn pflegt. Die Stellungen, die Gewänder, die Falten, das Licht, der Farbenton und die Carnationen -- alles ist bis auf Kleinigkeiten meisterhaft er¬ sonnen und ausgeführt. Die Mutter und der
von Rubens anerkannt und um zwölf Jahre älter als die Himmelfahrt ist. Ich kann mich auf keine detaillirte Beschreibung dieses so oft beschriebenen, ohne Einschränkung und mit so groſsem Rechte gepriesenen Gemäldes einlassen; doch Du kennst es schon aus dem schönen Kupferstich. In Absicht auf leben¬ dige Darstellung bleibt es ein Wunder; alles, was ich je gesehen habe, weicht zurück, um diesem Ausdruck Ehre zu geben. Die Zeich¬ nung ist korrekter, als Rubens gewöhnlich zu zeichnen pflegte; die Composition einfach und groſs; die Gruppe schön, so schön, daſs man darüber das Kreuz vergiſst, dessen un¬ bezwingbare Steifigkeit sonst aller malerischen Grazie so nachtheilig zu seyn pflegt. Die Stellungen, die Gewänder, die Falten, das Licht, der Farbenton und die Carnationen — alles ist bis auf Kleinigkeiten meisterhaft er¬ sonnen und ausgeführt. Die Mutter und der
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von Rubens anerkannt und um zwölf Jahre
älter als die Himmelfahrt ist. Ich kann mich
auf keine detaillirte Beschreibung dieses so
oft beschriebenen, ohne Einschränkung und
mit so groſsem Rechte gepriesenen Gemäldes
einlassen; doch Du kennst es schon aus dem
schönen Kupferstich. In Absicht auf leben¬
dige Darstellung bleibt es ein Wunder; alles,
was ich je gesehen habe, weicht zurück, um
diesem Ausdruck Ehre zu geben. Die Zeich¬
nung ist korrekter, als Rubens gewöhnlich zu
zeichnen pflegte; die Composition einfach
und groſs; die Gruppe schön, so schön, daſs
man darüber das Kreuz vergiſst, dessen un¬
bezwingbare Steifigkeit sonst aller malerischen
Grazie so nachtheilig zu seyn pflegt. Die
Stellungen, die Gewänder, die Falten, das
Licht, der Farbenton und die Carnationen —
alles ist bis auf Kleinigkeiten meisterhaft er¬
sonnen und ausgeführt. Die Mutter und der
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 342. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/348>, abgerufen am 22.11.2024.
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