an Lebensmitteln und Kleidungsstücken den äussersten Mangel leiden lassen; ein grosser Theil der in Namur liegenden Truppen hatte weder Uniformen, noch Schuhe. Vielleicht empfanden die vereinigten Provinzen schon jetzt die grosse Schwierigkeit, zu den Ver¬ theidigungsanstalten, die ihre Lage erforderte, die nöthigen Summen herbeizuschaffen; viel¬ leicht war auch die verdächtige Treue die¬ ses Heeres die Ursache, dass die Stände säumten und zögerten, um es nicht wider sich selbst zu bewaffnen. Wahr ist es in¬ dessen, dass ein allgemeines Missvergnügen unter den Truppen zu Namur ausgebrochen war, dass der Mangel häufige Veranlassung zu den grössten Unordnungen und zur De¬ sertion gab, und dass van der Mersch, nach¬ dem seine wiederholten Vorstellungen an den Congress nichts gefruchtet, den Entschluss gefasst hatte, seine Befehlshaberstelle nieder¬
II. Theil. L
an Lebensmitteln und Kleidungsstücken den äuſsersten Mangel leiden lassen; ein groſser Theil der in Namur liegenden Truppen hatte weder Uniformen, noch Schuhe. Vielleicht empfanden die vereinigten Provinzen schon jetzt die groſse Schwierigkeit, zu den Ver¬ theidigungsanstalten, die ihre Lage erforderte, die nöthigen Summen herbeizuschaffen; viel¬ leicht war auch die verdächtige Treue die¬ ses Heeres die Ursache, daſs die Stände säumten und zögerten, um es nicht wider sich selbst zu bewaffnen. Wahr ist es in¬ dessen, daſs ein allgemeines Miſsvergnügen unter den Truppen zu Namur ausgebrochen war, daſs der Mangel häufige Veranlassung zu den gröſsten Unordnungen und zur De¬ sertion gab, und daſs van der Mersch, nach¬ dem seine wiederholten Vorstellungen an den Congreſs nichts gefruchtet, den Entschluſs gefaſst hatte, seine Befehlshaberstelle nieder¬
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an Lebensmitteln und Kleidungsstücken den
äuſsersten Mangel leiden lassen; ein groſser
Theil der in Namur liegenden Truppen hatte
weder Uniformen, noch Schuhe. Vielleicht
empfanden die vereinigten Provinzen schon
jetzt die groſse Schwierigkeit, zu den Ver¬
theidigungsanstalten, die ihre Lage erforderte,
die nöthigen Summen herbeizuschaffen; viel¬
leicht war auch die verdächtige Treue die¬
ses Heeres die Ursache, daſs die Stände
säumten und zögerten, um es nicht wider
sich selbst zu bewaffnen. Wahr ist es in¬
dessen, daſs ein allgemeines Miſsvergnügen
unter den Truppen zu Namur ausgebrochen
war, daſs der Mangel häufige Veranlassung
zu den gröſsten Unordnungen und zur De¬
sertion gab, und daſs van der Mersch, nach¬
dem seine wiederholten Vorstellungen an den
Congreſs nichts gefruchtet, den Entschluſs
gefaſst hatte, seine Befehlshaberstelle nieder¬
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/167>, abgerufen am 25.11.2024.
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