in ihm fühlen wir uns ergänzt; von ihm wollen wir lernen, weil wir ihn verstehen, weil er durch Nebeneinanderstellung und Vergleichung, durch Sonderung des Ver¬ schiedenen und Einigung des Uebereinstim¬ menden erkennt und denkt wie wir. Der Apoll hingegen ist, was er seyn soll: ein Gott. Von seiner Erkenntnissart haben wir keinen Begriff; sie ist ganz Intuition, ganz reiner Sinn, wie wir es dunkel ahnden in seiner Gestalt. Ihn fassen wir nicht; von ihm können wir nichts lernen; er kann uns nichts als erfreuliche Erscheinung seyn, aus¬ ser etwa in gewissen Augenblicken, wenn auch wir über uns selbst hinaus exaltirt und zu einer höheren Reizbarkeit gespannt, ohne von der Vernunft gestört zu werden, der Intuition des reinen Kindersinnes ge¬ niessen. Allein diese Augenblicke mit ihrem Himmelreich sind unserem Schwachsinn alle¬
mal
in ihm fühlen wir uns ergänzt; von ihm wollen wir lernen, weil wir ihn verstehen, weil er durch Nebeneinanderstellung und Vergleichung, durch Sonderung des Ver¬ schiedenen und Einigung des Uebereinstim¬ menden erkennt und denkt wie wir. Der Apoll hingegen ist, was er seyn soll: ein Gott. Von seiner Erkenntniſsart haben wir keinen Begriff; sie ist ganz Intuition, ganz reiner Sinn, wie wir es dunkel ahnden in seiner Gestalt. Ihn fassen wir nicht; von ihm können wir nichts lernen; er kann uns nichts als erfreuliche Erscheinung seyn, aus¬ ser etwa in gewissen Augenblicken, wenn auch wir über uns selbst hinaus exaltirt und zu einer höheren Reizbarkeit gespannt, ohne von der Vernunft gestört zu werden, der Intuition des reinen Kindersinnes ge¬ nieſsen. Allein diese Augenblicke mit ihrem Himmelreich sind unserem Schwachsinn alle¬
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in ihm fühlen wir uns ergänzt; von ihm
wollen wir lernen, weil wir ihn verstehen,
weil er durch Nebeneinanderstellung und
Vergleichung, durch Sonderung des Ver¬
schiedenen und Einigung des Uebereinstim¬
menden erkennt und denkt wie wir. Der
Apoll hingegen ist, was er seyn soll: ein
Gott. Von seiner Erkenntniſsart haben wir
keinen Begriff; sie ist ganz Intuition, ganz
reiner Sinn, wie wir es dunkel ahnden in
seiner Gestalt. Ihn fassen wir nicht; von
ihm können wir nichts lernen; er kann uns
nichts als erfreuliche Erscheinung seyn, aus¬
ser etwa in gewissen Augenblicken, wenn
auch wir über uns selbst hinaus exaltirt
und zu einer höheren Reizbarkeit gespannt,
ohne von der Vernunft gestört zu werden,
der Intuition des reinen Kindersinnes ge¬
nieſsen. Allein diese Augenblicke mit ihrem
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791/252>, abgerufen am 09.05.2024.
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