Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791.jede ihr Seil für sich allein; bald waren es Bei den Erwachsenen ist diese Langsam¬ jede ihr Seil für sich allein; bald waren es Bei den Erwachsenen ist diese Langsam¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0124" n="118"/> jede ihr Seil für sich allein; bald waren es<lb/> zwei, die ein längeres Seil um eine dritte<lb/> bewegten. Diese lebhafte Bewegung ist ver¬<lb/> muthlich eine Wirkung des Instinkts, der<lb/> für die Erhaltung eines Körpers wacht, in<lb/> welchem sonst die Spontaneität fast gar nicht<lb/> bemerklich ist. Eine weit allgemeinere Er¬<lb/> fahrung lehrt, daſs gerade die trägsten Kin¬<lb/> der, wenn sie einmal in Bewegung sind, am<lb/> längsten und heftigsten toben. Ich erinnere<lb/> mich nicht, in Brabant einen Knaben bei<lb/> diesem Spiele gesehen zu haben, und auch<lb/> das ist eine Bestätigung meiner Hypothese.</p><lb/> <p>Bei den Erwachsenen ist diese Langsam¬<lb/> keit des Temperaments nicht zweifelhaft;<lb/> allein sie äuſsert sich am stärksten in Ab¬<lb/> sicht auf den Gebrauch der Vernunft. Oft<lb/> haben wir uns über die gleichgültige Ruhe<lb/> gewundert, womit die Brabanter in die Zu¬<lb/> kunft sehen. Die Möglichkeit eines Östrei¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [118/0124]
jede ihr Seil für sich allein; bald waren es
zwei, die ein längeres Seil um eine dritte
bewegten. Diese lebhafte Bewegung ist ver¬
muthlich eine Wirkung des Instinkts, der
für die Erhaltung eines Körpers wacht, in
welchem sonst die Spontaneität fast gar nicht
bemerklich ist. Eine weit allgemeinere Er¬
fahrung lehrt, daſs gerade die trägsten Kin¬
der, wenn sie einmal in Bewegung sind, am
längsten und heftigsten toben. Ich erinnere
mich nicht, in Brabant einen Knaben bei
diesem Spiele gesehen zu haben, und auch
das ist eine Bestätigung meiner Hypothese.
Bei den Erwachsenen ist diese Langsam¬
keit des Temperaments nicht zweifelhaft;
allein sie äuſsert sich am stärksten in Ab¬
sicht auf den Gebrauch der Vernunft. Oft
haben wir uns über die gleichgültige Ruhe
gewundert, womit die Brabanter in die Zu¬
kunft sehen. Die Möglichkeit eines Östrei¬
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