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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791.

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den Waffen und auf viele Meilen weit ist
keinem Hahn eine Feder übrig geblieben,
denn man hat die panache mit drei Livres
bezahlt.

Das Gerücht hatte diese Schlägerei so
ungeheuer vergrössert, dass niemand in den
Niederlanden uns rathen wollte, die Reise
nach Lille fortzusetzen. Wenn man den
muthvollen Anhängern der Brabantischen
Stände hätte Glauben beimessen wollen, so
war es nichts Geringeres, als die offenbare
Gegenrevolution, die in jener Gränzfestung
zuerst ausgebrochen seyn sollte; man malte
uns ganz Frankreich in Flammen, und Paris
in einen Schutthaufen verwandelt. Wir ver¬
sicherten, es sei uns darum zu thun, das
Schauspiel grosser Begebenheiten mitzuneh¬
men, wo es sich auf unserm Wege fände,
und eine Gegenrevolution sei nun eben un¬
sere Sache. Je näher wir Lille kamen, de¬

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den Waffen und auf viele Meilen weit ist
keinem Hahn eine Feder übrig geblieben,
denn man hat die panache mit drei Livres
bezahlt.

Das Gerücht hatte diese Schlägerei so
ungeheuer vergröſsert, daſs niemand in den
Niederlanden uns rathen wollte, die Reise
nach Lille fortzusetzen. Wenn man den
muthvollen Anhängern der Brabantischen
Stände hätte Glauben beimessen wollen, so
war es nichts Geringeres, als die offenbare
Gegenrevolution, die in jener Gränzfestung
zuerst ausgebrochen seyn sollte; man malte
uns ganz Frankreich in Flammen, und Paris
in einen Schutthaufen verwandelt. Wir ver¬
sicherten, es sei uns darum zu thun, das
Schauspiel groſser Begebenheiten mitzuneh¬
men, wo es sich auf unserm Wege fände,
und eine Gegenrevolution sei nun eben un¬
sere Sache. Je näher wir Lille kamen, de¬

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[213/0219] den Waffen und auf viele Meilen weit ist keinem Hahn eine Feder übrig geblieben, denn man hat die panache mit drei Livres bezahlt. Das Gerücht hatte diese Schlägerei so ungeheuer vergröſsert, daſs niemand in den Niederlanden uns rathen wollte, die Reise nach Lille fortzusetzen. Wenn man den muthvollen Anhängern der Brabantischen Stände hätte Glauben beimessen wollen, so war es nichts Geringeres, als die offenbare Gegenrevolution, die in jener Gränzfestung zuerst ausgebrochen seyn sollte; man malte uns ganz Frankreich in Flammen, und Paris in einen Schutthaufen verwandelt. Wir ver¬ sicherten, es sei uns darum zu thun, das Schauspiel groſser Begebenheiten mitzuneh¬ men, wo es sich auf unserm Wege fände, und eine Gegenrevolution sei nun eben un¬ sere Sache. Je näher wir Lille kamen, de¬ O 3

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/219>, abgerufen am 24.11.2024.