Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791.

Bild:
<< vorherige Seite

hinblickt, und, was sie Gutes haben, be¬
nutzt.

Die vierzehn Zünfte von Aachen mussten
also beibehalten werden, wenn man sich
nicht aus dem einmal angenommen Zu¬
schnitt einer deutschen Reichsstadt hinaus¬
träumen wollte, so verderblich an sich, so
nachtheilig allem Flor und aller Vervoll¬
kommnung der Fabriken und Handwerker
auch das Zunftwesen bleibt. Was man
thun konnte, bestand lediglich darin, die
Zünfte selbst unter einander so zu organi¬
siren, dass eine gleichförmigere Repräsen¬
tation durch sie bewirkt werden konnte.
Seit der Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts
wählen die Bürger von Aachen, die in den
Zünften eingeschrieben sind, ihren Magistrat.
Vor diesem Zeitpunkte tyrannisirte ein so
genannter Erbrath von lebenslänglichen Bür¬
germeistern und andere Beamten die Stadt.

hinblickt, und, was sie Gutes haben, be¬
nutzt.

Die vierzehn Zünfte von Aachen muſsten
also beibehalten werden, wenn man sich
nicht aus dem einmal angenommen Zu¬
schnitt einer deutschen Reichsstadt hinaus¬
träumen wollte, so verderblich an sich, so
nachtheilig allem Flor und aller Vervoll¬
kommnung der Fabriken und Handwerker
auch das Zunftwesen bleibt. Was man
thun konnte, bestand lediglich darin, die
Zünfte selbst unter einander so zu organi¬
siren, daſs eine gleichförmigere Repräsen¬
tation durch sie bewirkt werden konnte.
Seit der Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts
wählen die Bürger von Aachen, die in den
Zünften eingeschrieben sind, ihren Magistrat.
Vor diesem Zeitpunkte tyrannisirte ein so
genannter Erbrath von lebenslänglichen Bür¬
germeistern und andere Beamten die Stadt.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0283" n="271"/>
hinblickt, und, was sie Gutes haben, be¬<lb/>
nutzt.</p><lb/>
          <p>Die vierzehn Zünfte von Aachen mu&#x017F;sten<lb/>
also beibehalten werden, wenn man sich<lb/>
nicht aus dem einmal angenommen Zu¬<lb/>
schnitt einer deutschen Reichsstadt hinaus¬<lb/>
träumen wollte, so verderblich an sich, so<lb/>
nachtheilig allem Flor und aller Vervoll¬<lb/>
kommnung der Fabriken und Handwerker<lb/>
auch das Zunftwesen bleibt. Was man<lb/>
thun konnte, bestand lediglich darin, die<lb/>
Zünfte selbst unter einander so zu organi¬<lb/>
siren, da&#x017F;s eine gleichförmigere Repräsen¬<lb/>
tation durch sie bewirkt werden konnte.<lb/>
Seit der Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts<lb/>
wählen die Bürger von Aachen, die in den<lb/>
Zünften eingeschrieben sind, ihren Magistrat.<lb/>
Vor diesem Zeitpunkte tyrannisirte ein so<lb/>
genannter Erbrath von lebenslänglichen Bür¬<lb/>
germeistern und andere Beamten die Stadt.<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[271/0283] hinblickt, und, was sie Gutes haben, be¬ nutzt. Die vierzehn Zünfte von Aachen muſsten also beibehalten werden, wenn man sich nicht aus dem einmal angenommen Zu¬ schnitt einer deutschen Reichsstadt hinaus¬ träumen wollte, so verderblich an sich, so nachtheilig allem Flor und aller Vervoll¬ kommnung der Fabriken und Handwerker auch das Zunftwesen bleibt. Was man thun konnte, bestand lediglich darin, die Zünfte selbst unter einander so zu organi¬ siren, daſs eine gleichförmigere Repräsen¬ tation durch sie bewirkt werden konnte. Seit der Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts wählen die Bürger von Aachen, die in den Zünften eingeschrieben sind, ihren Magistrat. Vor diesem Zeitpunkte tyrannisirte ein so genannter Erbrath von lebenslänglichen Bür¬ germeistern und andere Beamten die Stadt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791/283
Zitationshilfe: Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791, S. 271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791/283>, abgerufen am 09.05.2024.