Schwalbennest, zwischen ein paar schroffen Spitzen klebend, ängstlich, hängt hier so man¬ cher zertrümmerte, verlassene Wohnsitz der adelichen Räuber, die einst das Schrecken des Schiffenden waren. Einige Stellen sind wild genug, um eine finstre Phantasie mit Orkus¬ bildern zu nähren, und selbst die Lage der Städtchen, die eingeengt sind zwischen den senkrechten Wanden des Schiefergebirges und dem Bette des furchtbaren Flusses, -- furcht¬ bar wird er, wenn er von geschmolzenem Alpenschnee oder von anhaltenden Regen¬ güssen anschwillt -- ist melancholisch und schauderhaft.
In Bacharach und Kaub, wo wir ausstie¬ gen und auf einer bedeckten Galerie längs der ganzen Stadtmauer hin an einer Reihe ärmlicher, verfallener Wohnungen fortwan¬ derten, vermehrten die Unthätigkeit und die Armuth der Einwohner das Widrige jenes
Schwalbennest, zwischen ein paar schroffen Spitzen klebend, ängstlich, hängt hier so man¬ cher zertrümmerte, verlassene Wohnsitz der adelichen Räuber, die einst das Schrecken des Schiffenden waren. Einige Stellen sind wild genug, um eine finstre Phantasie mit Orkus¬ bildern zu nähren, und selbst die Lage der Städtchen, die eingeengt sind zwischen den senkrechten Wanden des Schiefergebirges und dem Bette des furchtbaren Flusses, — furcht¬ bar wird er, wenn er von geschmolzenem Alpenschnee oder von anhaltenden Regen¬ güssen anschwillt — ist melancholisch und schauderhaft.
In Bacharach und Kaub, wo wir ausstie¬ gen und auf einer bedeckten Galerie längs der ganzen Stadtmauer hin an einer Reihe ärmlicher, verfallener Wohnungen fortwan¬ derten, vermehrten die Unthätigkeit und die Armuth der Einwohner das Widrige jenes
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[12/0024]
Schwalbennest, zwischen ein paar schroffen
Spitzen klebend, ängstlich, hängt hier so man¬
cher zertrümmerte, verlassene Wohnsitz der
adelichen Räuber, die einst das Schrecken des
Schiffenden waren. Einige Stellen sind wild
genug, um eine finstre Phantasie mit Orkus¬
bildern zu nähren, und selbst die Lage der
Städtchen, die eingeengt sind zwischen den
senkrechten Wanden des Schiefergebirges und
dem Bette des furchtbaren Flusses, — furcht¬
bar wird er, wenn er von geschmolzenem
Alpenschnee oder von anhaltenden Regen¬
güssen anschwillt — ist melancholisch und
schauderhaft.
In Bacharach und Kaub, wo wir ausstie¬
gen und auf einer bedeckten Galerie längs
der ganzen Stadtmauer hin an einer Reihe
ärmlicher, verfallener Wohnungen fortwan¬
derten, vermehrten die Unthätigkeit und die
Armuth der Einwohner das Widrige jenes
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791/24>, abgerufen am 24.11.2024.
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