sind. Das Wenige, was wir aus der alten Geschichte wissen, lässt uns die kleinen Triebfedern so mancher grossen Verände¬ rung in Athen und in Rom noch jetzt er¬ kennen, und lehrt uns, zwischen diesen und der allgemeinen Neigung sowohl, als dem allgemeinen Bedürfnisse zu einer Re¬ volution, ohne welche sie nicht wirken kön¬ nen, genau zu unterscheiden. Die äusserst kritische Lage der Lütticher wäre in diesem Augenblicke noch ungleich bedenklicher, wenn ein solches Bedürfniss und ein leb¬ haftes Gefühl von unerträglichen Lasten sie nicht wirklich zu einem gemeinschaftlichen Zwecke verbände, wenn nur Parteigeist und Privathass das Volk ohne hinreichende Ur¬ sach in der Bewegung zu erhalten suchten, die es sich einmal gegeben hat. Das Schick¬ sal von Lüttich hängt zu fest an dem Schick¬ sal Deutschlands, um sich davon absondern
sind. Das Wenige, was wir aus der alten Geschichte wissen, läſst uns die kleinen Triebfedern so mancher groſsen Verände¬ rung in Athen und in Rom noch jetzt er¬ kennen, und lehrt uns, zwischen diesen und der allgemeinen Neigung sowohl, als dem allgemeinen Bedürfnisse zu einer Re¬ volution, ohne welche sie nicht wirken kön¬ nen, genau zu unterscheiden. Die äuſserst kritische Lage der Lütticher wäre in diesem Augenblicke noch ungleich bedenklicher, wenn ein solches Bedürfniſs und ein leb¬ haftes Gefühl von unerträglichen Lasten sie nicht wirklich zu einem gemeinschaftlichen Zwecke verbände, wenn nur Parteigeist und Privathaſs das Volk ohne hinreichende Ur¬ sach in der Bewegung zu erhalten suchten, die es sich einmal gegeben hat. Das Schick¬ sal von Lüttich hängt zu fest an dem Schick¬ sal Deutschlands, um sich davon absondern
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sind. Das Wenige, was wir aus der alten
Geschichte wissen, läſst uns die kleinen
Triebfedern so mancher groſsen Verände¬
rung in Athen und in Rom noch jetzt er¬
kennen, und lehrt uns, zwischen diesen
und der allgemeinen Neigung sowohl, als
dem allgemeinen Bedürfnisse zu einer Re¬
volution, ohne welche sie nicht wirken kön¬
nen, genau zu unterscheiden. Die äuſserst
kritische Lage der Lütticher wäre in diesem
Augenblicke noch ungleich bedenklicher,
wenn ein solches Bedürfniſs und ein leb¬
haftes Gefühl von unerträglichen Lasten sie
nicht wirklich zu einem gemeinschaftlichen
Zwecke verbände, wenn nur Parteigeist und
Privathaſs das Volk ohne hinreichende Ur¬
sach in der Bewegung zu erhalten suchten,
die es sich einmal gegeben hat. Das Schick¬
sal von Lüttich hängt zu fest an dem Schick¬
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791, S. 406. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791/418>, abgerufen am 25.11.2024.
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