kommene nicht umfangen; er sucht ein We¬ sen seiner Art, von dem er verstanden und geliebt werden, dem er sich mittheilen kann.
Zu diesem Menschengeschlechte nun ge¬ hören unsere Künstler, und für dasselbe ar¬ beiten sie. Von Griechenlands Idealen ist genau noch so viel übrig geblieben, dass es ihnen zu einem Fingerzeige dienen kann, wohinaus vor diesem der Weg der Kunst liegen mochte. Mit dem Sinne für das ho¬ he Schönheitsideal ist aber auch die Mög¬ lichkeit, es wieder zu erreichen, verschwun¬ den. Die Mannichfaltigkeit des Individuel¬ len ersetzt uns indess diesen kaum mehr empfundenen Verlust. Einzelne aus der Na¬ tur gegriffene Charaktere mit Beibehaltung ihrer Individualität zu idealisiren, oder mit einem Abglanze des Schönen auszuschmücken, welcher hinreicht, die Empfindung des Wohl¬
kommene nicht umfangen; er sucht ein We¬ sen seiner Art, von dem er verstanden und geliebt werden, dem er sich mittheilen kann.
Zu diesem Menschengeschlechte nun ge¬ hören unsere Künstler, und für dasselbe ar¬ beiten sie. Von Griechenlands Idealen ist genau noch so viel übrig geblieben, daſs es ihnen zu einem Fingerzeige dienen kann, wohinaus vor diesem der Weg der Kunst liegen mochte. Mit dem Sinne für das ho¬ he Schönheitsideal ist aber auch die Mög¬ lichkeit, es wieder zu erreichen, verschwun¬ den. Die Mannichfaltigkeit des Individuel¬ len ersetzt uns indeſs diesen kaum mehr empfundenen Verlust. Einzelne aus der Na¬ tur gegriffene Charaktere mit Beibehaltung ihrer Individualität zu idealisiren, oder mit einem Abglanze des Schönen auszuschmücken, welcher hinreicht, die Empfindung des Wohl¬
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kommene nicht umfangen; er sucht ein We¬
sen seiner Art, von dem er verstanden und
geliebt werden, dem er sich mittheilen
kann.
Zu diesem Menschengeschlechte nun ge¬
hören unsere Künstler, und für dasselbe ar¬
beiten sie. Von Griechenlands Idealen ist
genau noch so viel übrig geblieben, daſs es
ihnen zu einem Fingerzeige dienen kann,
wohinaus vor diesem der Weg der Kunst
liegen mochte. Mit dem Sinne für das ho¬
he Schönheitsideal ist aber auch die Mög¬
lichkeit, es wieder zu erreichen, verschwun¬
den. Die Mannichfaltigkeit des Individuel¬
len ersetzt uns indeſs diesen kaum mehr
empfundenen Verlust. Einzelne aus der Na¬
tur gegriffene Charaktere mit Beibehaltung
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791/222>, abgerufen am 27.04.2024.
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