gel noch Muster. Ihr Sinn ist Jungfräulich¬ keit, ihr Thun lauter, wie das Element, in dem eure Götter athmen; Sanftmuth und die äusserste Feinheit umschweben ihren wahren, zarten Mund; unbeschreiblich leise sinnt es nach in ihr, im Eindruck des Kopfs um die Gegend der Schläfe; heilig und rein ist das grosse niedergeschlagene Augenpaar, das die Welt in sich aufnimmt, und sie schöner wiedergiebt. Wer möchte nicht unsichtbar sie umschweben, in ihrer dunklen Grotte, deren Grund fast nicht zu erkennen ist, wo sie einsam und in stiller Ruhe die Natur der Blüthen ergründet, sie selbst die zarteste und schönste der Blüthen! Die Mauerraute wuchert in den Ritzen der feuchten Felsenwand, und die Ranken des Zimbelkrauts hangen üppig daran herunter und wollen gedrückt seyn von Ihr! Alles ist vollendet, und bis auf die zartesten
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gel noch Muster. Ihr Sinn ist Jungfräulich¬ keit, ihr Thun lauter, wie das Element, in dem eure Götter athmen; Sanftmuth und die äuſserste Feinheit umschweben ihren wahren, zarten Mund; unbeschreiblich leise sinnt es nach in ihr, im Eindruck des Kopfs um die Gegend der Schläfe; heilig und rein ist das groſse niedergeschlagene Augenpaar, das die Welt in sich aufnimmt, und sie schöner wiedergiebt. Wer möchte nicht unsichtbar sie umschweben, in ihrer dunklen Grotte, deren Grund fast nicht zu erkennen ist, wo sie einsam und in stiller Ruhe die Natur der Blüthen ergründet, sie selbst die zarteste und schönste der Blüthen! Die Mauerraute wuchert in den Ritzen der feuchten Felsenwand, und die Ranken des Zimbelkrauts hangen üppig daran herunter und wollen gedrückt seyn von Ihr! Alles ist vollendet, und bis auf die zartesten
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gel noch Muster. Ihr Sinn ist Jungfräulich¬
keit, ihr Thun lauter, wie das Element, in
dem eure Götter athmen; Sanftmuth und
die äuſserste Feinheit umschweben ihren
wahren, zarten Mund; unbeschreiblich leise
sinnt es nach in ihr, im Eindruck des
Kopfs um die Gegend der Schläfe; heilig
und rein ist das groſse niedergeschlagene
Augenpaar, das die Welt in sich aufnimmt,
und sie schöner wiedergiebt. Wer möchte
nicht unsichtbar sie umschweben, in ihrer
dunklen Grotte, deren Grund fast nicht zu
erkennen ist, wo sie einsam und in stiller
Ruhe die Natur der Blüthen ergründet, sie
selbst die zarteste und schönste der Blüthen!
Die Mauerraute wuchert in den Ritzen der
feuchten Felsenwand, und die Ranken des
Zimbelkrauts hangen üppig daran herunter
und wollen gedrückt seyn von Ihr! Alles
ist vollendet, und bis auf die zartesten
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791, S. 499. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791/511>, abgerufen am 24.11.2024.
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