dargestellten Personen dagegen halten kann. Allein von allem, was während dieses An¬ schauens und Vergleichens in uns vorgeht, lässt sich dem Abwesenden mit Worten we¬ nig mittheilen, was seiner Einbildungskraft behülflich seyn könnte, sich ein ähnliches Phantom des Kunstgebildes zu entwerfen. Die reiche Phantasie hat hier den Vortheil vor der ärmeren, dass sie schon viele Bil¬ der in sich fasst, auf die man sich bezie¬ hen, mit denen man das Gesehene verglei¬ chen und solchergestalt sie in Stand setzen kann, sich eine lebhafte bildliche Vorstel¬ lung eines nie erblickten Gegenstandes zu vergegenwärtigen. Denn, was mein Auge unmittelbar vom Gegenstande empfing, das giebt keine Beschreibung dem Andern wie¬ der, der nichts hat, womit er mein Objekt vergleichen kann. Der Botaniker beschreibe Dir die Rose in den gemessensten Ausdrücken
dargestellten Personen dagegen halten kann. Allein von allem, was während dieses An¬ schauens und Vergleichens in uns vorgeht, läſst sich dem Abwesenden mit Worten we¬ nig mittheilen, was seiner Einbildungskraft behülflich seyn könnte, sich ein ähnliches Phantom des Kunstgebildes zu entwerfen. Die reiche Phantasie hat hier den Vortheil vor der ärmeren, daſs sie schon viele Bil¬ der in sich faſst, auf die man sich bezie¬ hen, mit denen man das Gesehene verglei¬ chen und solchergestalt sie in Stand setzen kann, sich eine lebhafte bildliche Vorstel¬ lung eines nie erblickten Gegenstandes zu vergegenwärtigen. Denn, was mein Auge unmittelbar vom Gegenstande empfing, das giebt keine Beschreibung dem Andern wie¬ der, der nichts hat, womit er mein Objekt vergleichen kann. Der Botaniker beschreibe Dir die Rose in den gemessensten Ausdrücken
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dargestellten Personen dagegen halten kann.
Allein von allem, was während dieses An¬
schauens und Vergleichens in uns vorgeht,
läſst sich dem Abwesenden mit Worten we¬
nig mittheilen, was seiner Einbildungskraft
behülflich seyn könnte, sich ein ähnliches
Phantom des Kunstgebildes zu entwerfen.
Die reiche Phantasie hat hier den Vortheil
vor der ärmeren, daſs sie schon viele Bil¬
der in sich faſst, auf die man sich bezie¬
hen, mit denen man das Gesehene verglei¬
chen und solchergestalt sie in Stand setzen
kann, sich eine lebhafte bildliche Vorstel¬
lung eines nie erblickten Gegenstandes zu
vergegenwärtigen. Denn, was mein Auge
unmittelbar vom Gegenstande empfing, das
giebt keine Beschreibung dem Andern wie¬
der, der nichts hat, womit er mein Objekt
vergleichen kann. Der Botaniker beschreibe
Dir die Rose in den gemessensten Ausdrücken
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791/128>, abgerufen am 21.11.2024.
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