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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791.

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der Nordwinde ihren Reichthum nicht länger
verschliessen; die Kirsch- und Birn- und
Äpfelbäume in den Gärten, die Pfirsich- und
Aprikosenbäume an den Mauern öffnen mit¬
ten im Regen ihre Blüthen. Bei dieser üp¬
pigen Pracht des Frühlings entbehrten wir
dennoch den Anblick der Dünen und des
Meeres, den uns der Nebel neidisch ver¬
hüllte. Jener unermessliche blaue Horizont,
der sich an die Wölbung des azurnen Him¬
mels anschliesst, muss der hiesigen Aussicht
eine erhabene Vollkommenheit geben, die
nur in wenigen Punkten unserer Erde er¬
reicht werden kann. -- Der Hügel, von wel¬
chem wir diesen Anblick genossen, scheint
ein blosser Sandhügel zu seyn, deren es hier
mehrere giebt, die weiter durch das Artois
in die Picardie hinein fortsetzen und ver¬
muthlich auf Kalk stehen. Vor Lille und in
der dortigen Gegend findet man sehr weissen

Kalk¬

der Nordwinde ihren Reichthum nicht länger
verschlieſsen; die Kirsch- und Birn- und
Äpfelbäume in den Gärten, die Pfirsich- und
Aprikosenbäume an den Mauern öffnen mit¬
ten im Regen ihre Blüthen. Bei dieser üp¬
pigen Pracht des Frühlings entbehrten wir
dennoch den Anblick der Dünen und des
Meeres, den uns der Nebel neidisch ver¬
hüllte. Jener unermeſsliche blaue Horizont,
der sich an die Wölbung des azurnen Him¬
mels anschlieſst, muſs der hiesigen Aussicht
eine erhabene Vollkommenheit geben, die
nur in wenigen Punkten unserer Erde er¬
reicht werden kann. — Der Hügel, von wel¬
chem wir diesen Anblick genossen, scheint
ein bloſser Sandhügel zu seyn, deren es hier
mehrere giebt, die weiter durch das Artois
in die Picardie hinein fortsetzen und ver¬
muthlich auf Kalk stehen. Vor Lille und in
der dortigen Gegend findet man sehr weiſsen

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[224/0230] der Nordwinde ihren Reichthum nicht länger verschlieſsen; die Kirsch- und Birn- und Äpfelbäume in den Gärten, die Pfirsich- und Aprikosenbäume an den Mauern öffnen mit¬ ten im Regen ihre Blüthen. Bei dieser üp¬ pigen Pracht des Frühlings entbehrten wir dennoch den Anblick der Dünen und des Meeres, den uns der Nebel neidisch ver¬ hüllte. Jener unermeſsliche blaue Horizont, der sich an die Wölbung des azurnen Him¬ mels anschlieſst, muſs der hiesigen Aussicht eine erhabene Vollkommenheit geben, die nur in wenigen Punkten unserer Erde er¬ reicht werden kann. — Der Hügel, von wel¬ chem wir diesen Anblick genossen, scheint ein bloſser Sandhügel zu seyn, deren es hier mehrere giebt, die weiter durch das Artois in die Picardie hinein fortsetzen und ver¬ muthlich auf Kalk stehen. Vor Lille und in der dortigen Gegend findet man sehr weiſsen Kalk¬

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/230>, abgerufen am 21.11.2024.