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Fontane, Theodor: Von Zwanzig bis Dreißig. 1. Aufl. Berlin, 1898.

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das Folgende: "Den achtzehnten März spät abends ging ich - Gerlach - vom Schloß nach Hause. Ueberall standen Truppen. Unter den Linden hielt Waldersee. General Prittwitz hatte den Generalen befohlen, in ihren Stellungen ruhig zu bleiben; es sei nicht seine Absicht weiter vorzugehen; dann stattete er dem König Bericht ab. ,Heut und morgen und auch noch einen Tag - so lautete dieser Bericht - glaube er die Sache noch sehr gut halten zu können; sollte sich aber der Aufruhr länger hinziehen, so wäre er der Meinung: mit dem König und den Truppen die Stadt zu verlassen und sich außerhalb derselben blockierend aufzustellen.' Diese Ansicht über die Sachlage hat General Prittwitz auch noch am Sonntag Morgen gegen Minutoli ausgesprochen und auf eben diese Rede hat sich dann Bodelschwingh bezogen, als er behauptete, ,Prittwitz habe ja auch erklärt, die Sache nicht länger halten zu können'."

Diese wenigen Sätze machten einen großen Eindruck auf mich, und haben mich, erst auf den speziellen Fall, dann aufs Ganze hin umgestimmt, will sagen in meiner Gesamtanschauung über Kämpfe zwischen Volk und Truppen. Nicht plötzlich, nicht mit einemmal, kam mir diese Bekehrung, aber die seitens des Generals von Gerlach zitierten Prittwitz-

das Folgende: „Den achtzehnten März spät abends ging ich – Gerlach – vom Schloß nach Hause. Ueberall standen Truppen. Unter den Linden hielt Waldersee. General Prittwitz hatte den Generalen befohlen, in ihren Stellungen ruhig zu bleiben; es sei nicht seine Absicht weiter vorzugehen; dann stattete er dem König Bericht ab. ‚Heut und morgen und auch noch einen Tag – so lautete dieser Bericht – glaube er die Sache noch sehr gut halten zu können; sollte sich aber der Aufruhr länger hinziehen, so wäre er der Meinung: mit dem König und den Truppen die Stadt zu verlassen und sich außerhalb derselben blockierend aufzustellen.‘ Diese Ansicht über die Sachlage hat General Prittwitz auch noch am Sonntag Morgen gegen Minutoli ausgesprochen und auf eben diese Rede hat sich dann Bodelschwingh bezogen, als er behauptete, Prittwitz habe ja auch erklärt, die Sache nicht länger halten zu können.“

Diese wenigen Sätze machten einen großen Eindruck auf mich, und haben mich, erst auf den speziellen Fall, dann aufs Ganze hin umgestimmt, will sagen in meiner Gesamtanschauung über Kämpfe zwischen Volk und Truppen. Nicht plötzlich, nicht mit einemmal, kam mir diese Bekehrung, aber die seitens des Generals von Gerlach zitierten Prittwitz-

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[609/0618] das Folgende: „Den achtzehnten März spät abends ging ich – Gerlach – vom Schloß nach Hause. Ueberall standen Truppen. Unter den Linden hielt Waldersee. General Prittwitz hatte den Generalen befohlen, in ihren Stellungen ruhig zu bleiben; es sei nicht seine Absicht weiter vorzugehen; dann stattete er dem König Bericht ab. ‚Heut und morgen und auch noch einen Tag – so lautete dieser Bericht – glaube er die Sache noch sehr gut halten zu können; sollte sich aber der Aufruhr länger hinziehen, so wäre er der Meinung: mit dem König und den Truppen die Stadt zu verlassen und sich außerhalb derselben blockierend aufzustellen.‘ Diese Ansicht über die Sachlage hat General Prittwitz auch noch am Sonntag Morgen gegen Minutoli ausgesprochen und auf eben diese Rede hat sich dann Bodelschwingh bezogen, als er behauptete, ‚Prittwitz habe ja auch erklärt, die Sache nicht länger halten zu können‘.“ Diese wenigen Sätze machten einen großen Eindruck auf mich, und haben mich, erst auf den speziellen Fall, dann aufs Ganze hin umgestimmt, will sagen in meiner Gesamtanschauung über Kämpfe zwischen Volk und Truppen. Nicht plötzlich, nicht mit einemmal, kam mir diese Bekehrung, aber die seitens des Generals von Gerlach zitierten Prittwitz-

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theodor Fontane-Arbeitsstelle der Georg-August-Universität Göttingen, Theodor Fontane: Große Brandenburger Ausgabe (GBA): Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin). (2018-07-25T10:02:20Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Rahel Gajaneh Hartz: Bearbeitung der digitalen Edition. (2018-07-25T10:02:20Z)

Weitere Informationen:

Theodor Fontane: Von Zwanzig bis Dreißig. Autobiographisches. Hrsg. von der Theodor Fontane-Arbeitsstelle, Universität Göttingen. Bandbearbeiter: Wolfgang Rasch. Berlin 2014 [= Große Brandenburger Ausgabe, Das autobiographische Werk, Bd. 3]: Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin).

Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Von Zwanzig bis Dreißig. 1. Aufl. Berlin, 1898, S. 609. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_zwanzig_1898/618>, abgerufen am 22.11.2024.