war gleichwohl schlau genug, gleich bei der Gründung der Belgischen Unabhängigkeit diese Wendung vorauszusehen. Seine Ta¬ lente machten ihn dort unentbehrlich, wo sie, wie er wusste, immer noch ohne Riva¬ lität hervorleuchteten; allein sie hätten ihn nicht gerettet, wenn er es gewagt hätte, sich dem alles hinreissenden Strome des geist¬ lichen Einflusses zu widersetzen. Um an der Spitze zu stehen, und alles, wenn nicht dem Namen nach, doch in der That zu len¬ ken, musste er also zu dieser Fahne schwö¬ ren. Der Grosspönitenziar von Antwerpen, der so berüchtigte van Eupen, ein Bonze vom gemeinsten Schlage, dessen ganze Su¬ periorität in niedriger Verschmitztheit und heimlichen Ränken besteht, ward sein Ver¬ trauter und Gehülfe. Der schwache Kardi¬ nal war alles was man wollte in jedermanns, und blieb es folglich auch in ihren Händen.
war gleichwohl schlau genug, gleich bei der Gründung der Belgischen Unabhängigkeit diese Wendung vorauszusehen. Seine Ta¬ lente machten ihn dort unentbehrlich, wo sie, wie er wuſste, immer noch ohne Riva¬ lität hervorleuchteten; allein sie hätten ihn nicht gerettet, wenn er es gewagt hätte, sich dem alles hinreiſsenden Strome des geist¬ lichen Einflusses zu widersetzen. Um an der Spitze zu stehen, und alles, wenn nicht dem Namen nach, doch in der That zu len¬ ken, muſste er also zu dieser Fahne schwö¬ ren. Der Groſspönitenziar von Antwerpen, der so berüchtigte van Eupen, ein Bonze vom gemeinsten Schlage, dessen ganze Su¬ periorität in niedriger Verschmitztheit und heimlichen Ränken besteht, ward sein Ver¬ trauter und Gehülfe. Der schwache Kardi¬ nal war alles was man wollte in jedermanns, und blieb es folglich auch in ihren Händen.
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war gleichwohl schlau genug, gleich bei der
Gründung der Belgischen Unabhängigkeit
diese Wendung vorauszusehen. Seine Ta¬
lente machten ihn dort unentbehrlich, wo
sie, wie er wuſste, immer noch ohne Riva¬
lität hervorleuchteten; allein sie hätten ihn
nicht gerettet, wenn er es gewagt hätte, sich
dem alles hinreiſsenden Strome des geist¬
lichen Einflusses zu widersetzen. Um an
der Spitze zu stehen, und alles, wenn nicht
dem Namen nach, doch in der That zu len¬
ken, muſste er also zu dieser Fahne schwö¬
ren. Der Groſspönitenziar von Antwerpen,
der so berüchtigte van Eupen, ein Bonze
vom gemeinsten Schlage, dessen ganze Su¬
periorität in niedriger Verschmitztheit und
heimlichen Ränken besteht, ward sein Ver¬
trauter und Gehülfe. Der schwache Kardi¬
nal war alles was man wollte in jedermanns,
und blieb es folglich auch in ihren Händen.
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/129>, abgerufen am 24.11.2024.
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