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Fontane, Theodor: Von Zwanzig bis Dreißig. 1. Aufl. Berlin, 1898.

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sehen Sie, Fontane, das ist was, das hätte selbst unser großer Maron nicht gekonnt! Und wenn ich dann gar erst an Vater Gleim denke! Gott, was würde der alte Halberstädter Kanonikus für'n Gesicht gemacht haben, wenn man ihm vor hundert Jahren gesagt hätte, dieser eben von mir zitierte Gassenhauer würde seine sämtlichen Grenadierlieder um etliche Menschenalter überdauern. Und doch ist es so. Gleim ist vergessen. Volk, Volk; alles andre ist Unsinn."

Unsre Spaziergänge bis weit in Surrey hinein, dauerten durch das ganze Frühjahr siebenundfünfzig hin und als wir endlich auch damit abschlossen, wandten wir uns dem zu, was Fauchers recht eigentlichste Domäne war, den über die ganze City hin verbreiteten "Debating Clubs". Die meisten befanden sich in Fleet-Street und ein paar engen Nachbarstraßen, also in dem verhältnismäßig kleinen Quartier zwischen Temple-Bar und Ludgate-Hill; - ein paar andre waren in Grays Inn-Lane. Wie's da herging, das war überall dasselbe. Tisch und Stühle sehr primitiv; man bestellte sich stout oder pale ale oder Whisky und dazu einen mutton chop oder welsh rabbit - walisisches Kaninchen -. Dieses "walisische Kaninchen" entsprach unserm "falschen Hasen". Denn von

sehen Sie, Fontane, das ist was, das hätte selbst unser großer Maron nicht gekonnt! Und wenn ich dann gar erst an Vater Gleim denke! Gott, was würde der alte Halberstädter Kanonikus für’n Gesicht gemacht haben, wenn man ihm vor hundert Jahren gesagt hätte, dieser eben von mir zitierte Gassenhauer würde seine sämtlichen Grenadierlieder um etliche Menschenalter überdauern. Und doch ist es so. Gleim ist vergessen. Volk, Volk; alles andre ist Unsinn.“

Unsre Spaziergänge bis weit in Surrey hinein, dauerten durch das ganze Frühjahr siebenundfünfzig hin und als wir endlich auch damit abschlossen, wandten wir uns dem zu, was Fauchers recht eigentlichste Domäne war, den über die ganze City hin verbreiteten „Debating Clubs“. Die meisten befanden sich in Fleet-Street und ein paar engen Nachbarstraßen, also in dem verhältnismäßig kleinen Quartier zwischen Temple-Bar und Ludgate-Hill; – ein paar andre waren in Grays Inn-Lane. Wie’s da herging, das war überall dasselbe. Tisch und Stühle sehr primitiv; man bestellte sich stout oder pale ale oder Whisky und dazu einen mutton chop oder welsh rabbit – walisisches Kaninchen –. Dieses „walisische Kaninchen“ entsprach unserm „falschen Hasen“. Denn von

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[67/0076] sehen Sie, Fontane, das ist was, das hätte selbst unser großer Maron nicht gekonnt! Und wenn ich dann gar erst an Vater Gleim denke! Gott, was würde der alte Halberstädter Kanonikus für’n Gesicht gemacht haben, wenn man ihm vor hundert Jahren gesagt hätte, dieser eben von mir zitierte Gassenhauer würde seine sämtlichen Grenadierlieder um etliche Menschenalter überdauern. Und doch ist es so. Gleim ist vergessen. Volk, Volk; alles andre ist Unsinn.“ Unsre Spaziergänge bis weit in Surrey hinein, dauerten durch das ganze Frühjahr siebenundfünfzig hin und als wir endlich auch damit abschlossen, wandten wir uns dem zu, was Fauchers recht eigentlichste Domäne war, den über die ganze City hin verbreiteten „Debating Clubs“. Die meisten befanden sich in Fleet-Street und ein paar engen Nachbarstraßen, also in dem verhältnismäßig kleinen Quartier zwischen Temple-Bar und Ludgate-Hill; – ein paar andre waren in Grays Inn-Lane. Wie’s da herging, das war überall dasselbe. Tisch und Stühle sehr primitiv; man bestellte sich stout oder pale ale oder Whisky und dazu einen mutton chop oder welsh rabbit – walisisches Kaninchen –. Dieses „walisische Kaninchen“ entsprach unserm „falschen Hasen“. Denn von

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theodor Fontane-Arbeitsstelle der Georg-August-Universität Göttingen, Theodor Fontane: Große Brandenburger Ausgabe (GBA): Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin). (2018-07-25T10:02:20Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Rahel Gajaneh Hartz: Bearbeitung der digitalen Edition. (2018-07-25T10:02:20Z)

Weitere Informationen:

Theodor Fontane: Von Zwanzig bis Dreißig. Autobiographisches. Hrsg. von der Theodor Fontane-Arbeitsstelle, Universität Göttingen. Bandbearbeiter: Wolfgang Rasch. Berlin 2014 [= Große Brandenburger Ausgabe, Das autobiographische Werk, Bd. 3]: Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin).

Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Von Zwanzig bis Dreißig. 1. Aufl. Berlin, 1898, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_zwanzig_1898/76>, abgerufen am 22.11.2024.